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Ist ihre politische Karriere am Ende? Schwer angeknackst sind der österreichische Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ, rechts) und FPÖ-Klubchef Johann Gudenus in jedem Fall. Foto: Expa/Michael Gruber

Ist ihre politische Karriere am Ende? Schwer angeknackst sind der österreichische Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ, rechts) und FPÖ-Klubchef Johann Gudenus in jedem Fall. Foto: Expa/Michael Gruber

Strache und die Russin – Ist die Regierung am Ende?

Kurz schließt Zusammenarbeit mit Strache aus. Erste Tiroler Reaktionen und das Video!

Nachdem der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung ein Video aus dem Jahr 2017 veröffentlichten, in dem der österreichische Vizekanzler Heinz-Christian Strache flankiert von Klubchef Johann Gudenus einer angeblich milliardenschweren Russin Staatsaufträge verspricht, wenn es im Gegenzug Wahlkampfspenden für die FPÖ gibt, ist in der Bundesregierung Feuer am Dach. Strache, der in dem Video Journalisten als Huren beschimpft, künftige Aufträge an Hans Peter Haselsteiner ausschließt, von einem Mediensystem wie unter Orban träumt und auch sonst im T-Shirt und mit der Zigarette im Mundwinkel einige krause Theorien absondert, dürfte politisch ebenso erledigt sein wie Gudenus. Hier Ausschnitte aus dem verdeckt auf Ibiza aufgenommenen Video: Für Mittag ist eine Stellungnahme Straches angekündigt, am Nachmittag will sich Bundeskanzler Sebastian Kurz zu Wort melden. Er hat eine weitere Zusammenarbeit mit Strache bereits in einer ersten Stellungnahme ausgeschlossen. Die meisten Kommentatoren der größeren österreichischen Zeitungen halten Neuwahlen für nicht unwahrscheinlich. Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter will mit einer Stellungnahme warten bis Strache und Kurz ihre Statements veröffentlicht haben. In einer ersten Reaktion melden sich die Tiroler Grünen zu Wort: „Dieses belastende Video ist ein Sittenbild der FPÖ. Es zeigt das System FPÖ in Reinform: wie sie sich unlautere Vorteile verschaffen wollen, wie sie kritische Medien zum Schweigen bringen wollen, wie sie Posten und Aufträge schachern wollen. Was wir seit Jahren kritisieren, ist jetzt Gewissheit. Nach diesem Viedeo kann es nur eine Konsequenz geben: Neuwahlen“, so die Grüne Landessprecherin Schramm-Skoficz. In die selbe Kerbe schlägt die Liste Fritz: „Ich bin erschüttert und fassungslos über die gestern veröffentlichten Machenschaften. Die Haltung der Liste Fritz in dieser Causa ist klar. Dieses Verhalten ist unmöglich, eines Parteichefs und Vizekanzlers der Republik unwürdig und die Konsequenz kann nur ein Rücktritt sein. Es bewahrheitet sich, dass die Koalition von Herrn Kurz mit Herrn Strache und der FPÖ ein gefährliches Spiel war und jetzt haben sich alle verbrannt,” erklärt Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider. Der gestern bekannt gewordene Skandal sei beispiellos in der zweiten Republik und werde das Land noch länger beschäftigen: „Vizekanzler Strache hat mit seinen Aussagen über Spenden, Staatsaufträge und den Einfluss auf Medien aber nicht nur Österreich schweren Schaden zugefügt, sondern selbst schonungslos seine Geisteshaltung offengelegt. Strache ist dabei aber nur die Speerspitze eines Systems FPÖ, mit dem Austauschen des Kopfes, wird es noch nicht getan sein. Mit den Gedanken darüber, wie ein Staat umgebaut und auf die Bedürfnisse der eigenen Partei zugeschnitten werden kann, steht Strache in der FPÖ sicher nicht alleine da“, mutmaßt die Fritz-Abgeordnete.
Eine gute und ausführliche Zusammenfassung und Analyse der Aussagen die Strache und Gudenus in dem insgesamt siebenstündigen Video absonderten, hat der „Falter“ zusammengetragen.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

3 Postings

Frank
vor 6 Jahren

Wer auch immer dieses Video gedreht hat......vielen Dank für die Info!!!

 
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    Senf
    vor 6 Jahren

    ein journalist berichtet immer direkt vom schauplatz, er behält sich informationen nicht vor, um später damit politik zu machen. wären damals journalisten mit dem video befasst gewesen, hätten sie aktuell darüber berichtet, das ist ja ihr job. die spö konnte damals keine kenntnis davon haben. sie hätte niemals zugewartet und in der wahlphase umgehend damit politik gemacht um an die macht zu kommen.

    die fpö, allen voran strache und gudenus zeigen im viedeo fast leidenschaftlich ihre wahre identität, die sie anscheinend seit ihrer jugend nicht mehr ablegen können. dass diese in ihren köpfen so tief festsitzt dürfte wahlmanagern kalkulierbar gewesen sein. auch der augenscheinliche fanatismus war einschätzbar, besonders aus der erfahrung früherer regierungsperioden. aber wer waren diese strategen, die die beiden herren auf so grausliche weise reingelegt haben?

    ich denke, es waren strategen der övp. sie hatten genügend zeit, zudem war der wahlausgang zur regierungsbildung durch den jugendlichen und aufstrebenden parteiobmann absehbar. die zielstrebige regierungsbeteiligung der fpö war nützlich und ein koalationspapier schnell am tisch. man hatte ja für den notfall vorgesorgt. kanzler kurz erreichte mit seinem team in den wenigen monaten seiner regierungszeit enorme erfolge. vielleicht mit der guten konjuktur, mit seinen schachzügen, vielleicht aber auch mit der zufriedenheit seines koalationspartners, dem man doch einige passable regierungsämter überließ.

    den erstmalige budgetüberschuss seit jahrzehnten, die zusammenführung der krankenkassen, die einführung des familienbonus mit kürzung der familienbeihilfen im ausland, lohnsteuerreförmchen, der europaweite aufschrei über die notwendigkeit zur sperrung von mittelmeerrouten für flüchtlinge wirken und scheinen das alleinige werk des herrn kurz zu sein, denn dank der oppositionsparteien plagt sich die fpö ja mit ihren spenderskandal, einwandererthemen und liedermachern in der öffentlichkeit ab, die allerdings für eine regierungsablöse zu wenig sprengkraft lieferten.

    die große regierungsklausur hat aufgezeigt, was bisher über die wenigen monate geleistet wurde, die journalisten haben live berichtet. viel applaus, zufriedene gesichter!

    meinungsforscher prophezeien daraufhin dem övp team unter sebastian kurz verheissungsvolle zeiten. der zeitpunkt ist also gekommen, tiefer in die trickkiste zu greifen. man kanns riskieren. nicht inländische, sondern ausländischen journalisten fangen den viedohappen und beissen zu. nicht nur europaweit. nein, weltweit, man trifft ins schwarze!

    der skandal ist perfekt! neuwahlen werden ausgerufen, sogar mit hilfe des bundespräsidenten. wohl ein bestens kalkulierte zeitpunkt, endlich in einer alleinregierung an die so ersehnte macht in der bananenrepublik zu kommen - und im europarlament.

    nur ein szenario?

     
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      F_Z
      vor 6 Jahren

      eher eine Verschwörungstheorie

       
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