Aus dem Lienzer Parteibüro der ÖVP dringt heute kurz nach 17:00 Uhr Jubel. Hochgerissene Hände und strahlende Gesichter. Landtagsabgeordneter Hermann Kuenz fasst es so zusammen: „Osttirol will klare Verhältnisse.“ Er sei stolz auf das Wahlergebnis und glaube, dass die Osttiroler ÖVP einen schönen Beitrag dazu geleistet habe. Sein Kollege LA Martin Mayerl fügt gleich eine Koalitionsansage hinzu: „Es gibt zwei Parteien, die eindeutig gewonnen haben, und für mich ist das ein Zeichen, in welche Richtung eine Regierung gehen könnte.“
Nationalratskandidat Matthias Scherer äußert sich ein wenig zurückhaltender. Er freut sich über türkise Zugewinne von zehn, zum Teil auch 15 Prozent und mehr in einzelnen Osttiroler Gemeinden. Der Frage, wie er seine eigenen Chancen einschätze, in den Nationalrat einzuziehen, weicht er aus. Er rücke zwar nach, weil er glaube, dass Margarete Schramböck wieder Ministerin werde, aber Genaueres könne man wohl erst nach dem Auszählen der Wahlkarten in ein paar Tagen sagen.
Ähnlich froh ist man bei den Grünen. Der Wiedereinzug ins Parlament ist deutlich geglückt. Der Grüne Bezirkssprecher und Nationalratskandidat Thomas Haidenberger betrachet es als „schönes Zeichen“, dass „die Dinge, die sich politisch in den letzten Monaten getan haben“, nicht ignoriert worden seien, sondern die Wähler und Wählerinnen ein Zeichen gesetzt hätten. Angesprochen auf die Koalitionsansage von Martin Mayerl sagt Haidenberger: „Rechnerisch würde sich das ausgehen“, um dann hinzuzufügen, dass man in solch einem Falle genau schauen müsse, dass die grünen Positionen in einem Koalitionsabkommen stark vertreten werden.
Lachen kann auch Domenik Ebner, Listenerster der Osttiroler Neos, beim wie er sagt „besten Ergebnis bundesweit für eine liberale Partei“. Über das Abschneiden der Neos in Osttirol meint er: „Wir haben zwischen fünf und zehn Prozent dazugewonnen und sind in einzelnen Gemeinden drittstärkste oder viertstärkste Kraft geworden.“
Nicht ganz so fröhlich kann man heute bei der SPÖ sein. Bürgermeisterin Elisabeth Blanik erklärt: „Man sieht in Lienz, dass die Verluste, die wir gehabt haben, fast 1:1 die Gewinne der Grünen sind, und die Verluste der FPÖ jene Stimmen sind, die zur ÖVP gegangen sind.“ Dieser Trend sei auch in anderen Gemeinden ganz deutlich zu sehen. Bei der FPÖ wiederum dürfte der Katzenjammer besonders groß sein. Spitzenkandidat Gerald Hauser verweigert das Gespräch mit dolomitenstadt.at schon seit langem, wir erhalten auch keine Presseaussendungen der Blauen. Deshalb gibt es von ihm auch kein erstes Statement. Mit Parteifeiern kann heute eher nicht gerechnet werden.
8 Postings
Eigentlich disqualifiziert sich @senf selber, wenn er Osttirol als "Notstandsgebiet" bezeichnet, deren Bewohner die geistige Reife fehle, weil sie die ÖVP gewählt haben! Sehr demokratisch und sehr tolerant! Gehört sicher zur Gruppe der mit Menschlichkeit, die nicht spalten .... Gut nur, dass es praktisch in allen Teilen Österreichs solche "Kurz-Wähler mit nur einer Gehirnhälfte" (Originalzitat aus der Wahlkampfzeit) gegeben hat! Und, lieber senf, gute Äpfel wachsen auch in Osttirol!
heli52@: kannst du mir bitte erklären, was eine politische partei mit äpfelverteilung oder geschenken bezweckt? ich glaube an gezielte manipulation, die auch heute noch - zumindest bei einigen wählern - wirkt, sonst würd man es ja nicht machen. oder glaubst du dass wahlstrategen/manager nicht bis drei zählen können. wer verhält sich denn hier undemokratischer?
herzlichen Glückwunsch allen mitwirkenden Personen der Osttiroler ÖVP. vergesst aber nicht, dass in erster Linie der neue Nationalrat sowie die Person Sebastian Kurz gewählt wurde.
Alle die dem Mistrauens Antrag gegen Kurz unterstützt haben, sind abgestraft worden. Dass war der Wählerwille.
Ein guter Weg für die nächste Gemeinderatswahl, damit sich auch in Lienz wieder etwas ändert!
meistens kommt es anders als man hofft. mit blosser vetternwirtschaft löst man keine probleme, wie der wähler bereits vor blaniks zeit erkannt hat.
was ein apfel im papier- , äh parteisackerl an der türschnalle so alles ausmacht. osttirol ist wohl doch noch ein notstandsbezirk. alle parieren und da sind die övp granden jetzt stolz, wie man am bild erkennt. trotzdem, der apfel war recht schmackhaft. aus südtirol?
1. War der Apfel aus Osttirol, so viel mir bekannt wurde, von Hermann Kuenz! 2. Es war eine gute "Last Minute"-Aktion der ÖVP um auf die Wahl aufmerksam zu machen; wahlentscheidend war das sicher nicht!
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