Insgesamt ausgeglichene Wintersaison in Tirol
Leichtes Nächtigungsminus im Bundesland, leichtes Plus bei Ankünften.
Seit Ende April ist die Tiroler Wintersaison zu Ende und die Touristiker haben ein Minus von 0,4 Prozent bei den Übernachtungen und ein leichtes Plus von 0,7 Prozent bei den Ankünften verzeichnet. Gesamt sind 6,2 Millionen Gäste nach Tirol gekommen. Stärkster Markt bleibt Deutschland, wobei Anfang Jänner wegen starker Schneefälle Buchungen von dort ausblieben, hieß es am Montag.
"Gerade aufgrund der schwierigen Ausgangslage die wir gehabt haben, ist das wirklich ein erstaunliches Ergebnis", sagte Landeshauptmann und Tourismusreferent Günther Platter (ÖVP) bei einer Pressekonferenz. Auch die "mediale Berichterstattung bei unseren nördlichen Nachbarn" habe zu weniger Buchungen geführt, fügte er hinzu. Die Übernachtungen von Gästen aus Deutschland ging im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent zurück. Aufgrund von Schätzungen des Management Center Innsbruck (MCI), gehe man davon aus, dass insgesamt eine Wertschöpfung von 3,02 Mrd. Euro erwirtschaftet wurde. Das sind um 1,5 Prozent mehr als noch im Vorjahr.
Neben dem Wetter sei aber der späte Ostertermin eine weitere Herausforderung gewesen, hieß es. "Hier gingen die Buchungen aus Hamburg und Berlin zurück", berichtete Florian Phleps, Geschäftsführer der Tirol Werbung. Dass private Anbieter wie Airbnb eine Konkurrenz zu den Hoteliers darstellen, räumte Phleps ein: "Wir verlieren Betten an Privatvermieter, das ist richtig". Gleichzeitig steige aber die Bettenauslastung, da die Bettenanzahl rückläufig sei.
Dass der Wintertourismus gegenüber dem Sommertourismus noch einen höheren Stellenwert hat, zeigen die veröffentlichten Zahlen: Durchschnittlich 186 Euro pro Tag geben Urlauber im Winter in Tirol aus und 137 Euro im Sommer. Für die Sommersaison zeigte man sich jedoch zuversichtlich. Josef Hackl, Spartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Tirol, sieht hier aber noch Optimierungsbedarf: "Die Preise in manchen Teilen Tirols müssen gerade im bevorstehenden Sommer nachziehen".
Das Preisbewusstsein müsse steigen und "die Wertigkeit unserer Dienstleistungen" sollten "anerkannt und gewichtet werden", so Hackl. Bezüglich dem Personalmangel in Tirols Tourismusbetrieben will Hackl auf Saisonarbeiter aus Drittstaaten, etwa Kroatien setzen. Für kommenden Sommer sei er jedenfalls "zuversichtlich" - der Winter werde aber "neue Herausforderungen" mit sich bringen.
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