Der Buffettest am Tristachersee unterscheidet sich nicht nur durch das unvergleichliche Ambiente von den bisherigen Ausflügen in Osttirols Bäder. Erstens testete am See nicht die junge Truppe sondern „der Alte“ von dolomitenstadt.at, und zweitens handelt es sich bei dieser Verkostung um keine kulinarische Momentaufnahme, sondern eher um eine Doktorarbeit, recherchiert in zahllosen Gesprächen auf den Holzpritschen dieses wunderbaren Strandbads und mehrfach verifiziert vom eigenen Gaumen an den bisherigen Badewochenenden dieses Sommers.
Das Resümee: Auch hier gibt es viel Licht mit kleinen Schatten, wobei kein Haar in der Suppe zu finden ist – allerdings auch deshalb, weil keine Suppe serviert wird. Doch dazu weiter unten.
Entrée, Ambiente, Ausstattung
Es ist natürlich unfair, über das Ambiente am See im Vergleich zu den „normalen“ Schwimmbädern zu philosophieren. Echte „Seegeher und -geherinnen“ sind wie eine religiöse Sekte, sie zweifeln beim Blick auf die grün schimmernde Oberfläche des einzigen Osttiroler Badesees keine Sekunde daran, dass hier das Paradies beginnt. Davon profitiert das Strandbuffet natürlich auch. Hier zu sitzen, auf das Wasser und die Seewand zu schauen, das hat schon was. Über das Entrée beim Parkplatz hat kürzlich eine Leserin geschrieben, da darf man auf Optimierung hoffen, der Wirt kann aber nichts dafür. Sein Lokal ist sehr gut in Schuss und immer sauber. Ein feines Platzl, auch für Wanderer und Biker, die hier eine Rast einlegen.
Angebot, Preise und Bedienung
Björn Groenewegen, der neue Pächter des Buffets am Tristachersee ist Holländer. Er hat die Liebe zu den Fritten quasi im genetischen Code, deshalb liest man auf der Karte auch kein Wort öfter als „Pommes“. Für meinen Geschmack etwas zu oft. Hat man sie dann zwischen den Zähnen, schmecken die knusprigen Sticks aber gut und frisch frittiert, ich kann sie nicht jeden Tag essen, aber immer wieder einmal.
Als Stammgast bräuchte ich halt etwas mehr kulinarische Abwechslung. Ein Himmelreich für ein paar Nudeln, ein Chili, oder wenigstens eine Scheibe Brot zum Salat. Das Frankfurter Würstel würde sich über eine Semmel als Begleiterin freuen, muss aber auch neben den unvermeidlichen Fritten Platz nehmen. Brot gibt es in diesem Lokal nur als Deckel und Boden für drei Burger-Varianten, von denen eine vegetarisch ist. Doch Schluss mit dem Gemecker, das Seebuffet hat eine Speisekarte, die zum Ort passt, es gibt auch Süßes, die Bedienung ist schnell und freundlich und die Preise sind – verglichen mit früheren Jahren – schon in der Kategorie „Schnäppchen“ angesiedelt. Bravo!
Hier wieder unsere Referenzspeisen für das Preisniveau:
Wienerschnitzel mit Pommes: 9,80 Euro
Schinken-Käse-Toast: 4,00 Euro
Fitnesssalat mit Hühnerbruststreifen: 8,30 Euro
Frankfurter mit Pommes: 7,50 Euro
Espresso: 1,80 Euro
Hollersaft mit Wasser (0,5l): 2,00 Euro
Kleines Bier (0,33l): 2,80 Euro
Qualität
„Veggie Burger“, also ein fleischloses Laberl, ist mein Referenzgericht. Ich kenne ihn noch nicht, bin gespannt auf die Lieferung aus der Küche und positiv überrascht: Es kommt ein recht nahrhaftes Mittagessen daher. Zwischen den Brotscheiben chillen im Salatbett zwei panierte Minilaibchen, deren Inhalt gemüsig aussieht. Der Pommesberg daneben macht das Ganze zur sprichwörtlich „schönen Portion“. Ich schwimme anschließend zwei Breiten, darf also mit gutem Gewissen reinhauen. Meine Begleiterinnen kosten den „Fitness Salat“ und die „BbQ Chick’n Wings“, auch ihre Teller sehen appetitlich aus und beherbergen Portionen, die einen Holzfäller satt machen.
Natürlich sind die Gerichte und der Salat klassische Fertigkost aus Tiefkühltruhe und Dose, alles schmeckt aber einwandfrei und nach dem Sport an der frischen Luft sogar richtig gut und herzhaft. Herausragend – und ich weiß wovon ich spreche – ist der Espresso, der obendrein nur schlappe 1,80 Euro kostet und mit einem knusprigen Keks und eiskaltem Wasser serviert wird. Allein dafür lohnt sich der Besuch. Ein Extrapunkt in der Wertung!
Entrée, Ambiente, Ausstattung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Angebot: ⭐️⭐️⭐️
Preis/Leistung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Bedienung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Qualität: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Alle Testberichte über Osttirols Freibad-Buffets auf einen Blick!
Buffet am See: Pommes mit Beilage im Paradies
Im Strandbad am Tristachersee kann man herzhaft, gut und reichlich essen.
10 Postings
Ich finde diese Tests von Dolomitenstadt.at ok, und angebrachte Kritik sollte jeder ein bisschen vertragen! Immerhin ist die Gastronomie ja doch auch ein Wettbewerbsgeschäft, und der Konsument soll auch wissen dürfen, wo er was und wieviel für sein Geld bekommt! Ich glaube nicht, das ein Schwimmbad wegen schlechterer Bewertung zusperren muss! Es geht ja doch fast jeder weiter in sein bisheriges Lieblingsbad, egal wie die Bewertung ausgefallen ist! Oder fährt jetzt jemand aus Lienz extra nach Virgen, nur weil das Virgener Bad gewonnen hat?
Also, ich habe schon darüber nachgedacht. (einmal nach Virgen ins Schwimmbad zu fahren aufgrund dieser Tests)
an den herrn steuerzahler:
die frankfurter mit pommes haben deswegen einen aufschlag von 300% oder eher mehr weil die kinder immer pommes wollen und frankfurter.also was machen die eltern? sie kaufen zähneknirschend die pommes :/ und den inhaber freuts ...
Wo gibt's in einem Restaurant Frankfurter mit Pommes um 2,50 oder eher weniger?
ich finde diese tests von dolomitenstadt.at ok und auch gut gemacht. wenn jemanden die preise zu hoch sind, dann bleibt ihm das jausensackerl, wenns zu billig ist, dann kann er nachbestellen oder ordentlich trinkgeld spendieren. man sollte auch anerkennen, dass es noch leute gibt, die diese wetterabhängigen 7-tageeinrichtungen für das wohl der gäste über die sommermonate betreiben. das gilt auch für andere schönwetterausflugsziele übers jahr (Berggasthöfe, Schutzhütten ...). herr pirkner, sie haben recht, das ambiente des tristacher see ist wunderschön, es wurde von der natur geschaffen und sollte daher im preis nicht ausschlaggebend sein .
naja, wir bauen seit über 170 Jahren am See rumm... Und was alleine die regulierung des Wasserpegels und die Aufschüttung des Strandbadufers zum Ambiente beitragen ist schon einiges - und nicht natürlich
da hast du schon recht, so wie einst die isel- drau- und mölltalergletscher mit ihrer stirnmoräne den heutigen tristacher see aufgestaut haben, ist er nicht mehr vorzufinden. was ich mit ambiente meine, ist die liebliche einbettung des sees unter der mächtigen seewand und die an sich untergeordneten badeanlagen mit dem seehotel samt dem touristischen angebot mit der liegewiese, der uferpromenade und weiters auch den alten see und den schilfgürtel. dass hier über die jahrzehnte veränderungen für den ansturm von erholungssuchenden ergeben haben, liegt auf der hand, ebenso maßnahmen zur wasserqualität. es gibt aber auch knackpunkte, die nicht sehr lobenswert sind. hier im wurde darüber ja bereits diskutiert.
Ich finde es generell eine Frechheit, komplett verschiedene Badbuffetts so zu vergleichen als ob ALLE die gleichen Vorraussetzungen hätten. Man sollte jedes einzelne Buffett im Einzelnen positiv bewerten. So kommt es einem vor als ob ALLE mit einander konkurieren würden (müssen).
So ein Unsinn. Ich habe alle bisherigen Berichte gelesen und festgestellt, daß sehr wohl auf die sehr unterschiedlichen Bedingungen eingegangen wird. Sie werden gut analysiert und auch dargestellt. Die bisherige Kritik war in Ordnung. Positive und negative Aspekte wurden begründet.
Wenn jemand findet, daß ein Angebot "Wucher" ist, dann möge er in ein gesponsertes Restaurant eines Möbelladens oder Einkaufszentrum gehen. Diese Betriebe müssen keinen Gewinn machen, sondern dienen zum Anlocken von Kundschaft für das eigentliche Geschäft.
also frankfurter mit pommes um 7,50 euro find ich wucher und kein schnäppchen.
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