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Opferwidder übersiedelte von Prägraten nach Virgen

Osttirols bekanntester Osterbrauch ist Weltkulturerbe und nach wie vor lebendig.

Der Virger Opferwidder ist „immaterielles Weltkulturerbe“ und vermutlich prominentester Vertreter österlichen Brauchtums in Osttirol. Eine Pestepidemie im 17. Jahrhundert und ein Gelöbnis der Virgener Bevölkerung begründeten dieses religiöse Ritual. Auch heuer pilgerten die Gläubigen aus Virgen und Prägraten am 27. April mit dem prächtig geschmückten weißen Steinschafwidder zur Wallfahrtskirche Maria Schnee in Obermauern. Dolomitenstadt.at präsentierte die Hintergründe des Brauches in einem Dokuvideo von der Prozession 2015.
Der prächtig geschmückte Widder mit seinem Halter Matthias Berger, vlg. Oberbichler aus Prägraten. Foto: Ingrid Wibmer
Jahr für Jahr wandert die Verantwortung für die Haltung und Pflege des Tieres, für den Schmuck und die Vorbereitung des Festes von einer dörflichen Fraktion zur nächsten. Die Gemeinde Virgen hat sieben Fraktionen, Prägraten hat fünf. Heuer war der Prägratener Ortsteil Bichl an der Reihe. Auf seinen großen Tag wurde der Widder bei Familie Berger, vlg. Oberbichler, vorbereitet. Frisch gebadet und prächtig mit Blumen geschmückt begleitete er die Wallfahrer von Prägraten nach Obermauern. Dort stieß die Prozession auf die Pilger aus Virgen. Gemeinsam zogen die Gläubigen in die Wallfahrtskirche Maria Schnee ein und feierten den Gottesdienst. Dreimal wird der Widder nach altem Brauch um den Altar geführt. Das Tier wird allerdings nicht geopfert, sondern nach der Messe auf dem Kirchplatz verlost. Die richtige Losnummer für den Hauptgewinn hatte in diesem Jahr die elfjährige Sarah Mariner aus Virgen. Da sie selbst nicht bei der Verlosung dabei sein konnte, nahm ihr Bruder Florian den Widder in Empfang. Der dreizehnjährige passionierte Jungbauer aus Göriach-Marin freute sich riesig über den Gewinn und führte den Widder stolz nach Hause.
Sarah Mariner zog in diesem Jahr das große Los. Nun gehört der Virger Opferwidder ihr. Er lebt künftig auf dem Erbhof Außermariner in Göriach-Marin. Foto: Sonja Mariner

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