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Osttirol als Zufluchtsort für blaue Führer in der Krise?

Die „Pension Enzian“ in St. Jakob sollte laut HC Strache diesen Zweck erfüllen.

Es war ORF-Moderatorin Susanne Schnabl, die in einem Interview mit FPÖ-Obmann Norbert Hofer in einem Report-Spezial am Montagabend, 21. Mai, mit einem Halbsatz manchen Osttiroler die Ohren spitzen ließ. Schnabl wollte – bezugnehmend auf die abstrusen Aussagen von HC Strache im Ibiza-Skandalvideo – von Hofer wissen, ob denn nun alle freiheitlichen Vereine von der Partei auf ihre Sauberkeit überprüft würden, „auch in Osttirol das freiheitliche Bildungsinstitut“.

Mittlerweile berichten unter anderem die Kleine Zeitung und die Tiroler Tageszeitung über jenes „Freiheitliche Bildungsinstitut St. Jakob“, das in der dortigen Pension Enzian beheimatet ist, einem Gebäude, das die Wiener FPÖ im Jänner 2012 um 310.400 Euro kaufte. Das Haus mit der Adresse Unterrotte 49 war einmal eine Tischlerei, bevor es zur Pension mit neun Doppel- und einem Einbettzimmer ausgebaut wurde. Ausgerechnet Johann Gudenus war Vizepräsident des Vereins, bis er sich am 18. Mai unrühmlich aus Politik und Partei verabschiedete.

Sein Osttiroler Parteikollege, FPÖ-Nationalratsabgeordneter Gerald Hauser war zur Zeit des Ankaufs dieser Pension der Bürgermeister von St. Jakob. Sonst will er mit dem Verein nichts zu tun haben. Vor wenigen Wochen fand allerdings ein Rhetorikseminar der FPÖ in St. Jakob statt. Referent: Gerald Hauser.

Ein Bild aus besseren FPÖ-Tagen. Heinz Christian Strache und Gerald Hauser beim FPÖ-Parteitag Anfang April in Igls/Tirol. Foto: Expa/Groder

Eine amüsante Note enthält in diesem Zusammenhang ein Artikel der Presse, der sich unter dem vielsagenden Titel „Straches blaue Pension Enzian“ bereits im Jahr 2013 mit dem „Bildungsinstitut“ im Defereggental beschäftigt. Sinn des Instituts und der Pension in St. Jakob sei es, einen Seminarbetrieb für die Partei aufzubauen, erklärt damals der Wiener Landesparteisekretär. Dass das Haus ein Jahr nach dem Kauf noch immer Fremdenpension sei, habe damit zu tun, dass man den Umbau erst planen müsse. Mittlerweile sind weitere sechs Jahre ins Land gegangen und die Pension Enzian vermietet immer noch Zimmer und ist kein Seminarinstitut. Der Verein ist laut Medienberichten seit 2016 inaktiv.

Der Presse-Artikel aus dem Jahr 2013 liefert aber ein Strache-Bonmot, das vor dem Hintergrund der aktuellen Turbulenzen geradezu hellsichtig klingt. Bei einer Sitzung des Bundesparteivorstands der FPÖ habe HC Strache laut Presse gemeint, „eine solche Pension könnte dem inneren Führungskreis im Fall einer Krise als Zufluchtsort dienen.“ Bevor sich die FPÖ-Führer in Osttirol einbunkern, werden sie die blaue Pension Enzian aber vermutlich nach versteckten Kameras durchsuchen.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

9 Postings

juescho@A1.net
vor 6 Jahren

Die Freiheitlichen erkennen nicht den menschlichen Wandel, führen in den meisten Fällen die Bürgerinnen und Bürger in Österreich an der Nase herum. Sie wollen uns einen Prägestempel auf-oktruieren, sie wollen das Zünglein an der Waage darstellen, haben bislang auch keinerlei Einsicht gezeigt, dass sie Fehler machen und auch begangen haben, und bringen uns mittlerweile um Kopf und Kragen. Sollten die Freiheitlichen noch ein Bewusstsein für Ehrlichkeit und Anständigkeit besitzen, dann würden sie mehr an sich selbst arbeiten, würden auch etwas bedauern können . . . Entschuldigungen gehören nicht zu ihrer politischen Grundausstattung, sie stehen über den Dingen, überhöhen sich regelmässig und auch bewusst unanständig. Auf diese Partei kann man verzichten, der schnöde Populismus ist langweilig geworden, die Rhetorik eine billige Geschichte, alles, was sie darstellen und produzieren, lässt kein Hoffen aufkommen, sie erkennen nicht die wirklichen Kernthemen in diesem Land. Lebens-Probleme haben sie noch nie gelöst, sie bestehen aus Mitgliedern, die gesellschaftliche Prozesse nicht analysieren kann, ihre Resultate sind Bilder, die einem das Fürchten lehren. Sie trauen nicht den Bürgern in diesem Land, sie sehen hinter allen Rückmeldungen ein teufliches Unterfangen, möchten doch alle am liebsten über den berühmten Tisch ziehen . . . Bürgerinnen und Bürger in diesem Land kann man nicht für blöd verkaufen, auch sie haben Antennen für die Wahrheiten, auch sie erkennen schnell die Widersprüche, die Störungen, die Ungereimtheiten . . . die FPÖ ist keine Partei für konkrete Lösungsansätze einer kriselnden Gesellschaft, sie erkennen nicht die Gefahren, und spielen ein Spiel der Spiele, in der Hoffnung, dass es keiner merkt . . . ohne die FPÖ hätten wir eine bessere Zukunft, einen ehrlicheren Dialog, mehr Menschlichkeit . . . das Video aus Ibiza ist nur die Spitze des bekannten Eisberges, andere Ekelhaftigkeiten werden demnächst das Licht der Welt erblicken . . . Populisten sind und bleiben eben Schwätzer, die viel reden, wenn der Tag lang ist, sie gehören abgeschafft, ersetzt durch anständige Menschen, die auch Ideen und Lösungen auf den Weg bringen . . . dass man hier in der Region Osttirol noch Anlaufstellen besitzt, löst Traurigkeiten aus, von der Befremdung ganz zu schweigen . . . für eine Mitnahme der Bürgerinnen und Bürger braucht es andere Parteien, Parteien, die einem das Gefühl einer Verlässlichkeit, einer Sicherheit vermitteln, einer Ehrlichkeit, denen der ANSTAND ein immerwährender Auftrag bedeutet . . . Österreich hat etwas anderes verdient . . . St. Jacob muss um seine Identität fürchten . . . geben wir der Zukunft eine Chance, lassen wir uns nicht ständig den Kopf verdrehen, die FPÖ hat alles verloren . . . es reicht mit diesem Sorgenkind . . . wagen wir doch alle beherzt mehr DEMOKRATIE, sagen wir endlich mehr, was wir auch sagen müssen . . . ich traue jedenfalls der FPÖ nicht über den Weg!!!

 
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    Franz Brugger
    vor 6 Jahren

    @ .......Parteien, die einem das Gefühl einer Verlässlichkeit, einer Sicherheit vermitteln, einer Ehrlichkeit, denen der ANSTAND ein immerwährender Auftrag bedeutet......

    Jede Partei behauptet das für sich - ich lasse dazu jedem seine Meinung.

    Hoffe, dass Sie kein Parteikampfposter sind.

     
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defregger
vor 6 Jahren

Hauser ist der wahre Held im hintersten Defreggen....er blässt jeden portionsweise soviel Zucher in den Arsch, wie jeder benötigt. Leider checken es die wenigsten. Muss wohl eine Frage jedes einzelnen IQ's sein. Kleinere Zusammhänge lösen bei ihm bereits eine Herkulesaufgabe aus, um sie zu lösen. Pläne, gerade Straßenpläne zu lesen sind eine Mammutaufgabe. Soviel FPÖ ist Realität und jetzt ist der Ibiza Gate zur Guillotine gewoden. Nach dem Motto: "Jetzt erst recht" zur Wahl gehen und das Kreuz an die richtigen Stelle zu setzen, ist ein MUSS!

Für soviel Glück bedanke ich mich, auch im Auftrag der nachfolgenden Generationen.

 
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    veterator
    vor 6 Jahren

    also wenn man sich die wahlergebnisse der letzten wahlen anschaut, dann haben die „hintersten deferegger“ den hauser schon längst durchschaut und mehrfach demokratisch ihre rechnung gelegt.

    hauser versuchts seitdem verstärkt im „hintersten iseltal“ und hat bei den virgenern bereits seine neue fan-basis gefunden! ;-)

    aber die werden auch noch draufkommen...

     
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iro-nie-muss
vor 6 Jahren

"Blaue Amnesie"... - ob ein Rhetorikseminar, österliches Eierpeckn oder Hauser als Weihnachtsmann - alles im Haus des Bildungsinstitutes in St. Jakob. Aber Hauser hat weder mit dem Verein noch mit der Bildungsstätte was zu tun? Alleine diese Tatsache zaubert uns St. Jakobern unter Kopfschütteln ein Lächeln ins Gesicht. Wie naiv muss man einmal sein, ein bisschen Russenhonig um den Mund geschmiert und schon kauft dir jeder deine schmuddelige Geschichte ab. Über Jahre seinen Hauptwohnsitz in einem Haus mit Liftnähe gemeldet, um dort Privatzimmervermietung betreiben zu können, im welchen übrigens auch HC Strache mehrmals urlaubte, obwohl Hauser mit seiner Familie ein Haus im Ort bewohnt und dort seinen Lebensmittelpunkt hat. "Steuerermäßigung von und für Hauser?" Nach aussen immer smart den Saubermann mimen, mit Wort und Handschlagqualität. Ist nur zu hoffen, dass bis September Licht in die ganze Geschichte kommt und dann alle Osttiroler den wahren Gerald Hauser kennen und uns künftig solche politischen Vertreter erspart bleiben. Auch in diesem Falle sind Neuwahlen das Beste was uns passieren kann...

 
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robertl
vor 6 Jahren

Absoluter schwachsinn.... Hauser war zu dieser Zeit Bürgermeister und hat damit überhaupt nichts zu tun? Hauser hält Seminare (und vieles mehr!!) in diesem Haus und hat überhaupt nichts zu tun damit! Wenn ihn jemand fragt wo St. Jakob überhaupt ist, wird er sich auch nicht daran erinnern, denn er hat ja überhaupt nichts mehr damit zu tun, zu unser aller Glück!!!!

 
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    lokal
    vor 6 Jahren

    jawohl, herr ladstätter, da stimme ich ihnen vollkommen zu....

     
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hinter dem vorhang
vor 6 Jahren

der soll lieber in wien bleiben und weiter jammern .

 
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finstertoljogge
vor 6 Jahren

​„eine solche Pension könnte dem inneren Führungskreis im Fall einer Krise als Zufluchtsort dienen.“ Vielleicht könnte man die Pension nach den Wildrissen des vergangen Winters auch ,,Wolfsschanze" nennen.

 
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