Kann Natur die Menschheit retten?
Das „Forum Anthropozän 2019“ sucht dazu von 20. bis 22. Juni im Mölltal nach Antworten.
Schon im Vorjahr beschäftigte sich die primär vom Verein ProMölltal und dem Universitäts.club/ Wissenschaftsverein Kärnten organisierte und mit Wissenschaftlern, Innovatoren, Künstlern, Naturschützern und Designern hochkarätig besetzte Tagung im Mölltal drei Tage lang mit den großen Themen Natur, Innovation und Verantwortung. Und auch in diesem Jahr geht das vom 20. bis 22. Juni im Nationalpark Besucherzentrum Mallnitz stattfindende „Forum Anthropozän“ den Fragen nach, wie sich der globale Wandel als Chance für eine bewusste Gestaltung unseres Lebensraumes in der Zukunft nützen lässt und wie Mensch, Natur und Innovation dabei nachhaltig zusammenwirken können.
Die Fragestellung lautet vordergründig also nicht, wie der Mensch die Natur retten kann, denn – so prognostizieren es zumindest viele anerkannte Wissenschaftler – die Erde wird den Menschen höchstwahrscheinlich überstehen. Die Frage ist vielmehr, wie der Mensch in seiner von ihm geschaffenen Welt und trotz der von ihm hervorgerufenen globalen Eingriffe in die Natur und deren Rückkoppelungs-Phänomene überleben kann. Und das ist keine Frage, die man zu lange ignorieren sollte. Dafür ist es natürlich auch notwendig zu verstehen, welchen Entwicklungen der Mensch sich zukünftig stellen muss, wie Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur in positiven Entwicklungsstrategien zusammenwirken können und welcher Kommunikation, Information oder sozialökonomischer und ökologischer Transformation es dabei bedarf.
Am ersten Tag wird Schriftsteller Philipp Weiss eine Lesung zu seinem Theaterstück „Der letzte Mensch“ geben, Werner Boote seinen Film "The green Lie" präsentieren und die Künstlerin Eva Flatscher ihre Ausstellung "There is more than you can see" eröffnen. Ein Höhepunkt des ersten Veranstaltungstages ist sicher auch das ZEIT-Gespräch, in dem unter anderem Landeshauptmann Peter Kaiser, Philosoph Christian Illies und Eva Horn, die Leiterin des neu gegründeten Vienna Anthropocene Networks an der Universität Wien, die provokante Frage „Kann Natur die Menschheit retten?“ diskutieren.
Das umfangreiche dreitägige Programm bietet zudem eine Zukunftswerkstatt mit zahlreichen Wissenschaftlern und Experten - darunter Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb und Zukunftsforscherin Juliane Bublitz, E.C.O-Gründer Michael Jungmaier sowie Lukas Ott, dem Leiter der Kantons- und Stadtentwicklung Basel-Stadt - die sich den Themen Bildung im Anthropozän, Smart Region als ländliches Pendant zur Smart City unter besonderer Berücksichtigung der Mobilität sowie energieautarkes Leben und Arbeiten im ländlichen Raum widmet. In anderen Gesprächsrunden diskutieren etwa Vertreter der Botschaften aus China, Kirgistan und Usbekistan sowie die ehemalige Präsidentin der Parlamentarischen Versammlung der OSZE Christine Muttonen über Strategien im Bereich Klimawandel und Umweltschutz.
Unter dem Motto „Plastic in the world of tomorrow“ veranstalten Katrin Hornek und Sabina Holzer von der Universität für angewandte Kunst Wien eine Kunst-Intervention und in einem philosophischen Talk erläutert Religionsphilosoph Peter Strasser gemeinsam mit Eva Horn und Christian Illies die Frage „Können wir uns vor uns selbst retten?“. Auch Kinder und Jugendliche kommen nicht zu kurz, denn sie erwarten spannende "ranger labs" mit Nationalpark-Rangern, ein gemeinsames Wandern im Seebachtal oder die Teilnahme an einem Kunstworkshop. Das dreitägige Programm in und rund um Mallnitz wird also höchst interessant und richtet sich gleichermaßen an Unternehmer, Wissenschaftler, Politiker, Künstler und alle Interessierten, die sich zu Mensch und Natur, Innovation und Zukunft oder Natur und Verantwortung Gedanken machen.
Das vollständige Programm und Informationen zur Teilnahme findet man unter www.forum-anthropozaen.com
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