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Oberhofer schließt Neos-Koalition mit SPÖ praktisch aus

Zu wenig Schnittmengen aus der Sicht des Tiroler Landesparteichefs der Pinken.

Zwar meldete sich Neos-Tirol-Chef Dominik Oberhofer bei einem Pressegespräch am 26. September zum Thema Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum zu Wort, doch ganz ohne Wahlkampf und Koalitionsarithmetik kommt man drei Tage vor einem Urnengang dann doch nicht über die Runden. Oberhofer sitzt im Bundesparteivorstand der Pinken, seine Stimme hat also Gewicht, wenn es um künftige Koalitionsgespräche geht.

Der Hotelier und Langtagsabgeordnete legte sich auch recht klar fest. „Unser Ziel ist eine Regierungsbeteiligung.“ Erreicht werden kann das nach Ansicht Oberhofers nur mit einer Türkis-Grün-Pinken-Koalition die sich rechnerisch nach allen Umfragen locker ausgehen dürfte. Zwar seien die Grünen in vielen Punkten ihres Wahlprogramms nicht deckungsgleich mit den liberalen Standpunkten der Neos, doch unüberbrückbar sind für den Tiroler Neos-Chef diese inhaltlichen Differenzen nicht. Zur ÖVP unter Kurz hat Oberhofer eine pointierte Meinung: „Sebastian Kurz spielt die Platte, die man auflegt.“ Den ÖVP-Spitzenkandidaten sieht der Neos-Mann primär als ideologiefreien Politikvermarkter, der bei einem Szenario, das der größten Partei in Summe zusagt, wohl auch bereit wäre, „wieder in die Mitte zu rücken“.

Dominik Oberhofer hält Sebastian Kurz für beweglich genug, um die ÖVP wieder „in die Mitte zu rücken“. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Weitgehend ausgeschlossen ist für den Unternehmer eine Koalition mit der SPÖ, zwar eine eher  theoretische Variante, die aber rechnerisch nicht ganz vom Tisch zu wischen ist. Würden Türkis-Blau knapp die absolute Mandatsmehrheit verfehlen, dann könnten Grüne, Neos und SPÖ immerhin in Regierungsverhandlungen eintreten. Für Dominik Oberhofer ist das aus zwei Gründen kein Szenario: „Ich bin überzeugt, dass die stärkste Partei den Kanzler stellen sollte. Das wird die ÖVP sein.“ Noch gravierender seien inhaltliche Unterschiede zu den Positionen der SPÖ, von deren Wahlprogramm man bei den Neos teilweise „schockiert“ sei: „Es ist geprägt von Dornauer und Doskozil, ergänzt mit einer Portion Sozialutopismus.“

Seine eigene politische Karriere sieht Oberhofer auch für den Fall einer Neos-Regierungsbeteiligung in Wien nicht in der Bundeshauptstadt. „Dass ich nach Wien gehe, habe ich immer ausgeschlossen.“

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Muehle
vor 5 Jahren

Geht es auch ein bisschen genauer? Von was genau ist denn der Herr so schockiert? Erstaunlich dass einen scheinbar Liberalen die Kurz ÖVP auf der anderen Seite nicht abschreckt.

 
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