Nach Hubschraubergipfel: Tilg und Felipe im Nebel?
Notarztversorgung durch Heli Tirol im Iseltal wird bis 15. Oktober fortgeführt. Und dann?
Nicht ganz unerwartet ist die offizielle Zusammenfassung des heute, 26. August, in Innsbruck abgehaltenen „Hubschrauber-Gipfels“ recht nebulös und wiederholt in einer Presseaussendung bereits bekannte Beruhigungsmantras, die in Osttirol allerdings ihre Wirkung verfehlen dürften.
Neben Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg und der für das Luftfahrtsrecht zuständigen stellvertretenden Landeshauptfrau Ingrid Felipe nahmen Vertreter der in Tirol tätigen Flugrettungsbetreiber Christophorus Flugrettungsverein (ÖAMTC), ARA, SHS, Schenk Air, Wucher Helicopter, Heli Ambulance Team und Heli Tirol an dem Treffen in den Räumen der Leitstelle Tirol teil.
Notwendig wurde das Meeting, weil der expansionsfreudige Salzburger Luftfahrtunternehmer Roy Knaus mit seiner Firma Heli Tirol – forciert vom Matreier Bürgermeister und BKH-Verbandsobmann Andreas Köll – in der Tauerngemeinde entgegen bisheriger Vereinbarung auch im Sommer einen Helikopter stationierte und gleich das ganze Notarztsystem im Iseltal inhalierte, gegen den Widerstand weiter Teile der Bevölkerung und der meisten niedergelassenen Ärzte.
Vom Aufschrei der Mitbewerber, die nach einer Ausschreibung für die Vergabe riefen, blieb offenbar nicht viel übrig. Man will wie bisher weitermachen. Tilg: „In einem sehr konstruktiven Gespräch haben wir uns darauf verständigen können, die bisher optimal funktionierende Zusammenarbeit auf dieser bewährten Grundlage weiterzuführen“. Die immer lauter werdende Kritik an der hohen Zahl der Hubschrauber in Tirol und deren zunehmender Einsatz bei leichteren Verletzungen verhallte ungehört. Zuletzt hatte der Alpenverein kritisiert, dass es sich bei der Hälfte aller Einsatzflüge nicht um medizinische Notfälle handle.
Die Landesregierung selbst hatte 2014 beim nationalen Forschungs- und Planungsinstitut für das Gesundheitswesen, Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), eine Studie in Auftrag gegeben, als Basis für die damalige Ausschreibung. Die GÖG errechnete, dass Tirol mit sechs ganzjährigen und vier saisonal stationierten Hubschraubern das Auslangen finden würde. Vereinbart wurden schließlich acht Notarzthubschrauber im Sommer und 15 im Winter. Derzeit sind ganzjährig sogar neun und im Winter 16 Hubschrauber im Einsatz. An dieser Zahl will man nun offensichtlich festhalten.
Die Situation in Matrei – eigentlicher Auslöser für den „Gipfel“ – kommentiert Landesrat Tilg in seiner Aussendung mit einem einzigen Satz: „Alle Hubschrauberbetreiber bekennen sich zu dem funktionierenden Direktabrechnungssystem und haben sich zudem bereit erklärt, die bodengebundene Notarztversorgung zu unterstützen. Das aktuelle System der Notarztversorgung in Matrei in Osttirol wird bis 15. Oktober fortgeführt und dann evaluiert.“
Wir haben postwendend in Innsbruck nachgefragt, wer denn diese Evaluierung machen soll, ob auch die niedergelassenen Ärzte Gelegenheit zu einer wertenden Stellungnahme erhalten und was nach dem 15. Oktober im Iseltal passieren soll? Außerdem fragen wir uns, ob bei diesem Gipfel auch die Interhospitalflüge thematisiert wurden? Auf die Antworten aus dem Tiroler Landhaus darf man gespannt sein.
10 Postings
Eine Geschäftemacherei und die Politik wirkt hilflos. Aus welchem Grund auch immer!
TT: Land stutzt Heli-Dichte die Flügel: Drei Standorte weniger - ORF: Tiroler Hubschrauberstreit: Zusätzlicher Heli bleibt - sehr klar kann die Presseinformation des Landes nicht gewesen sein ;-) Herr Pirker: Wäre es möglich, die Aussendung im Originaltext zu veröffentlichen?
Ok, hier spielt man mit der Zeit. Ich habe bereits bei den zuständigen Stellen beim Land meine Bedenken geäußert und Fragen gestellt. Bis dato ohne konkrete Antwort. Zuständig in dieser Sache ist Herr LR Tilg. An Sie, Herr Tilg, nun hier noch einmal eine Frage: Warum wird ein funktionierendes System (Walder), das sicherlich, weil alleinstehend, Hilfe gebraucht hätte, mutwillig im Stich gelassen und dafür ein für diese Region überproportionales Notarzt-System versucht einzurichten? Wer gewinnt, wer verliert? Danke für Ihre Antwort (bitte noch VOR den Wahlen!), ein irritierter Bürger
Herr Tilg weiß genau, daß Dr. Walder ein sehr guter Arzt ist und sich um seine Patienten, sowie das Notarztsystem mit ganzem Einsatz gekümmert hat. Herr Tilg weiß aber auch ganz genau, daß die Kommunikation mit irgendwelchen Behörden bei Dr.Walder eine niedrigere Priorität hat. Es wäre ein Leichtes gewesen, Dr. Walder eine Sekretärin oder Sekretät zur Seite zu stellen, damit diese Kommunikation zufriedenstellend ablaufen kann. Mit ein bißchen gutem Willen und Ideen wäre das möglich. Natürlich hat Herr Köll sofort diese Lücke erkannt und die Möglichkeit Geld und Macht zu lukreieren. Was dabei heraus kam, sehen wir nun.
https://www.tt.com/politik/landespolitik/15989935/land-stutzt-heli-dichte-die-fluegel-drei-standorte-weniger so hoffentlich seids jetzt alle zufrieden
https://www.tt.com/politik/landespolitik/15988713/krach-nach-heli-gipfel-koell-spricht-von-farce-und-skandal
Und ich meine: der Greis kreist sich ein ... ;o)
Warum sollen wir ob dieses Artikels zufrieden sein ? Was steht da neues , entscheidendes drinn?
ganz einfach - weil der zweite heli dann weg is ... das hab ich damit gemeint. und dann wird wieder gejammert wenn kein heli verfügbar is - nur die dummen sägen an dem ast auf dem sie sitzen
Der Bericht in der TT bringt leider noch mehr Verunsicherung!
https://www.tt.com/politik/landespolitik/15989935/land-stutzt-heli-dichte-die-fluegel-drei-standorte-weniger
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