Zwei Todesopfer bei Forstunfall in Großkirchheim
Zwei rumänische Forstarbeiter starben, weil das Zugseil einer Seilkrananlage riss.
Seit Monaten werden in einem Wald oberhalb von Winklsagritz in der Gemeinde Großkirchheim Aufräumungsarbeiten nach den Sturmschäden im Oktober des Vorjahres durchgeführt. Auch am 12. September waren Forstarbeiter eines Forstaufarbeitungsbetriebes damit beschäftigt, gefällte Bäume mit einer Seilkrananlage, einem sogenannten "Kippmast", bis zur Bergstation zu bringen und von dort per Lkw abzutransportieren. Die Länge dieser Anlage vom Talanker (Seilbefestigung an einem Baum) bis zur Bergstation beträgt ca. 500 Meter. Das Seil läuft über eine Stütze, die sich im unteren Drittel befindet. Auf dem Tragseil befand sich ein Laufwagen, der durch ein Zugseil gezogen wurde.
Ein 28-jähriger Maschinist aus Rumänien arbeitete am 12. September beim Kippmast an der Bergstation. Zwei seiner Arbeitskollegen, ebenfalls Forstarbeiter (21 und 29 Jahre) aus Rumänien, arbeiteten im Wald im unteren Drittel der Seilbahntrasse. Gegen 18:45 Uhr riss aus bisher unbekannter Ursache das Zugseil, worauf der Laufwagen – in dem die beiden Arbeiter saßen – ungebremst mit hoher Geschwindigkeit Richtung Talanker raste.
Nach ersten Erhebungen dürften die beiden Forstarbeiter nach Arbeitsschluss mit der Laufkatze bergwärts unterwegs gewesen sein, als das Seil riss. Ob sie von der ungebremst talwärts rasenden Laufkatze absprangen oder aus dem Laufwagen geschleudert wurden, ist unklar. Als man die beiden Männer fand, lagen sie tot ca. 50 Meter unterhalb der Stütze, fünf Meter voneinander entfernt zwischen gefällten Bäumen und Steinen. Sie wiesen schwerste Kopfverletzungen und multiple andere Verletzungen auf.
Erhebungen an Ort und Stelle ergaben einwandfrei einen Seilriss. Der zerschmetterte Laufwagen und ein Teil des Zugseils lagen im Bereich des Talankers. Dort dürfte der Laufwagen mit hoher Geschwindigkeit aufgeprallt sein. Der Notarzt des Rettungshubschraubers C 7 aus Lienz stellte vor Ort den Tod der beiden Arbeiter fest.
An der Bergung der Leichen aus dem steilen unwegsamen Gelände waren eine Polizeistreife, Mitglieder der FF Winklern, Mörtschach und Großkirchheim (70 Personen), ein Rettungsteam der Rettung Winklern sowie zwölf Bergrettungsmänner der Bergrettung Heiligenblut beteiligt, da aufgrund der Dunkelheit eine Bergung mit dem Hubschrauber nicht mehr möglich war. Die beiden Leichname wurden in die Räumlichkeiten der Bestattung nach Außerfragant, Gd Flattach, Bezirk Spittal/Drau, gebracht.
Die diensthabende Staatsanwältin der StA Klagenfurt/WS ordnete die Sicherstellung der gesamten Seilkrananlage an. Die beiden Leichen wurden noch nicht zur Beerdigung freigegeben. Weitere Erhebungen werden am Vormittag des 13. September 2019 geführt werden.
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