Tiroler Experten: Aufklärung statt generelle Impfpflicht
"Man muss mit den Märchen und Mythen von impfkritischen Seiten aufräumen".
Impfexperten der Landessanitätsdirektion Tirol und der Medizinischen Universität Innsbruck haben sich gegen eine generelle Impfpflicht ausgesprochen. Wichtiger sei es mit Fakten auf wissenschaftlichen Homepages an die Vernunft der Menschen zu appellieren, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Sanktionen bei Nicht-Impfung, etwa bei Ärzten, seien aber legitim.
An den Tirol Kliniken werde der Impfschutz bei Ärzten und Pflegepersonal überprüft. "Gegebenenfalls setzen wir dann auf umfassende Information des Ungeimpften", meinte Reinhard Würzner von der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck. Sollte sich die unzureichend geimpfte Person gegen eine Impfung entscheiden, werde diese nicht in die Nähe von Patienten gelassen, so Würzner.
Anita Luckner-Hornischer von der Landessanitätsdirektion wünschte sich bei der breiten Masse Entscheidungen, die auf Wissen basieren. "Man muss mit den Märchen und Mythen von impfkritischen Seiten aufräumen", sagte sie. Das gelinge beispielsweise durch die Bereitstellung von wissenschaftlich fundierter Information, wie etwa die des Robert Koch-Institutes. Auch Plakat-Kampagnen hält sie für wirksame Mittel im Kampf gegen Impf-Mythen.
Die Zielgruppe dieser Bemühungen machte man unisono mit rund sieben Prozent der Bevölkerung aus. "Fünf Prozent davon können wir noch erreichen, zwei Prozent davon nicht mehr", nannte Peter Kreidl, ebenfalls von der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck, konkrete Zahlen. Bei den besagten fünf Prozent möchte er einen "emphatischen Weg" gehen und diese in Bezug auf ihre Zweifel aufklären. "Man sollte, bevor man wirklich über eine Impfpflicht nachdenkt, vorher wirklich alles versuchen", skizzierte Kreidl seine Haltung.
Bei Masern gibt es offenbar besonderen Aufklärungsbedarf. "Die Masern sind auf dem Vormarsch", meinte Kreidl. "Wir hatten in diesem Jahr schon 69 Fälle, letztes Jahr waren es 77", berichtete er. Gegen diese Ausbreitung helfe nur eine "Durchimpfungsrate von 95 Prozent mit zwei Dosen der Masern-Mumps-Röteln-Impfung", ergänzte dazu Reinhard Würzner und sprach zugleich eine generelle Durchimpfungsrate von 97 Prozent als sein Wunschziel aus.
2 Postings
Tja Bergfex, früher war alles besser. Nunmal ist es heute aber durchaus bekannt, das die Masernerkrankung einen mehrjährigen Einfluss auf das Immunsystem eines Kindes hat. Das betroffene Kind ist danach für mehrere Jahre äußerst anfällig für alle Infektionskrankheiten. Diese können dann auch wesentlich schwerer verlaufen. Sicher eine tolle Errungenschaft für ein Kind. Aber früher war alles besser.
Wie haben wir nur die Masern überlebt. Einmal dsd eine Kind, dann das nächste Kind.
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren