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Die Aufarbeitung des Schadholzes ist laut Bezirkshauptfrau Olga Reisner in den Wäldern in und um Kals bald abgeschlossen. Dort gab es 95.000 Kubikmeter Schadholz zu beklagen. Foto: EXPA/Groder
600.000 Kubikmeter Schadholz nach Sturmtief VAIA
Zwei Drittel aufgearbeitet. Im nächsten Jahr werden „klimafitte Wälder“ aufgeforstet.
Die Starkregenereignisse und das Sturmtief VAIA lösten im Oktober 2018 einen bezirksweiten Katastropheneinsatz aus, bei dem sechs Einsatz- und Blaulichtorganisationen, vier weitere Organisationen, fünf Hubschrauber und insgesamt rund 1.400 Personen im Einsatz standen. Während im Bereich der Flüsse vor allem die Drau betroffen war – die Drau erreichte bei Arnbach einen Jahrhundert-Höchststand – verwüsteten Sturmböen riesige Waldflächen im gesamten Bezirk.
„Wir gehen derzeit von Waldschäden in Höhe von rund 24 Millionen Euro und etwa 600.000 Kubikmetern Schadholz aus. Das ist der dreifache Jahreseinschlag von Osttirol. 2.100 Hektar Wald sind kahl oder stark beschädigt und 1.113 Betriebe betroffen“, erklärt die Lienzer Bezirkshauptfrau Olga Reisner rund ein Jahr nach dem Wetterereignis im Gespräch mit Dolomitenstadt.at.
„Bis jetzt wurden zwei Drittel des Schadholzes aufgearbeitet“, informiert Reisner. Bis Herbst 2020 soll das gesamte Schadholz aus den Wäldern gebracht werden. Dabei spielt auch das Thema Borkenkäfer eine Rolle – Reisner: „Die Entwicklung der Borkenkäferpopulation ist schwer abzusehen. Auf jeden Fall ist eine rasche Aufarbeitung sehr wichtig.“ Letztere funktioniere vor allem aufgrund der tatkräftigen Mitarbeit betroffener Wald- und Grundbesitzer reibungslos. Zudem sind derzeit rund 50 Firmen in Osttirols Wäldern im Einsatz.
Die Waldflächen von nahezu allen 33 Osttiroler Gemeinden bekamen die Wucht des Sturmtiefs zu spüren. Die Wälder in und um Kals und Obertilliach wurden besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Allein in Obertilliach gab es 90.000 Kubikmeter Schadholz zu beklagen, in Kals waren es 95.000 Kubikmeter. In der Gemeinde am Fuß des Großglockners schreitet die Aufarbeitung laut Reisner besonders schnell voran und sei bald abgeschlossen.
Doch neben den Unmengen an Schadholz verursachte der Sturm auch beachtliche Schäden an zahlreichen Forststraßen. Die Bezirkshauptmannschaft verzeichnete laut Reisner „etwa 45 Ansuchen um forst- und naturschutzrechtliche Bewilligungen“. Der Großteil davon wurde bereits abgearbeitet.
Aufforstung zum „klimafitten Wald“
Mit dem kommenden Jahr werden dann die Aufforstungsarbeiten beginnen. Bei 95 Prozent der betroffenen Waldflächen handelt es sich um Schutzwälder. Deshalb wurden vom Landesforstdienst und der Wildbach- und Lawinenverbauung vier Schutzwaldsanierungsprojekte zur „Wiederherstellung der Schutzfunktion in Osttirol“ ausgearbeitet.
„Unser Ziel ist es, einen klimafitten Wald zu etablieren“, so Reisner. In der Praxis bedeutet dies, dass im Bereich des Lienzer Talbodens verstärkt mit Laubholz aufgeforstet wird. Baumarten wie Eiche, Bergahorn, Linde und Kirsche sollen rund um die Dolomitenstadt gesetzt werden. In höheren Lagen wird vor allem mit Fichten und Lärchen aufgeforstet.
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