Euregio-Landtagspräsidenten tagten erstmals in Osttirol
Vorbereitungen für kommenden Dreier-Landtag. Direktzug laut Kuenz „kein Thema“.
„Es freut mich besonders, meine Kollegen heute in Lienz begrüßen zu dürfen, da es für Osttirol eine Premiere ist“ – mit diesen Worten eröffnete Hermann Kuenz, Osttiroler Mitglied der Interregionalen Landtagskommission, am Donnerstag, 3. Oktober, eine Pressekonferenz anlässlich der bevorstehenden Sitzung des Dreier-Landtags von Tirol, Südtirol und Trentino.
Mit seinen Kollegen meint Kuenz die drei Landtagspräsidenten Sonja Ledl-Rossmann (Tirol), Josef Noggler (Südtirol) und Walter Kaswalder (Trentino), die zuvor in einem Arbeitsgespräch in der WKO Lienz die letzten Vorbereitungen für den kommenden Dreier-Landtag am 16. Oktober in Meran getroffen haben. „Auch für uns drei Präsidenten war das heutige Gespräch spannend, weil wir erstmals in dieser Konstellation und in diesen Positionen zusammengefunden haben“, betont Ledl-Rossmann.
Ziel des Dreier-Landtags ist es, Themen, die für alle drei Landesteile von Relevanz sind, gemeinsam zu debattieren und entsprechende Aufträge an die jeweiligen Landesregierungen zu formulieren. Wie Ledl-Rossmann erklärt, werden bei der kommenden Sitzung insgesamt 18 Anträge eingereicht und zur Abstimmung gebracht.
Jeder Region steht es dabei zu, einen Leitantrag einzubringen. Tirol wird einen Antrag auf „grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Europaregion im Naturgefahrenmanagement“ einreichen. „Zu dieser Thematik hat es bereits ein Event unter dem Namen ‚Science meets parlaments‘ gegeben, an dem auch die Lienzer Bezirkshauptfrau Olga Reisner teilgenommen hat“, erklärt Ledl-Rossmann.
Das Trentino will mit seinem Leitantrag einen Fokus auf die Bewerbung von typischen, regionalen Produkten und Traditionen aller drei Landesteile legen. Trentino-Landtagspräsident Walter Kaswalder fügt an: „Natürlich sind auch weitere Themen, wie die Mobilität und die medizinische Versorgung für uns relevant.“
Südtirols Leitantrag beschäftigt sich mit einer gemeinsamen Strategie für den Brennerkorridor. „Das ist für uns sehr wichtig. Es geht um die künftige Entwicklung der Brennerautobahn, der Mobilität in Südtirol und um den Brennerbasistunnel“, betont der Südtiroler Landtagspräsident Josef Noggler. Auch in Südtirol sei es laut Noggler das Ziel, den Schwerverkehr auf die Schiene zu verlagern.
Apropos Schiene – bei der Frage, ob auch die Wiedereinführung des Direktzuges zwischen Lienz und Innsbruck Thema beim Arbeitsgespräch der drei Präsidenten war, winkt Hermann Kuenz ab: „Der Direktzug wurde heute nicht thematisiert.“ Der Landtagsabgeordnete aus Dölsach betont aber, dass „uns der Südtiroler Antrag zur Mobilität wichtig ist, weil auch die Einbindung des Personen- und Nahverkehrs in die Schienenstränge von enormer Bedeutung ist.“
Einig waren sich alle drei Präsidenten darin, dass die Themen und Problemstellungen in den jeweiligen Regionen einander stark ähneln. „Daher wollen wir auch neue Wege für die Bewältigung bestehender Probleme finden“, schließt Ledl-Rossmann. Weitere Anträge im kommenden Dreier-Landtag befassen sich unter anderem mit den Themen (Fach-)Kräfteausbildung, Entwicklung gemeinsamer Strategien zur Tourismusförderung und „wolffreie Almgebiete in der Europaregion Tirol“.
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