„Romea Strata“ führt auf Pilgerspuren in die ewige Stadt
Alle Wege führen nach Rom. Eine Abzweigung des europäischen Kulturweges beginnt in Lienz.
Vom Baltikum quer durch Polen, Tschechien und Österreich bis nach Rom: Auf den Spuren der alten Pilger wird die Romea Strata wiederbelebt. Das Wegenetz, das einst Händler und Pilger aus Nord- und Osteuropa nach Rom führte, soll vom Europarat als europäischer Kulturweg anerkannt werden.
In der friaulischen Stadt Aquileia unweit von Udine tagen seit Montag 30 Gründungsmitglieder aus Österreich, Polen, der Tschechischen Republik und Italien. Sie haben den europäischen Verband Romea Strata (AERS) aus der Taufe gehoben. Dessen Zweck ist, die bürokratischen vorbereitenden Maßnahmen zu starten, die seitens des Europarates zur offiziellen Anerkennung der Romea Strata als europäischer Kulturweg führen sollen. Kernpunkt des Projekts ist die Förderung eines umweltfreundlichen Tourismus und des Schutzes des Natur- und Kulturraums.
Die antike Romea Strata soll neben dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu den großen historischen Pilgerwegen Europas zählen. Das Ziel dabei ist immer Rom. Der Start liegt im polnischen Danzig. Weitere Etappen sind Krakau, Olomouc (Olmütz) in der Tschechischen Republik, Klagenfurt und Tarvisio. In Italien führt der Weg durch das Friaul, Venetien, das Trentino, die Emilia-Romagna bis in die Toskana, wo er sich mit dem Frankenweg Via Francigena verbindet.
Gefördert wird das Projekt von einem grenzüberschreitenden Interreg-Projekt zwischen Italien und Österreich. In Österreich wird das Projekt von der Diözese Gurk, vom Verband ARGE Pilgern in Kärnten, Verein "Benedikt beWEGt" und von der Vereinigung Via Sacra unterstützt. Mit an Bord ist auch das Bildungshaus Osttirol und so führt einer der Wege in die ewige Stadt auch auf der offiziellen Karte des Projekts direkt von Lienz nach Rom.
"Das Wandern auf den Pilgerwegen ist nicht nur eine Reise zur Entdeckung von Natur und Kultur, sondern vor allem ein Weg zu sich selbst", sagte Pater Raimondo Sinibaldi, Direktor der Pilgerbüros der Diözese Vicenza und Initiator des Projekts der Romea Strata. Mit dem Pilgerweg soll eine Kultur des Austausches und der Gastfreundschaft gefördert werden. Ziel sei es, Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenzuführen, betonten die Gründungsmitglieder.
Nicht umsonst wurde Aquileia als Gründungsort für den Verband Romea Strata gewählt, meinte Sinibaldi. Die friaulische Stadt mit römischer und habsburgischer Vergangenheit sei seit jeher eine Brücke zwischen West- und Osteuropa. Dem Patriarchen von Aquileia unterstanden 25 Diözesen im Gebiet von Bayern, Österreich, Ungarn, Slowenien, Kroatien und Norditalien.
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