Wie angekündigt beginnen wir heute mit unserer kulinarischen Rundreise in Osttirols Bäder. Wir testen die Qualität der Schwimmbad-Buffets und machen dazu einen Abstecher nach Leisach, ins idyllische Waldbad.
Entrée, Ambiente, Ausstattung:
Gäste, die nur zum Essen kommen? Der Blick des Kioskbetreibers verrät uns, dass wir eher eine Ausnahme sind. Dennoch bietet das Schwimmbadbuffet in Leisach neben wisch- und wasserfesten Plastikmöbeln auch gemütliche Plätze im Schatten an, mit Sitzkissen auf den Stühlen, was einen ersten Pluspunkt in der Rubrik „Ausstattung und Ambiente“ bringt.
Es ist ein sonniger, aber eher frischer Tag in der ersten Julihälfte, der Andrang hält sich in Grenzen. In der Hochsaison könnte es hier eng werden, finden wir. Denn die Tische stehen dicht an dicht, aber zum vertraulichen Plausch geht man ja ohnehin nicht ins Schwimmbad. Aus dem Lautsprecher im Hintergrund erklingt Schlagermusik. Vielleicht nicht für jeden was, aber bei dem ein oder anderen dürften die Klänge durchaus Zustimmung finden. Ansonsten ist es hier wirklich lauschig – ein feines Plätzchen.
Angebot, Preise, Bedienung:
Wir wenden uns dem eigentlichen Ziel unserer Mission zu, der Speisekarte und ihren Versprechungen. Unser erster Eindruck: Kleine Kantine, große Karte! Natürlich sind die Klassiker gelistet, das Wiener Schnitzel oder das Frankfurter mit Pommes und der Salat mit Putenstreifen dürfen auf keiner Karte fehlen. Aber auch andere Köstlichkeiten stehen zur Auswahl, die man eigentlich aus dem Italienurlaub kennt, wie Piadina, die italienischen Fladenbrote, gefüllt mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum-Pesto oder mit Mozzarella, Speck und Rucola. Auch ein Schweizer Wurstsalat mit Brot steht zur Auswahl.
Die gefüllten Brote gibt es außerdem auch als Panini, neben heimischen Dauerbrennern für den „kleinen Hunger“, wie Toast, Schnitzelsemmel oder einem kleinen gemischten Salat. Alles da. Bei diesem Angebot haben sogar Fleischverweigerer noch eine große Auswahl. Und wer nach dem Essen noch Lust auf etwas Süßes hat, der darf sich neben dem klassischen Eisbecher auch auf Selbstgemachtes freuen. Ein Plus! Zur Auswahl stehen hausgemachtes Tiramisu oder Apfelstrudel.
Das Buffet hat Selbstbedienung. Dafür gibt’s bei uns zwar Verständnis, aber standardmäßig einen Punkt Abzug. Die Wartezeit ist kurz, wir werden gerufen als unser Essen fertig ist und die Preise sind moderat. Hier unsere Referenzspeisen für das Preisniveau:
Wienerschnitzel mit Pommes: 9,90 Euro
Schinken-Käse-Toast (mit Salatgarnitur): 4,90 Euro
Salat mit Putenstreifen: 8,90 Euro
Frankfurter mit Semmel: 4,60 Euro
Espresso: 2,10 Euro
Hollersaft mit Soda (0,25l): 1,90 Euro
Kleines Bier (0,33l): 2,80 Euro
Qualität:
Hier müssen wir etwas vorausschicken: Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Wir haben uns vorgenommen, in jeder Schwimmbad-Kantine zwei Gerichte zu essen und unseren allgemeinen Eindruck wiederzugeben. In Leisach landeten zwei Klassiker auf unseren Tellern, ein Hamburger mit Pommes und ein Toast mit Salatgarnitur. Der Hamburger war saftig und lecker. Dem Koch konnten wir durch eine offen stehende Tür bei der Arbeit zusehen. Das Gemüse, das letztlich im Burger landete, wurde frisch geschnitten – diese Qualität schmeckt man bei jedem Bissen. Vor allem der geröstete Speck verleiht dem Gericht eine besondere Note. Die Pommes waren solide. Nicht berauschend, aber auch nicht schlecht.
Zum Toast: Die goldbraun gerösteten Weißbrotscheiben knusperten bei jedem Biss und auch an der Qualität des Inhalts gibt es nichts zu meckern. Der Standardsnack verwandelte sich mit der „Salatgarnitur“, die anderswo schon als kleiner Beilagensalat durchgegangen wäre, durchaus in eine Mittagsspeise. Diese beinhaltete neben Eisbergsalatblättern und Vogerlsalat auch geriebene Karotten, Bohnen, Salatgurkenscheiben und Tomaten. Eine Pfefferoni und geschnittener Schnittlauch gaben der Beilage zusätzlich noch das gewisse Etwas. Somit entsprach auch dieses Gericht absolut unseren Erwartungen. Beides lässt vermuten: hier werden auch bei Sommerhitze alle Speisen mit Sorgfalt und Ambition zubereitet.
Die Wertung:
Entrée, Ambiente, Ausstattung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Angebot: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Preis/Leistung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Bedienung: ⭐️⭐️⭐️
Qualität: ⭐️⭐️⭐️⭐️
⭐️ Extrapunkt: Kinder warten besonders ungeduldig auf ihr Essen. Im Leisacher Schwimmbad-Buffet verkürzt ein Regal voll mit Kinderbüchern die Wartezeit. Eine tolle Idee, für die es einen Extrapunkt von uns gibt!
Essen im Waldbad Leisach: Idylle mit Überraschungen
Kleines Bad, große Karte. Wir testen zwei Klassiker in gemütlicher Atmosphäre.
7 Postings
ich geh' ja nur schwimmen wegen den pommes.
Ich finde euren Bädertest sehr unterhaltsam und fein geschrieben ! Bin sehr überrascht von der Speissenauswahl - auch in kleinen Bädern ! Ich brauche im Sschwimmbad kein Gourmetmenü - möchte aber trotzdem wenn ich den ganzen Tag im Bad bin etwas ordentliches essen ! Wenn es nichts gibt ,nehm ich mir eben selber eine Jause mit ! Euer Bericht regt an auch einmal diese Bäder zu besuchen !
Dass sich jetzt Dolomitenstadt.at auch noch als Bewertungsportal wie Tripadvisor und Co im Bezirk auf Tour macht verwundert mich. Wir sollten froh sein dass sich noch Betreiber für Schwimmbadbuffets bis zu Hütten finden. Neben den allseits bekannten Problemen in der Gastronomie kommt hierbei noch die Wetterabhängigkeit dazu. Dann noch Kommentare zuzulassen in denen über Preis/Menge/Qualität etc über die Unternehmer öffentlich anonym gerichtet wird finde ich nicht wirklich fair! Es steht jedem Schwimmbadbesucher frei seine eigene Verpflegung und Getränke mitzunehmen und ist nicht auf das eine oder andere Buffet für einen Badespass angewiesen. Also seid froh, dass es noch Gastronomie in den Schwimmbädern gibt und wenn ihr solche BewertungsStories für unseren Bezirk und Wirtschaft für gut befindet dann setzt diese auch in den anderen Branchen fort aber kommt den Unternehmern fair entgegen und schließt die anonymen Kommentare aus wie es in der Hotellerie zB bei Booking der Fall ist.
ganz meine meinung, das hat für mich eher mit HINrichten zu tun als mit BErichten. pommes zu fett, manches zu teuer, convenience uvm können buffetbetreibern sozusagen das gnack brechn. wobei das dinge sind, die manchmal einfach passieren bzw dass es ohne fertigprodukte kaum geht - auch preislich. seids froh dass es was zum essn gibt und bildets euch eure meinung privat, aber nicht öffentliche zur schau stellung von betrieben dieser art. erinnert mich an "mein lokal - dein lokal" .... leider
Lieber Michael, es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen Bewertungsportalen wie Tripadvisor und dolomitenstadt.at. Unsere Postings – ob mit Namen oder anonym – werden ausnahmslos (!) von der Redaktion vor dem Freischalten (!) gelesen und erst dann freigeschaltet, wenn wir den Inhalt für unproblematisch halten.
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Selbstverständlich übernehmen wir damit auch die redaktionelle Verantwortung für jene Inhalte, die in unserem Forum veröffentlicht werden. In diesem Sinne: Einen kleinen Badbuffettest an heißen Tagen, durchgeführt von unserem jungen Redaktionsteam, halten die Badwirte, deren Gäste und natürlich auch die Besucher unserer Website ganz locker aus ;-). Liebe Grüße, Gerhard Pirkner
Sehr geehrter Herr Pirkner für Sie und das junge Redaktionsteam ist es ein kleiner Badbuffettest, aber wenn bei der Bedienung z.B.: 3 Sterne vergeben werden, würde ich als Betreiber schon nachdenken ob ich den kleinen Test aushalten will. Weiters wäre noch interessant welche Ausbildung die Prüfer haben, damit sie auch Ahnung von der Materie haben.
Interessante Gedanken benda. Naja, Ausbildung um ein paar Mal Fritten, Burger und Pizza Margaritha zu testen, braucht es eigentlich nicht viel. Ich glaube, das können auch die Ferialpraktikanten erledigen. Ein Lob den vielen engagierten Menschen, Wirten, Kellnern, Köchen und sonstigen Helfern, die alltäglich in der Gastronomie arbeiten. Ich bin jedenfalls froh, dass es noch solche Menschen gibt, inklusive jenen, die aus dem Ausland zu uns kommen, um in den Hotels, Gasthöfen und Schwimmbadbuffets zu arbeiten.
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