„Vordenken für Osttirol“: Neues Kapitel, neue Vorhaben
Die Initiatoren wollen auf die junge Generation zugehen und auf Digitalisierung setzen.
Bereits 2012 wurde der Prozess „Vordenken für Osttirol“ von Richard Piock, damaliger Generaldirektor der Durst AG und mittlerweile Geschäftsführer von INNOS, initiiert. Seit mittlerweile sechs Jahren arbeiten acht regionale Organisationen – dazu zählen Arbeiterkammer, Landwirtschaftskammer, Osttiroler Wirtschaftspark, Regionsmanagement, Standortagentur Tirol, Lienzer Stadtmarketing, Tourismusverband Osttirol und Wirtschaftskammer Tirol – unter diesem Banner, mit dem Ziel, neue Dynamik in die Entwicklung der Region zu bringen.
Mittlerweile steht man nun vor dem nächsten Kapitel, mit dem man sich in der aktuellen, dreijährigen Periode befassen will. Um die neuen Pläne für die kommenden Monate vorzustellen, luden die „Vordenker“ am Mittwoch, 5. Juni, zu einem Pressegespräch in den „Inkubator S3“ in Lienz. Dabei wurde auch eine Broschüre mit vergangenen Projekten und einem Rückblick auf die vergangenen sechs Jahre präsentiert.
Nach wie vor sieht Michael Hohenwarter, Geschäftsführer des Regionsmanagements Osttirol, die Aufgabe der Steuerungsgruppe von „Vordenken für Osttirol“ darin, „zukunftsorientierte Impulse in unsere Region zu holen und darauf aufbauend die Akteure im Bezirk bestmöglich in ihren zukunftsgerichteten Aktivitäten zu unterstützen.“ In den nächsten Monaten und Jahren wolle man sich verstärkt auf die Themen „Zukunft am Land“ und „Einbindung der Jungen Generation“ konzentrieren. Vor allem bei ersterer Thematik werde man sich laut Hohenwarter intensiv mit der fortschreitenden Digitalisierung beschäftigen und versuchen, die Akteure im Bezirk in diesem Bereich voranzubringen.
Hohenwarter erkennt einen „noch schwachen“ Trend, der sich aber künftig in stärkerem Ausmaß bemerkbar machen werde: „Wir sehen mittlerweile, dass ländliche Regionen wieder stärker gefragt sind. Von diesem Trend kann Osttirol profitieren und daher bin ich mir sicher, dass Osttirol, das bisher überspitzt formuliert auch als ‚abgehängte Bergbauernregion‘ galt, mit derartigen Vergleichen aufräumen und in Zukunft auch bunter werden wird.“ Daher gelte es nun, einen Schritt auf die junge Generation zuzugehen, um gemeinsam die Rolle Osttirols im „großen Ganzen“ zu definieren und neue Ideen, Konzepte und Initiativen zu entwickeln.
Passend zu diesen neuen Ideen findet noch im Juni zum ersten Mal das Format „Mein Projekt“ statt. Reinhard Lobenwein, Leiter der Wirtschaftskammer Lienz, erklärt die Idee: „Wir möchten Projektträgern einen ‚One-stop-shop‘ in der Projektentwicklung anbieten. Das bedeutet, wir organisieren ein gemeinsames Beratungsgespräch, in dem Unterstützung von Experten verschiedenster Fachbereiche geboten wird. Wir beraten also und geben Feedback zu Ideen und geplanten Schritten.“ Voraussetzung, um von dem neuen Format profitieren zu können, ist es logischerweise, selbst als treibende Kraft hinter dem eigenen Projekt zu stehen. Die Einreichung erfolgt über ein kurzes Kontaktformular auf der Seite des Regionsmanagement, als nächster Schritt wartet dann das skizzierte Beratungsgespräch.
„Wir sind gespannt, ob unser Angebot angenommen wird“, erklärt Martin Diemling, Leiter der Bezirkslandwirtschaftskammer. Erste potenzielle Projekte könnten laut Lobenwein programmierbare Bienen an Osttiroler Schulen und eine innovative Weiterentwicklung der Angebote der Osttiroler Lebenshilfe sein. „Wir haben hier bereits erste Gespräche geführt und würden uns natürlich freuen, wenn derartige Vorhaben demnächst Teil von ‚Mein Projekt‘ wären“, so Lobenwein, der anfügte, dass der Fokus bei „Mein Projekt“ vor allem auf „Demographie, Jugend, Wertschöpfung, Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit“ liegen werde.
Neben diesem Vorhaben wolle man aber auch zwei „Meisterklassen“ zusammenstellen. Dabei sei laut Lobenwein geplant, Teams aus kreativen Facharbeitern, Unternehmern und Meistern zu bilden, „die von einem Top-Experten angeführt werden.“ Ziel dieser „Meisterklassen“ sei es dann, voneinander zu lernen und sich in workshop-ähnlicher Atmosphäre vor allem in den Bereichen Innovation und Digitalisierung weiterzubilden.
Für die aktuelle Periode wurden 200.000 Euro an Fördermitteln aus dem Fördertopf der „Leaderregionen“ beantragt, die laut Hohenwarter in dieser Höhe auch „soweit genehmigt wurden.“
4 Postings
Was ist bisher geschehen? Wie viel an Fördergeldern (das anderweitig eingespart wurde) hat Vordenken erhalten? Solche Fragen würden mich einmal interessieren. Und Projektträger bei Projekten zu unterstützen wäre doch die ureigendste Aufgabe von Wirtschaftskammer (für Unternehmen) oder Landwirtschaftskammer (für Bauern) oder des Regionsmanagements (Interreg-Projekte, Natura 2000 etc.) Oder lieg ich da falsch? Es gibt inzwischen so viele Beratungsstellen, in denen Menschen eine lockere Kugel schieben, dass man leicht den Überblick verlieren könnte.
nana, lieber kilian@, du machst dir das ja sehr einfach! bring dich ein, arbeite mit, dann kannst du dir deine fragen selber beantworten. es war längst fällig, dass sich die regional bedeutenden institutionen unter einen hut begeben, untereinander abstimmen und gemeinsam fruchtbringende ziele für den bezirk erarbeiten, verfolgen und unterstützen. die zeiten des politisch motivierten und machtorientierten wolfssrudel waren gestern. denk an morgen!
@senf Das mit den "politisch motivierten machtorientierten wolfsrudel" bitte an die Bundespolitik weiterleiten :-)
biker@, nein, tu ich nicht, dafür leite ich das gerne in die iselregion zum rudel mit den Alphawolf weiter.
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