Bunt bemalte Vorratskammer gegen akuten Lesehunger
Auf dem Egger-Lienz-Platz vor der Stadtbücherei steht Osttirols erste „Bücherzelle“.
Am 9. April wurde auf dem Egger-Lienz-Platz, direkt vor der Stadtbücherei, Osttirols erste „Bücherzelle“ mit Musik und großem Bahnhof eröffnet. Bücherzelle? In Städten wie Wien, Berlin oder Hamburg gibt es diese recycelten Telefonzellen schon länger. Die Idee dahinter ist, dass man sich rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, bei akutem „Lesehunger“ ein Buch aus der Zelle entnehmen kann und im Austausch bestenfalls ein anderes wieder hineinstellt. So sollte, wenn möglichst viele sich an die Regeln halten, ein reger, kostenfreier und nachhaltiger Literaturaustausch unter Bücherwürmern stattfinden.
Die Lienzer Bücherzelle kommt bunt daher, erinnert ein wenig an Hundertwasser und wurde von Schülerinnen und Schülern der NMS Egger-Lienz bemalt. Allerdings wäre ein Bücherschrank, selbst wenn er einmal Telefonzelle war, nichts wert ohne Regale. Diese wiederum wurden genau maßgeschneidert von den Schülerinnen und Schülern der Metallklasse der Tiroler Fachberufsschule Lienz. Um die laufende Wartung sowie bei Bedarf um die Wiederbefüllung kümmert sich das Team der Stadtbücherei und des Buchflohmarktes.
Eine Bücherzelle, oder in vielen Städten auch einfach ein Bücherschrank, bietet eine kostenlose Möglichkeit zu lesen und somit einen Zugang zu Literatur auch für Menschen, die sonst vielleicht keinen hätten. In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit ein Dauerthema ist, ein schöner Weg, für einander, miteinander zu sein. Ob dieses urbane Konzept in Lienz ein Erfolg werden wird, hängt von den Besucherinnen und Besuchern, den Leserinnen und Lesern ab und davon, wie rege der Buchtauschverkehr stattfinden wird.
Keine Postings
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren