Ladestationen-Netz für Elektroradler im Nationalpark
TVBO, Politik und Parkverwaltung orten „riesiges touristisches Potenzial“.
Laut dem Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs haben bereits ein Drittel aller in Österreich verkauften Räder Motoren. Tourismusverband Osttirol, Nationalparkverwaltung, Bezirks- und Landespolitik sehen in dieser Tatsache und damit im E-Bike-Tourismus offenbar ein besonderes wirtschaftliches Potenzial für Osttirol.
Damit E-Bike-Inhaber stressfrei durch die Natur des Nationalparks cruisen können, werde „für diese Zielgruppe nun in Osttirol eine Ladeinfrastruktur geschaffen, die im Alpenraum ihresgleichen sucht“, meldet der TVBO gewohnt vollmundig. Obmann Franz Theurl ist sich zumindest einer Problematik des Booms bewusst: „Das E-Bike eröffnet touristisch ein riesiges Potenzial. Durch die Ladeinfrastruktur wird unser Angebot für diese Zielgruppe exponentiell gesteigert. Wichtig ist dabei, durch gezielte Routenführung Bikern und Wanderern ihren eigenen Raum zu geben, um so Konflikte zu vermeiden.“
Bis 2020 wollen TVBO und Nationalpark ein flächendeckendes Ladestationen-Netz für die Elektroradler bauen. Die Ladeinfrastruktur soll die gängigen Systeme der Marktführer abdecken, „sodass der Gast kein schweres Ersatz-Ladegerät mitführen muss“, erklärt Theurl.
Das Kooperationsprojekt von TVB Osttirol und Nationalpark Hohe Tauern gehe auf den Impuls einer Arbeitsgruppe mit regionalen Akteuren und Experten zurück, die im Rahmen der E-Mobilitätsstrategie Osttirol 2030 zusammenfand. Koordiniert wurde die Gruppe von TVBO Infrastrukturleiter Otto Trauner und Nationalpark-Mitarbeiter Florian Jurgeit.
Noch 2019 werden 15 der geplanten Ladestationen aufgestellt. Bis 2020 sollen in ganz Osttirol an die 40 Stationen stehen, so Trauner: „Die Umsetzung der bezirksweiten E-Bike Ladeinfrastruktur ist ein wichtiger Teil des gesamten Bike Angebotes in Osttirol. Das Projekt sieht vor, dass Osttirol als E-Bike Destination über den Bezirk hinaus vorbildhaft wirkt und als solche am touristischen Markt entsprechend wahrgenommen wird.“
Bei einem medienwirksamen Test im Juli war neben Nationalparkdirektor Hermann Stotter auch die stellvertretende Landeshauptfrau Ingrid Felipe zu einer bereits installierten E-Tankstelle bei den Jagdhausalmen unterwegs und bekundete ihre Freude über die Aktion: „Es freut mich, dass mit der ersten E-Bike Ladestation ein sichtbares Zeichen für ökologischen Tourismus in Osttirol gesetzt wurde. Dadurch wird es noch mehr Menschen ermöglicht, emissionsfrei die einzigartige alpine Natur auch im Nationalpark zu erleben.“
Wie die Grüne Landesrätin ist auch Nationalparkdirektor Hermann Stotter davon überzeugt, dass die batteriebetriebene Eroberung der Berge ökologisch sinnvoll ist: „Mit dem gemeinsamen Projekt wollen wir, TVB Osttirol und Nationalpark Hohe Tauern, einen Schritt zur nachhaltigen Erlebbarkeit und Erreichbarkeit des Nationalparks und der Naturschönheiten Osttirols auf ausgewählten, geeigneten Strecken setzen. Die zunehmende Zahl an E-Bikes stellt aber gerade auch für ein Schutzgebiet eine Herausforderung dar, der wir uns im Rahmen der Besucherlenkung stellen werden.“
Unterstützt wurde das Gesamtprojekt von Bund, Land und EU im Rahmen eines Leader Projektes zur Entwicklung für den ländlichen Raum. Die E-Bike Ladestationen liefert die Firma Sun e-Solution aus Dölsach.
19 Postings
Soper! E-Bike-Ladestationen im Nationalparkgebiet. Ökologisch - der Strom kommt ja aus der Steckdose. Wer dort radeln will, soll seine eigenen Füsse verwenden. Mich stören schon gewaltig die Taxis, die ununterbrochen vom Tauernhaus nach Innergschlöss fahren und Staub und Gestank verbreiten. Und dann noch vielleicht ähnliche Verhältnisse wie am Drauweg? Nein, Danke!
du musst schon zwischen taxi, privatfahrern und behördenfahrzeuge unterscheiden und dann den schnabel aufreissen.
Liebe Nutzerinnen und Nutzer des Dolomitenstadt-Forums !
Aufgrund der Kommentare möchten wir festhalten, dass sich das gegenständliche Kooperationsprojekt von TVB Osttirol und Nationalpark Hohe Tauern erstens auf ganz Osttirol erstreckt und es sich NICHT um neue Bike-Strecken im Nationalpark handelt, sondern um die Versorgung bestehender Strecken (gemäß dem Mountainbike-Modell Tirol) für die zunehmende und auf manchen Strecken schon fast dominierende Zahl der eBiker. Dem „ebikenden“ Gast soll in Osttirol eine einheitliche und flächendeckende Versorgung zur Verfügung stehen (wie es auch schon andere Destinationen bieten). Es handelt sich somit um eine Investition in die Destinations-Qualität für den Gast und um keine Neuerschließungen. Parallel werden alle Projektpartner auch versuchen, Maßnahmen für ein gutes Miteinander von Bikern, Wanderern und anderen Nutzerinnen und Nutzern zu setzen. Die Nutzung der ausgewiesenen Bike-Strecken durch eBikes ist eine Tatsache und kein Nischentrend mehr, die touristische Relevanz ist gegeben und zahlreiche Anbieter in der Region Osttirol profitieren bereits von dieser Gästeschicht. Als Schutzgebiet verschließen wir uns nicht dieser neuen Nutzungsform auf den bereits bestehenden Strecken gemäß dem Mountainbike-Modell Tirol – den Spagat der „Freizeit-Nutzung“ des Schutzgebiets und der sonst oft vorgeworfenen „Käseglocke“ gilt es zu meistern. Wir stehen jederzeit gerne für sachliche Rückfragen zur Verfügung, vermutlich sind aber unsachliche Kommentare versteckt hinter „Pseudonymen“ der einfachere Weg als die direkte Kommunikation.
Zum Ersten: Zitat: ... den Spagat der „Freizeit-Nutzung“ des Schutzgebiets und der sonst oft vorgeworfenen „Käseglocke“ gilt es zu meistern.... Zitatende.
Was machen wir mit unserer so tollen Natur, wenn sie nur Leute sehen können, welche die körperlichen Fähigkeiten dazu haben?
Zum Zweiten: Zitat: ...Wir stehen jederzeit gerne für sachliche Rückfragen zur Verfügung, vermutlich sind aber unsachliche Kommentare versteckt hinter „Pseudonymen“ der einfachere Weg als die direkte Kommunikation... Zitatende.
Wer verbirgt sich hinter dem Pseudonym "NationalparkHoheTauernTirol" ?
Alles andere als ein "stimme nicht zu" hätte mich gewundert, lieber NPHT.
@NationalparkHoheTauernTirol
Naja, was z.B. "hawu" unten geschrieben hat ist kein unsachlicher Kommentar, sondern ein begründeter, sachlicher Einwand.
Hier würde mich die Vereinbarkeit mit dem Nationalparkgesetz auch interessieren. Speziell zu den genannten Verbotspunkten a) und d)
Punkt a) lässt die Errichtung einer Ladestation eigentlich nicht zu Punkt d) welche Fahrwege im Nationalpark sind für Fahrräder bestimmt - sind diese klar gekennzeichnet/definiert?
Man könnte auch die 40 geplanten Strecken mit Stationen in Osttirol einfach auflisten. Dann wären vielleicht viele Diskussion schon obsolet.
Die Postergemeinde auf dolomitenstadt.at steht für sachliche Postings hier im Forum ebenfalls jederzeit zur Verfügung ;)
trotzdem: die aufgabe der schutzgebietsverantwortlichen wird es wohl sein, begehrlichkeiten des tourismus und der wirtschaft im sinne des gesetzes verfahrensmässig zu genehmigen oder zu verneinen. als partner dürfte es dazu nicht gekommen sein, eine interessensabwägung auf behördenebene hat vermutlich nie stattgefunden. ist der nationalpark nicht auch partner mit den mobilfunkanbietern, die "touristische relevanz" ist ja auch hier gegeben. und noch was: "parallel werden die projektpartner versuchen, massnahmen für ein gutes miteinander ..." was jetzt?
....Destinationen.... ....wie es auch schon andere Destinationen bieten...... .... eine Investition in die Destinations-Qualität...... Diese Wortkombinationen wird sich der Herr Theuerl wohl schon rechtlich geschützt haben. Wir stehen jederzeit gerne für sachliche Rückfragen zur Verfügung, ... Ja liebe Zuständige für den Nationalpark, Geld stinkt eben nicht.
Wenn ich mir so die Kommentare durchlese habe ich den Eindruck, hier wird die Nationalratswahl ausgefochten! Auf der einen Seite schimpfen wir das wir zuwenig Tourismus haben und auf der anderen Seite wollen wir aber auch nichts dafür tun um das zu ändern. Wenn man touristische Infrastruktur schaffen will, wird es zwangsläufig einen Einschnitt in die Natur geben. Da ist eine Ladestation für E-Bikes immer noch umweltverträglicher als ein zusätzlicher Lift am Zettersfeld. - abgesehen vom finanziellen Aufwand. ABER Generell!! - Man sollte sich vorerst um den Erhalt der bestehenden Infrastruktur (z.B.: Radwege, Wanderwege, Loipen, Lifte etc.) kümmern, bevor wir neue schaffen.
Die Grünen, der WWF, der Alpenverein, der Retter, der Stotter, der Brugger, der Haidenberger oder irgendwelche sonstigen selbsternannten Klimaschützer sollen mir noch einmal etwas gegen ein Wasserkraftwerk sagen. Nichts gegen E-Bikes, Internet, Smartphones und sonstige technische "Errungenschaften" - aber der Strom muss auch irgendwo herkommen. Am besten und saubersten aus Wasserkraftwerken. Also ein guter Tag, wenn die TIWAG endlich auch mit dem Bau des Tauernbachkraftwerkes beginnt.
hawu genau so ist es. Vor ein paar Jahren stand ich mit einem Mountainbike vor einer Nationalparktafel Radfahren verboten.Sogar die Polizei hat mich aufgehalten ob ich diese Hinweistafel nicht gesehen hätte. Darauf habe ich geantwortet: An dieser Seite von dem Wanderweg wo ich gefahren bin war keine. Zurzeit ist der Weg wegen Steinschlag gesperrt. Also ist das mitten im NP . Vielleicht wechselt man jetzt die Verbotsschilder in E- Bike Tankstellen
Genau DAS ärgert mich: e-Bike Tankstellen im NP - aber Radfahrverbote im NP.
Echt jetzt? Herr Stotter? Es wäre ein Zeichen von Größe, sich hierzu zu äußern.
Auszug aus dem Nationalparkgesetz: Schutz des Nationalparks, Entschädigung
§ 6
Verbote
Im gesamten Gebiet des Nationalparks sind verboten:
a)
die Errichtung von Energieerzeugungs- und verteilungsanlagen, sofern sie nicht ausschließlich der Versorgung von Schutzhütten, Berggasthöfen, Almen oder einzelnen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben dienen;
b)
die Durchführung von Außenlandungen und Außenabflügen mit Luftfahrzeugen; davon ausgenommen sind Außenlandungen und Außenabflüge im Rahmen der Wildfütterung, der Viehbergung und der Versorgung von Vieh in Notzeiten, der Ver- oder Entsorgung von Almen, Schutzhütten und Berggasthöfen, der wissenschaftlichen Forschung, der Sanierung von Schutzwäldern, der Holzbringung und der Aufforstung, der Wildbach- und Lawinenverbauung der Instandhaltung von Rundfunk-, Fernmelde-, Energieerzeugungs- und Energieverteilungsanlagen sowie im Rahmen einsatzähnlicher Übungen für Zwecke der Bergrettung sofern der angestrebte Zweck auf eine andere Weise nicht oder nur mit einem unverhältnismäßig großen Aufwand erreicht werden könnte;
c)
die Verwendung von Wasserfahrzeugen;
d)
die Verwendung von Fahrrädern ausgenommen auf den für diese Zwecke bestimmten Fahrwegen;
Werden wir alle nur noch noch im Namen vom FRANZ VERARSCHT?
Ich habe nichts gegen E-Bikes, Wasserkraftwerke, Lifte, Pistenbeschneiung usw. Alles Dinge, die die Wirtschaft und den Tourismus ankurbeln. Wenn ich den Stotter und die Felipe auf dem Foto sehe, wird mir aber fast schlecht. Pharisäertum pur! Immer gegen alles wettern, was die Weiterentwicklung der Region fördert und die unberührte Natur, die gar keine ist, hochhalten. Aber wenn es darum geht, auf ein Foto und in die Medien zu kommen, werden alle "Überzeugungen" über Bord geworfen.
in anbetracht der täglichen schweren e-bike unfälle - zum teil sogar tödlich - muss man sich fragen, ob dieses risiko sinnvoll ist. offenbar haben viele e-biker entweder ihr gerät nicht im griff, oder keine ahnung davon, wie man im gelände fährt. gsd hamma den zweiten notarztheli - so lohnt er sich zusätzlich. ganz abgsehn davon sind e-biker für mich persönlich keine sportler, sondern einfach menschen, die nur mit unterstützung der technik auf berge oder almen kommen, ja und jetzt bitte wieder zu den üblichen hasstiraden
nr336: hast du in deinen übereiligen wortschwall nicht daran gedacht, dass e-fahrräder die muskelkraft nur unterstützen, den alternativverkehr fördern und letztlich auch der volksgesundheit dienen? das umland ist nicht nur den sportlern vorbehalten, es dient auch zur erholung. und wenn ich dabei diese technik nutze, kann ich so manche hürde mit unterschiedlichen mitfahrern nehmen, die man sonst nicht schaffen würde. nicht jeder wohnt und arbeitet in der ebene. und wenn entsprechende regelungen eingehalten werden, kommt jeder mit jedem zurecht. mach dir nur nicht zuviel. einseitige gedanken, chiller. übrigens: wieviele e-bike unfälle hast du denn heuer in osttirol registriert, die einen zweiten heli rechtfertigen?
nr336: bitte bezeichne reaktionen auf deine posting nicht als "hasstiraden" schon dich ein wenig!
Wann darf Herr Stotter endlich seine wohlverdiente Pension antreten? (Zum Segen für uns und seinen ganzen heiligen Nationalpark.)
Was daran nachhaltig sein soll, würde ich gerne wissen. Im Nationalpark darf man nicht mit dem Auto fahren, das heißt die bisherige Alternative zum E-Bike war zu fuß gehen oder "normal" Mountainbiken, beides nachhaltiger und ökologischer.
Tut mir leid, aber ich sehe den nachhaltigen Sinn dahinter nicht, wenn E-Bikes mit Autos und Bussen bis zum Parkplatz gekarrt werden, um dann damit quer durch den Nationalpark zu fahren.
Um touristisch mit den Leuten verdienen zu können, scheint es notwendig auch die hintersten Winkel mit E-Bikes erschließen zu können.
Ich für meinen Teil gehe lieber Bergsteigen. Da es in Osttirol kaum Seilbahnen gibt, hat man wenigstens in den höheren Lagen Ruhe von den Touristenmassen. Faulheit siegt wohl doch meistens.
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