Tiroler Sommertourismus mit leichtem Plus
Von Mai bis September 19,8 Mio Nächtigungen. Bettenzahl im Land nimmt ab.
Tirols Tourismus hat in der abgelaufenen Sommersaison 2019 (Mai bis September) sowohl bei den Ankünften, als auch bei den Nächtigungen ein leichtes Plus verzeichnet. Rund 5,5 Mio. Gäste sind im Sommer nach Tirol gekommen, was einem Plus von 0,5 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. Die Nächtigungen haben um ein Prozent auf 19,8 Mio. zugelegt.
"Wir können sehr zufrieden sein", bilanzierte Landeshauptmann und Tourismusreferent Günther Platter (ÖVP) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Trotzdem gehe es ihm nicht um Nächtigungsrekorde, sondern um Qualität und Wertschöpfung, fügte er hinzu. Und auch die Wertschöpfung sei nach einer ersten Berechnung um 2,3 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro gestiegen. Die Bettenanzahl im Land habe in den vergangenen zehn Jahren zwar um 3,9 Prozent auf 330.000 abgenommen, die Auslastung der Betten sei aber gestiegen. Ebenfalls positiv sei, dass der Sommertourismus im Vergleich zum Wintertourismus immer mehr aufhole, so Platter.
Jede zweite Nächtigung im Sommer in Tirol geht auf das Konto deutscher Gäste. Deren Übernachtungen legten um zwei Prozent auf 10,8 Mio. zu. Auch die Übernachtungen niederländischer Gäste stiegen um 4,7 Prozent auf 1,5 Mio. Österreicher nächtigten rund zwei Millionen Mal in Tirol, was ein Minus von 0,2 Prozent bedeutet. Die am stärksten wachsende Herkunftsregion unter den österreichischen Bundesländern ist mit mittlerweile 400.000 Übernachtungen Tirol selbst. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 3,6 Tagen und ist damit gleich hoch wie im Vorjahr.
"Der aktive Urlaub in den Bergen liegt im Trend und die Sommerfrische erlebt gerade eine Renaissance", freute sich Tirol-Werbung-Geschäftsführer Florian Phleps. Lediglich bei den Briten gebe es einen Rückgang um 6,5 Prozent bzw. 28.000 Gästen. Den Grund dafür sah Phleps nicht so sehr in der Thomas Cook-Pleite, denn diese habe sich in der Sommersaison noch nicht niedergeschlagen, sondern vielmehr in der Verunsicherung durch den Brexit und einem schwachen Pfund.
Wie sehr sich die Thomas Cook-Pleite auf den Tiroler Tourismus auswirken wird, sei noch nicht abzuschätzen, meinte Mario Gerber, Fachgruppenobmann für Hotellerie in der Wirtschaftskammer Tirol. "Aus Datenschutzgründen wissen wir nicht, wie viele Betriebe betroffen sind", so Gerber. Man werde aber versuchen die Thomas-Cook-Kontingente weiterzuverkaufen - im besten Fall privat, oder ansonsten über andere Plattformen, erklärte der Fachgruppenobmann. Sicher sei aber, dass nicht nur ein oder zwei Betriebe in Tirol von der Pleite betroffen sind, "speziell im Unterland ist es ein großer Fluch", sagte Gerber.
Trotzdem sei der Ausblick auf die Wintersaison positiv. "Die Vorzeichen für die Wintersaison sind vielversprechend. Vier von fünf Betrieben sind mit der Buchungslage zufrieden", sagte Platter. Und auch Phleps meinte, dass man sich erwarte, das Ergebnis des vergangenen Winters halten zu können.
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