Wir haben dem Berg- und Filmfex Leo Baumgartner vor gar nicht so langer Zeit ein Porträt in unserem Magazin gewidmet, deshalb seien hier nicht allzuviele Worte zu seiner Vita verloren. Der knorrige Tausendsassa stellt derzeit Bilder im Restaurant Tirolerhof in Dölsach aus und bietet dort den kulinarisch anspruchsvollen Gästen auch optisch durchaus Köstliches, das im Abgang manchmal zartbitter schmeckt.
Leo Baumgartner zeigt in Dölsach originelle Bildwelten mit schlitzohrigen Untertiteln.
Baumgartner ist gelernter Anstreicher, als Künstler Autodidakt und ein typischer Vertreter der 68er-Generation, einer, der noch die Fähigkeit hat, auch einmal den Stinkfinger in die Luft zu heben, wenn ihn etwas anstinkt. Wie er das macht, ist so liebenswert, dass man die Ausstellung als Humortherapie gegen Politikfrust empfehlen kann.
Leo zelebriert mit dem Pinsel die Kunst des kreativen Augenzwinkerns und produziert dabei hart an der Kitschgrenze sehr originelle Bildwelten, die er in schlitzohrigen Texten untertitelt. Hier ein paar Beispiele:
Global Warming. Ein Trauerspiel. Eisbär aus dem Norden, Pinguin aus dem Süden, beide auf der Suche, treffen sich in der Mitte. Kommentar Eisbär: „Egoisten, Missgeburten, zum Speibm!“ Laut Duden liegt er nicht falsch.
Adam erkundet das Paradies. Aber so wie es aussieht wird diese Eva auch die Apfelkarte ziehen müssen. Am Fuße des Monte Pizzo nahe dem Lanzapass südlich des Gailtals.
Goas. Man ist was man isst und trinkt.
Yoga am Äquator. Vom Weltall aus gesehen. An etwas festhalten versetzt Berge – wozu nicht immer alles erklärt sein muss.
Zu einem bestimmten Teil besteht Tirol auch aus Sondermüll. Sonst gäbe es nicht in jedem Ort solche Stellen.
Schutzengel im Debanttal. Wer bestimmt wie, was oder wer unsere Schutzengel sind? Die irdischen würde ich bei der Auswahl nicht unterschätzen. Am besten ist man hat einen auf Lager.
Aufrüsten. Damit wird der schnellste Weg zu Frieden möglich. Womit Frauen und Kinder nicht mehr vor Bombenanschlägen davonlaufen müssen.
Leo Baumgartner im Gespräch mit Besuchern der Vernissage im Tirolerhof. Alle Fotos: Ramona Waldner
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.
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