Liste Fritz: „Geplante Medical School ist sinnlos“
Ausbildungsplätze für Absolventen fehlen. Bessere Bedingungen für Landärzte gefordert.
Scharf schießt die oppositionelle Liste Fritz in der Aussendung auf den für Gesundheit zuständigen VP-Landesrat Bernhard Tilg. Die geplante Tiroler „Medical School“ sei sinnlos und bleibe ein „Schreckgespenst“, es gebe nach wie vor keinen Zeitplan für das vor zwei Jahren angekündigte Projekt.
„Wenn der Rektor der Medizinuniversität Innsbruck berichtet, dass genügend Ärzte ausgebildet werden, hat er vollkommen Recht. Probleme ergeben sich erst nach der Ausbildung an der Universität, wenn es darum geht, den Medizinern ausreichend weiterführende Ausbildungsplätze zur Verfügung und ausreichend geeignete Ausbildner zur Seite zu stellen. Wenn Tilg nun weitere hundert Ärzte pro Jahr an einer landeseigenen Medical School ausbilden will, bedeutet das auch einen deutlich erhöhten Bedarf an Infrastruktur. Studierende müssen auch aus der Universität hinaus, sie müssen Patienten sehen, müssen Operationen durchführen lernen. Schon jetzt gibt es in Tirol zu wenige Ausbildungsplätze. Wie soll das mit zusätzlichen 100 Studierenden gehen, Herr Tilg?“, fragt Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.
Tilg müsse endlich Geld in die Hand nehmen und ausreichend weiterführende Ausbildungsplätze für Medizinabsolventen zur Verfügung stellen. Die Liste Fritz stelle sich klar gegen den Plan Tilgs einen ‚Dr. med. light‘ anzubieten. „Natürlich werden wir in den nächsten Jahren Geld investieren müssen, das sollten wir jedoch dazu verwenden, die Studierenden, die wir jetzt schon haben, ordentlich praktisch auszubilden.“ Das Land Tirol sollte aus der Sicht der Liste Fritz dafür sorgen, „dass der Beruf des Landarztes wieder attraktiver wird. Verhandeln wir mit der Sozialversicherung darüber, die Rahmenbedingungen anzupassen, um wieder mehr Landärzte zu gewinnen.“
Ein Posting
Es gibt eine Medizinermangel, insbesondere im fachärztlichen Bereich, welcher in den nächsten Jahren dringlicher wird. Mehr Mediziner -natürlich adäquat - auszubilden, ist dringend notwendig. Als Arzt kann sich man aufgrund dieser Situation aber nunmal aussuchen, wo und wie man arbeiten will. Um den Landarztmangel zu beheben, muss dieses Berufsmodell interessanter und atraktiver werden. Aktuell ist dies alles andere als attraktiv und führt auch hoch motivierte Ärzte an ihre Grenzen. Es gibt nunmal einfachere Möglichkeiten, als Arzt Geld zu verdienen. Daran ändert man mit der blossen Vermehrung der Ärzte erstmal nichts.
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren