Brennertunnel laut ÖBB und Platter „im Zeitplan“
Bahnvorstand Matthä kündigt weiteren Ausbau der Rollenden Landstraße an.
Der Vorstandsvorsitzende der ÖBB, Andreas Matthä, und Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) haben sich beide zuversichtlich gezeigt, was den Bau des Brennerbasistunnels (BBT) angeht. Laut Platter ist dieser "voll auf Schiene", man sei im Zeitplan. Zudem "spüre" er bei den Verhandlungen um die Zulaufstrecken in Bayern, dass man weiterkomme, sagte Platter am Dienstag vor Journalisten.
Derzeit seien im Rahmen der Verhandlungen zwischen Deutscher Bahn und ÖBB nur mehr fünf Varianten für die Zulaufstrecken im Gespräch, sagte Platter. Daher hoffe er auf eine baldige Entscheidung in Bayern, so Platter nach einem Arbeitsgespräch mit Matthä im Innsbrucker Landhaus.
Bei dem Treffen verständigte man sich zudem, dass die Rollende Landstraße (RoLa) weiter ausgebaut wird. Matthä kündigte an, die Kapazitäten in drei Stufen auszubauen – "bis auf 450.000 Lkw ab dem zweiten Halbjahr 2021". Hier würde allerdings auch Bayern eine "wesentliche Rolle spielen" – man müsse nämlich den Lkw-Verkehr bereits dort "auf die Schiene bringen".
Bei dem Treffen wurde auch über den sogenannten Tirol-Vertrag 2 verhandelt, der zwischen dem Land Tirol und den ÖBB zur Weiterentwicklung der Schieneninfrastruktur und zum Ausbau von Haltestellen vereinbart werden soll. Laut Platter soll der Vertrag in der "Größenordnung von rund 200 Mio. Euro" liegen, um beispielsweise den zweigleisigen Ausbau im Oberland zu ermöglichen. Als "Horizont" nannte der Landeshauptmann dabei das Jahr 2030. Für das Vorhaben wäre jedoch vermutlich ein UVP-Verfahren notwendig, meinte Matthä.
Bezüglich des von ihm favorisierten Fernpassbahntunnels habe man sich ebenso "darauf verständigt", diesen realisieren zu wollen, hieß es. Man habe sich geeinigt, dass eine Arbeitsgruppe eine Potenzialanalyse durchführen soll - wann ein Baustart möglich ist, wurde noch offen gelassen.
Landeshauptmannstellvertreterin und Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) betonte indes die gute Zusammenarbeit mit den ÖBB "in jeglicher Hinsicht". Der zweigleisige Ausbau der Strecke im Oberland und das Projekt Fernpassbahntunnel seien jedenfalls "wichtige Infrastrukturprojekte".
4 Postings
In diesem Artikel wird recht drastisch das Unvermögen von Politik und Bahn beschrieben. https://www.trend.at/wirtschaft/brenner-basistunnel-wahnsinn-methode-9357220 Leider wird das Thema nicht ernst genommen. Ohne grundlegende Vereinheitlichung aller europäischen Bahnsysteme wird es nie möglich sein, effizient weit entfernte Ziele zu verbinden. Der LKW kann das, er braucht lediglich eine Straße. Stellt euch vor, an jeder Grenze müsste die Zugmaschine gewechselt oder ein anderer Treibstoff getankt werden. So aber arbeitet die Bahn derzeit, leider. Da wird ein Tunnel nicht viel verbessern. Die Lösungen zum Transitverkehr sind ein europäisches Armutszeugnis.
naja die wichtigsten durchfahrenden nationen - deutschland, italien, schweiz und noch viele andere fahren auf der gleichen spurweite und haben schon lange mehrstromloks in betrieb. und russische lkw die auf breitspur unterwegs sein würden im falle des bahntransits sind bei uns wohl eher die ausnahme. und loks umzuspannen wäre in der heutigen zeit wohl das kleinste problem
Mir gefallen die Bayern: Grenzkontrollen in Kufstein, weil wir angeblich zu lasch sind und beim Bahnausbau nichts weiterbringen. Aber motzen, wenn es LKW-Begrenzung gibt.
Gut, daß zumindest das erste Teilstück in absehbarer Zeit fertig wird. Leider fehlt das Teilstück nach Bayern und das wird auch noch sehr lange dauern. Hier wäre die Politik gefordert um den Druck zu schnellerem Baufortschritt drastisch zu erhöhen.
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