Land Tirol bessert beim „Wohnpaket“ nach
Es gibt Extra-Zuschüsse für Wohneinheiten im strukturschwachen ländlichen Raum.
Die schwarz-grüne Tiroler Landesregierung hat am Dienstag in ihrem Bemühen um leistbares Wohnen ein weiteres Maßnahmenpaket präsentiert. So wurden etwa im Bereich der Wohnbauförderung eine Erhöhung der Einkommensgrenzen sowie beim Bau eines Eigenheimes (um 6.000 Euro) präsentiert. Auch Extra-Zuschüsse für Wohneinheiten im strukturschwachen ländlichen Raum wurden beschlossen.
Die neuen Richtlinien treten mit 1. Oktober in Kraft, wie die zuständige Wohnbaulandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) bei der Pressekonferenz nach der Regierungssitzung erklärte. Im Bereich der Erhöhung der Wohnbauförderung erhält etwa zukünftig eine Person nicht wie bisher 2.850 Euro, sondern 3.000 Euro. Beim Bau von Eigenheimen, die vielfach am Land vorzufinden sind, wird künftig ein Wohnbauförderungskredit in Höhe von 45.000 anstatt 39.000 Euro gewährt.
Die Extra-Zuschüsse im ländlichen, strukturschwachen Raum betreffen kleine Wohnanlagen zwischen drei und zwölf Einheiten. Gestaffelt reichen die Förderungen bis zu 6.000 Euro. Die Zuschüsse betreffen laut Palfrader insgesamt 80 von 279 Tiroler Gemeinden. "Wir wollen, dass der ländliche Raum nicht entsiedelt wird", gab die Landesrätin als Marschrichtung vor. Der Schwerpunkt liege auf verdichtetem Wohnen, so Palfrader.
"Das ist ein weiterer Schritt in Richtung leistbares Wohnen. Wir drehen an allen Stellschrauben", zeigte sich Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) mit den Beschlüssen zufrieden. Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) betonte, dass auch bekannte Tourismusgemeinden wie Ischgl, Mayrhofen und St. Anton zu jenen 80 Gemeinden zählen, in die die Zuschüsse fließen. Schließlich gelte es auch dort dafür zu sorgen, dass Einheimische und Berufstätige sich weiter Eigenheime leisten könnten. Dies komme auch dem Tourismus zugute. Die Gäste würden es schätzen, dass man in Tirol dort Urlaub machen könne, wo die Menschen auch wohnen.
Kritik an den präsentierten Maßnahmen kommt von den Neos. „Die Tiroler Landesregierung muss endlich davon abkommen, Häuslbauer am Land gegenüber Wohnungssuchenden im urbanen Bereich zu bevorzugen“, erklärt der Tiroler Parteiobmann Dominik Oberhofer in einer Aussendung und fordert auch Maßnahmen für Innsbruck. „Die Landesrätin muss endlich den Mut haben und bei den förderbaren Höchstkosten die Grenzen deutlich anheben. In Innsbruck ist kein Wohnraum unter 4.500 Euro pro m² am Markt zu finden“ spielt Oberhofer auf die Tatsache an, dass es auf Grund der zu niedrigen förderbaren Höchstkosten kein Wohnangebot mit Wohnbauförderung in der Landeshauptstadt gibt. „Das muss die Landesregierung endlich zur Kenntnis nehmen.“ Die Neos fordern die Anhebung der förderbaren Höchstgrenze pro Quadratmeter auf 6.000 Euro.
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