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„Walder hat das Notarztsystem sehr gut organisiert“

Interview mit BKH-Primar Andreas Mayr zum Thema ärztliche Versorgung im Bezirk.

Ausgelöst durch eine Unterschriftenaktion besorgter Patienten im Defereggental ist eine breite Diskussion über die ärztliche Versorgung der Täler Osttirols entbrannt, in der sich zwei Fronten gegenüberstehen. Zum einen der Landarzt, Virologe und Notarzt Gernot Walder, dessen Verein bisher die ärztliche Versorgung organisierte und der auf großen Rückhalt in der Bevölkerung aber auch bei vielen Dorfbürgermeistern bauen kann. Zum anderen eine Gruppe rund um den Matreier Bürgermeister und Obmann des Krankenhausverbandes Andreas Köll, der mit dem Hubschrauberunternehmer Roy Knaus einen neuen, großen Spieler in die Osttiroler Versorgungslandschaft holen möchte. BKH-Primar Andreas Mayr befürwortet diese Idee und bat kürzlich in einem Brief den zuständigen Landesrat Bernhard Tilg, „eindringlich, Dr. Walder bezüglich seiner angeblichen ‚Koordinationsverpflichtung gegenüber dem Land‘ im Notarztsprengel Iseltal aus dessen Vertrag zu entlassen.“ Der Brief wurde von dolomitenstadt.at teilweise veröffentlicht und Mayr musste einiges an Kritik einstecken. Er bat deshalb um Gelegenheit, seine Position zu präzisieren.
Was ist Ihre Funktion am Bezirkskrankenhaus Lienz, abgesehen von Ihrer ärztlichen Tätigkeit? Ich bin der bezirksweite Notarztkoordinator und damit letztverantwortlich dafür, dass die Versorgung rund um die Uhr gewährleistet ist. Im Lienzer Talboden organisieren wir das vom Krankenhaus aus, da fahren Krankenhausärzte und niedergelassene Ärzte gemeinsam. In den Tälern organisiert das Gernot Walder. Es gibt vier Sprengel, den Talboden, das Pustertal, das Defereggental und das Iseltal. Und da organisiert Gernot Walder derzeit drei dieser Sprengel? Ja genau. Ist der Notarztsprengel das selbe wie die allgemeinmedizinische Versorgung? Nein. Das ist genau das, was oft vermischt wird. Es gibt den Notarztdienst, den allgemein medizinischen Notfalldienst und die niedergelassenen praktischen Ärzte. Sie organisieren in Letztverantwortung den Notarztdienst. Wenn man dem eine Telefonnummer zuordnet ist das 144? Ja, aber geschickt wird der Arzt natürlich von der Leitstelle. Das BKH Lienz ist vom Land Tirol vertraglich dazu verpflichtet, den Notarztdienst zu organisieren. Ich frage deshalb, weil Menschen manchmal überlegen, rufe ich die Rettung oder einfach einen Arzt? Was den allgemeinmedizinischen Notfalldienst betrifft, bin ich nicht zuständig. Da kenn’ ich mich nicht aus. Wir sind nur zuständig für den Notarztbereich. Es wird so dargestellt, als ob ich die notärztliche Versorgung der Täler Osttirols beeinflussen, reduzieren oder verschlechtern will. Das ist nicht mein Vorhaben. Und ich will auch die hervorragende Tätigkeit von Gernot Walder nicht in Misskredit bringen. Ich schätze Gernot Walder als hervorragenden Allgemeinmediziner, als sehr guten Notfallmedizinier, er ist zudem ein herausragender Hygieniker und Mikrobiologe – das ist sein absolutes Spezialgebiet – und ein sehr guter Organisator und Initiator mit vielen neuen Ideen. Warum kann ich das sagen? Ich war acht Jahre ärztlicher Direktor und in dieser Zeit hatten wir viel Kontakt, weil er sich auch bei sehr seltenen Dingen gut auskennt, zum Beispiel bei Fragen, ob man Patienten mit Infektionen isolieren oder nicht isolieren muss. Ich hatte immer einen sehr guten Kontakt und habe immer Antworten bekommen. Immer wenn man ihn braucht, ist er da. Es hatte aber den Anschein, als ob Walder sogar seine Tätigkeit im BKH verlieren könnte. War geplant, ihn zu entlassen? Nein, zu keiner Zeit, ich weiß davon gar nichts. Außerdem brauchen wir ihn in seiner Funktion. Er macht ja für uns auch Laborarbeiten. Auch seine Tätigkeit als Hygieniker am Krankenhaus Lienz wackelt nicht? Nein, diese Tätigkeit war meines Wissens auch nie in Gefahr. Zurück zur Notarztkoordination. Welche Rolle spielt Gernot Walder dort aus Ihrer Sicht? Das Notarztsystem Osttirols – ausgenommen der Lienzer Talboden, der nie seine Aufgabe war – hat Gernot Walder bis jetzt eigentlich in allen drei Sprengeln sehr gut organisiert. Das Oberland und das Defereggental laufen durch ihn organisiert weiterhin sehr gut und bis jetzt problemfrei. Der Notarztsprengel Lienzer Talboden funktioniert auch ganz gut, der wird vom BKH aus organisiert. Irgendwann könnten aber Engpässe kommen, wenn Ärzte pensioniert werden, weil einfach zuwenig Jungmediziner nachkommen. Das wird uns alle betreffen. Wo es heute schon so weit ist, das ist im Iseltal. Warum? Da waren bisher fünf, mit Walder sogar sechs niedergelassene Ärzte, die auch Notarztdienst gemacht haben. Durch Pensionierungen und teilweise krankheitsbedingt ist derzeit nur mehr Cornelia Trojer Notärztin, gemeinsam mit Gernot Walder, der aber oft im Oberland Dienst hat, dort ja auch wohnt und mit fast übermenschlichen Anstrengungen die Dienste, die schwer zu besetzen sind, selbst leistet. Dann gibt es noch den Arzt Marcus Mairinger in Matrei, der die Idee hatte, ein anderes System im Iseltal einzuführen und zwar angelehnt an ein System, das im BKH Reutte schon lange funktioniert. Auch dort gibt es eine Kombination von Hubschrauber-Notarzt und bodengebundenem Notarzt. Eine Zwischenfrage. Doktor Mairinger ist noch nicht sehr lange in Matrei und ordiniert mit seiner Kollegin Kerschbaumer direkt im Matreier Gemeindeamt. Er hat sozusagen eine gewisse Nähe zum Matreier Bürgermeister und ist nach meiner Information ursprünglich sehr wohl auch vom Team von Gernot Walder als Verstärkung angeworben worden. Aus deren Perspektive wurde Mairinger abgeworben, um alternativ zum bisherigen Modell ein neues aufzusetzen, das einen gravierenden Unterschied hat: Es basiert auf der Hereinnahme eines fix damit beauftragten Hubschrauber-Unternehmens. Stimmt das? Mairinger war doch auch bei Walder dabei? Ich weiß, dass Mairinger mit Walder zusammengearbeitet hat. Warum die nicht mehr kooperieren, dazu kann ich nichts sagen. Meine Vermutung: Es liegt daran, dass das neue System von Walder nicht so gerne angenommen wird, weil das bisherige System seine Idee ist. Walder ist sich sicher, dass er nach seinem System die Plätze besetzen kann, er hat ja auch externe Ärzte, die sind aber nicht immer leicht zu kriegen. Wenn Mairinger und Daniela Kerschbaumer mit dem Team Walder mitmachen würden, dann wären im Iseltal mit Cornelia Trojer doch wieder drei Ärzte verfügbar, oder nicht? Das stimmt nicht ganz, weil nicht jeder niedergelassene Arzt Notarztdienste machen muss. Daniela Kerschbaumer macht meines Wissens keine Notarztdienste. Aber sie macht allgemeinmedizinische Notfalldienste.
Andreas Mayr will Hubschrauber und Ärzte von Roy Knaus ins Iseltal bringen, dem Team rund um den bisherigen Notarzt-Koordinator Gernot Walder aber nichts wegnehmen. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner
Auf dem Land gibt es keine Ambulanz. In die Ambulanz geht man, wenn man in der Stadt lebt und zu ungewöhnlichen Zeiten Hilfe braucht. Auf dem Land führt der Weg zum niedergelassenen Arzt. Das ist ja auch die Argumentation von Gernot Walder und von der Bevölkerung, die Unterschriften sammelt. Die wollen sich ihr allgemeinmedizinisches Versorgungssystem nicht zerstören lassen. Die Leute vermischen oder verwechseln die Systeme, das ist ja auch kompliziert. Die Menschen haben Angst, dass das Defereggental nicht mehr versorgt ist. Das stimmt ja nicht. Doktor Walder soll im Defereggental unbedingt weitermachen. Er soll im Pustertal unbedingt weitermachen. Und hätten wir mehr Ärzte in Matrei oder wäre das leichter organisierbar – auch kein Problem. Aber ich glaube wirklich, und deshalb wurde ich aktiv, dass das in dieser Form mit dem vorhanden Personal nicht ewig gehen wird – oder nicht mehr lang geht – und warum soll man nicht andere Systeme andenken? Wir sind auf die Idee gekommen, weil das in Reutte funktioniert. Es ist elegant, die Idee Doktor Mairinger zuzuschreiben. Aber im Grunde ist die Verbindung zwischen Hubschrauberunternehmer Roy Knaus zu Bürgermeister Andreas Köll eng und besteht schon über viele Jahre – und es gibt schon länger Pläne, eine recht wuchtige Primärversorgung rund um die Hubschrauber des Roy Knaus zu etablieren. Dazu kann ich nichts sagen, ich kenne diese Pläne nicht. Der Bau eines Hangars wurde schon mehrfach präsentiert, auch die Stationierung eines Rettungsautos. Da gibt es in Personalunion einen Bürgermeister, der Interessen in seiner Gemeinde hat, gleichzeitig Obmann des Krankenhausverbandes ist und sich dort mit seiner Meinung gut durchsetzen kann. Der Eindruck drängt sich einfach auf, dass Mairinger im Gemeindeamt und Roy Knaus beim Tauernstadion ein Idee von Andreas Köll sind. Ich sag’ dazu gar nichts. Ich erleb’ das nicht so. Ich bin nie in Matrei. Dass es früher geheißen hat, da wird statt dem Zelt ein Hangar gebaut, ok, das hab’ ich mitbekommen. Die Hubschrauberdichte ist bei uns aber auch nicht höher als in Nordtirol. Für mich ist wichtig, meine gute Beziehung zu Gernot Walder darzustellen und dass ich nicht die Absicht habe, ihn aus irgendeiner seiner Funktionen herauszuschießen. Nur das Iseltal kommt mir ein bissl gefährdet vor. Da gibt es andere Ideen, eine davon ist die erwähnte. Und mit allem anderen in Osttirol bin ich extrem zufrieden. Generell werden wir aber noch Probleme kriegen, weil Landärzte in Pension gehen. Wie würden Sie die allgemeinmedizinische Versorgung sicherstellen? Solang wir genug Ärzte haben, macht ein Arzt Notarztdienst und allgemeinmedizinischen Notfalldienst in einer Person. Aber wir haben diese Leute nicht mehr und man muss beides organisieren. Wir sind zum Beispiel heilfroh, dass Gernot Walder das im Defereggen aufgebaut hat, das war ja nicht einfach, das hat ihn viele graue Haare gekostet, bis er das erlaubt bekommen hat. Wenn man Ärzte in die Täler bringen will, muss man ihnen gute Rahmenbedingungen bieten, auch wirtschaftlich. Braucht ein Landarzt nicht alle Dienste, auch den Notfalldienst? Klar, der braucht eine Apotheke, der braucht auch die Notarztdienste, der braucht einen guten Patientenstock, aber das ist nicht mein Thema. Das Team rund um Walder und Cornelia Trojer beklagt bürokratische Hürden. Sie würden beispielsweise gerne junge Ärzte ausbilden und ihnen die Arbeit auf dem Land schmackhaft machen, aber es sei sehr schwer, Genehmigungen von der Ärztekammer dafür zu bekommen. Gernot Walder und ich – damals noch ärztlicher Direktor – wollten das vor ein paar Jahren auch schon einmal machen und Jungärzte ein halbes Jahr lang durch niedergelassene Praxen rotieren lassen, wo sie unterschiedliche Schwerpunkte erlernen können und vielleicht daran Gefallen finden. Das kriegt man nicht genehmigt. Das ist rechtlich und organisatorisch nicht möglich. Das ist ja auch eine besondere Leistung von Walder, dass er das im Defereggental hinbekommen hat. Er hat das rechtlich korrekt abgewickelt. Naja, der Hauptgrund der derzeitigen Schwierigkeiten des Vereins von Walder ist doch, dass ein Arzt beschäftigt wurde, der nicht auf der Ärzteliste der Kammer stand. Wichtig ist für mich, dass der Mann approbierter Arzt ist und damit die Berechtigung hat, als Arzt auch tätig zu sein. Er war halt nicht in der österreichischen Ärzteliste. Diese Eintragung muss man beantragen. Das ist ein rein organisatorischer Ablauf. Das Team von Walder beklagt, dass das Eintragungsprozedere sehr langwierig sei. Die Kammer ist eine Behörde. Wenn es genau und exakt gemacht wird, dauert das seine Zeit, stellt aber auch sicher, dass nur Leute in Österreich arbeiten, die das auch können. Können Sie ausschließen, dass am BKH Lienz Ärzte arbeiten, die nicht in der Ärzteliste eingetragen sind? Hundertprozentig. Wie würde denn die „Reutte-Variante“ ausschauen? Die „Reutte-Variante“ ist so: Da gibt es einen Hubschrauber-Standpunkt und das Notarzteinsatzfahrzeug (Anmerkung: NEF) ist auch dort stationiert. Und es gibt einen Arzt dort, der ist zugleich Hubschrauber-Notarzt und NEF-Notarzt. Bei Schlechtwetter und bei Nacht fährt er mit dem Auto, sonst – wenn die Indikation gegeben ist – mit dem Hubschrauber. Ich kenne den ärztlichen Direktor von Reutte gut. Dort funktioniert das. Jetzt steht da ein Heli, samt Arzt und Auto als Notfallmodul innerhalb der gesamtmedizinischen Versorgung. Patienten und niedergelassene Ärzte haben den Verdacht, dass in diesem System zuviel geflogen wird, weil das systemimmanent ist. Wie sehen Sie das? Das kann ich nicht sagen. In Reutte funktioniert das und es entscheidet ja die Landesleitstelle, welches Rettungsmittel – NEF oder Hubschrauber – eingesetzt wird. Ich glaube, dass man das in einer vernünftigen Form machen könnte. Würde das den Bereitschaftsdienst der niedergelassenen Ärzte gar nicht tangieren? Das kann man so nicht sagen. Ich war da nie dabei und weiß auch nicht, wie viele Ärzte da mitmachen oder mitfahren. Ich denke, die sind ja auch verpflichtet, mindestens ein Wochenende pro Monat Dienst zu machen. Zusammengefasst bedeutet das: Organsiation der Notarztdienste im Defereggental und Pustertal derzeit gut und im Iseltal problematisch durch den Ausfall mehrerer Ärzte. Ihr Vorschlag zur Lösung ist das Reutte-Modell. Welche Rolle spielt da Doktor Mairinger? Er wäre der Koordinator. Er hätte im Iseltal die gleiche Funktion wie Gernot Walder im Defereggental und im Pustertal. Das heißt, Doktor Mairinger würde dann auch die allgemeinmedizinische Bereitschaft koordinieren? Das ist ja genau das, was Gernot Walder auch im Iseltal gemacht hat und weiter machen möchte. Wer das koordiniert ist Sache der Ärztekammer, aber auf jeden Fall braucht man dazu Ärzte. Die Ärzte würde ein Unternehmer wie Roy Knaus mitbringen müssen? Ja, freilich. Und die bringt er auch mit? Sind das dann Salzburger? Das weiß ich nicht, weil ich die Gruppe nicht kenne. Das sind aber viele Ärzte. Ich glaub’ nicht, dass die beim Unternehmen Knaus angestellt sind. Da kann jeder mit der entsprechenden Qualifikation einsteigen. Und wenn es nur für einen Tag ist. Das heißt, diese Organisation läuft dann über Knaus? Nein, das würde Doktor Mairinger machen. Es wurde uns aber versichert, dass von der Ärztedichte her eine Erfüllung des Dienstplanes möglich ist. Wie kann man jetzt in dieser verfahrenen Situation zu einer Lösung kommen? Sie haben an die Landesregierung geschrieben, dass Walder das nicht mehr machen soll. Ich hab’ meine Sorge ausgedrückt. Kooperationen kann es jederzeit geben, auch im neuen System. Da kann jeder mitmachen. Aber die Systeme greifen ineinander, Notarzt und allgemeinmedizinische Versorgung … Naja, das war ja die Frage an den Landesrat Tilg. Wir haben den Versorgungsauftrag und ich hab’ Bedenken, dass der Auftrag in dieser Form im Iseltal nicht mehr lange zu erfüllen ist. Darauf hab’ ich hingewiesen. Es gibt keine Qualitätsdiskussion um Gernot Walder und auch kein Wegnehmen von anderen Funktionen. Danke für das Gespräch.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

19 Postings

Sinnlos
vor 6 Jahren

Die Frage ist ja überhaupt ob man die Allgemeinheit noch weiter mit den hohen Kosten des nicht lebensbedrohenden ärztlichen Bereitschaftsdienst brlasten kann?

in jedem Tal ein volles Programm medizinischer Versorgung für 20 Fälle an einem Sonntag.

Klüger wäre es einen zentralen Bereitschaftsdienst in Lienz der voll ausgelastet ist zu installieren.

Das würde Kosten sparen. Mit 1 Notarzt in Lienz und den Bereitschaftsdienstsarzt für übergreifende Notfälle wäre Osttirol perfekt und kostengünstig abgedeckt.

 
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    doc-doc
    vor 6 Jahren

    Der dann von Lienz im Winter eine Stunde ins Winkeltal oder 2 Stunden nach Untertilliach fährt, zugleich nach Kals und wieder auf den Hochberg, jeweils mehrere Stunden gebunden ist...... ein bisschen einfach gedacht ist das schon. Zu den "hohen Kosten" des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, die betragen knapp 10 € brutto pro Stunde, auch an Wochenenden, Feiertagen und bei Nacht, vor Betriebskosten und Steuern. Das würde wohl sonst nirgends gehen. Da gibt es eine AK und Gewerkschaften, Ärzte haben da als Vertretung leider nur eine sehr eingeschränkt fähige Ärztekammer.

     
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      Sinnlos
      vor 6 Jahren

      Alles korrekt, aber wie gesagt, es handelt sich um nicht lebensbedrohende Fälle wie Angina und Mittelohrentzündungen, die ja nicht alle spontan am WE auftreten sondern meistens eh schon 3 bis 4 Tage bestehen.

       
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    Nudlsuppe
    vor 6 Jahren

    @Sinnlos - sehr intelligent - Sie wohnen sicher in der nähe der Stadt und nicht im hintersten Villgratental, Virgental oder Iseltal?

     
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julchen
vor 6 Jahren

Wenn man die gesmte Diskussion und Faktenlage (die zumindest bekannte) verfolgt, sieht es doch so aus: Dr. Walder und sein Team leisten offensichtliche hervorragende Arbeit - das bestätigt auch Primar Mayr. Ausgerechnet im Iseltal, wo eine Interessensgemeinschaft zwischen Bürgermeister, Flugunternehmer und frisch angeworbenem Mediziner (der ein neues Ärztezentrum leiten soll) besteht, zweifelt man ganz stark an Walders Fähigkeiten als Leiter des Notarztverbandes. Wer hier nicht mehr 1 und 1 zusammenzählen kann, ist wohl etwas naiv am Weg. Ich wünsche allen Ärzten in dieser Region, dass sie sich möglichst bald wieder auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe - nämlich den Menschen zu helfen - konzentrieren können. Besonders Dr. Walder viel Kraft und Stärke für seine Tätigkeiten und seinen Kampf um Gerechtigkeit!!

 
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julchen
vor 6 Jahren

selbstverständlich entscheidet das die Leitstelle ... das weiß ja jeder ;-) trotzdem: der Arzt mit Team vor Ort wird in die Entscheidung gravierend mit eingebunden ... sollte man eigentlich auch wissen

 
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heidi79
vor 6 Jahren

......ist mir ja neu, dass Herr Knaus selbst entscheidet zu wievielen Einsätzen er fliegen kann...das entscheidet immer noch die Leitstelle Tirol....sollte man eigentlich wissen.

 
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    Eye de Net
    vor 6 Jahren

    Liebe Heidi, wenn es keine Alternative zu Knaus gibt kann die Leitstelle niemand anderen hinschicken! Verstehst Du jetzt, warum das bisherige System mit Trojer, Walder, Huber etc. weg muss?

     
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      heidi79
      vor 6 Jahren

      Das verstehe ich natürlich und hoffe auf eine baldige Lösung zum Wohle aller. Trojer und Huber sollten in das neue geplante System eingebunden werden um eine bestmögliche Versorgung zu ermöglichen.

       
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julchen
vor 6 Jahren

Das will ich doch hoffen, dass alle beteiligten Ärzte sich vordergründig um das Wohl der Patienten kümmern!!!! Hat einmal jemand überlegt, was ein neues Ärztezentrum (das niemand braucht) und jeder einzelne Hubschraubereinsatz kostet? Wenn ein Heli notwendig ist, ist jeder Patient froh, wenn er ihn bekommt ... aber wenn Knaus das wirtschaftlich betreiben will, muss er möglichst viele Einsätze fliegen ... die Frage wird sein: sind die dann auch immer notwendig? Das Gesundheitswesen (Teile davon) in private Hände zu legen (Knaus!!!) ist generell eine umstrittene Sache (Ein Privatunternehmen hat WIRTSCHAFTLICHKEIT als vordergründiges Ziel zu verfolgen!!! - also möglichst viel Geld zu verdienen - ist ja wohl klar, oder?) Ein letzter Gedanke: das bestehende Notarztsystem hat viele Jahre einwandfrei - wie in den anderen Tälern - funktioniert. Das einzige Problem war ein Ärztemangel, der durchaus von Dr. Walder behoben werden konnte, bis man angefangen hat, gegen ihn zu arbeiten - und das sehr offensichtlich. Die Patienten sind mit dem bestehenden System zufrieden - also ist meine abschließende Frage: Hat irgend ein Steuerzahler Lust, ein Zig-Millionen-teures Ärztezentrum mit vermehrten Hubschrauber-Einsätzen zu finanzieren, wenn dies GAR NICHT NOTWENDIG ist ???!!! Wenn die matreier Politik hinter Walder stehen würde, hätte man ihn in seinen sehr engagierten Bemühungen unterstützt und ihm nicht immer wieder Steine in den Weg gelegt - und wir alle hätten kein Problem ... bis auf den, der ja unbedingt ein Ärztezentezm in Matrei will.

 
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smile
vor 6 Jahren

..um die HAUPTSACHE - die Menschen gut zu versorgen wenn sie in Not sind

 
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smile
vor 6 Jahren

Super - Herrn Mayr geht es um die SACHE

 
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julchen
vor 6 Jahren

Es geht in dieser ganzen Kausa wohl darum: Das Iseltal ist nach der Pensionierung eines Arztes in Matrei und dem krankheitsbedingten Ausfall zweier weiterer Ärzte personell in Bedrängnis geraten. Der neue Arzt in Matrei, Dr. Mairinger, mit dessen Hilfe das bestehende Notarztsystem unter Dr. Walder hätte aufrecht erhalten werden können, war von der Idee angetan, LEITER EINES NEUEN ÄRZTEZENTRUMS in Matrei zu werden und hat sich mit Andreas Köll und Roy Knaus gegen den bestehenden Notarztverband gestellt. Es stellt sich die Frage: WARUM? Wenn BM Andreas Köll das bestehende Notartz-System im Rahmen seiner Möglichkeiten (und die hat er, das weiß jeder in Osttirol) unterstütz und Dr. Meiringer nicht „abgeworben“ hätte, dann wäre es nie zu dieser ganzen ermüdenden Diskussion gekommen. Nocheinmal: WOZU EIN NEUES SYSTEM UND ÄRZTEZENTRUM IN MATREI, das UNMENGEN AN GELD kosten würde??? Wer will da seine Macht demonstrieren und wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund stellen? Wenn die honorigen Herren fair und IM INTERESSE der Patienten handeln würden, wären schon längst ein paar wenige neue Notärzte im Notarztverband im Iseltal integriert und könnten ordnungsgemäß FÜR DEN PATIENTEN ihre Arbeit machen. Geht aber leider nicht, weil jemand UNBEDINGT ein Ärztzenteum in Matrei will. ... Um das, und nichts anderes geht es in dieser Diskussion ... LEIDER

 
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    Osttirolbeobachter
    vor 6 Jahren

    Bravo Julchen! 100%ig auf den Punkt gebracht. Hoffentlich verstehen nun endlich alle Osttirolerinnen und Osttiroler, die Verantwortlichen der Tiroler Landesregierung und vorallem auch Dr. Wechselberger von der Aerztekammer.

     
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    hachwoldhansl
    vor 6 Jahren

    Perfekt Julchen! Den Nagel voll am Kopf getroffen! Jedoch macht es den Anschein, dass diese Seilschaft auch noch Unterstützung bekommt! Wie sonst kann es überhaupt so weit kommen?!

     
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Osttirolbeobachter
vor 6 Jahren

Da hat nun aber jemand schnell kalte Füsse bekommen und zumindest doch noch einwenig Charakter bewiesen. Eines ist in Osttirol aber schon besonders auffällig. Überall dort (TVB, BKH, Gemeinde Matrei, ....) wo eine bestimmte Person mitmischt, gibt es immer wieder Probleme. Das sollte zu denken geben und dazu anregen, dass sich daran dringend etwas ändern muss.

 
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Kilian1990
vor 6 Jahren

Es ist immer vom bewährten System die Rede. Wer hat denn das erfunden? Vielleicht die handelnden Akteure, die aus igendwelchen mir unbegreiflichen Gründen keine Neuerung wollen. Wichtig ist doch, dass die medizinische Versorgung der Bevölkerung sichergestellt ist. Zu Engpässen wird es wohl immer kommen wegen des knappen Personals. Im Iseltal hat es in letzter Zeit wegen der ausgefallenen Ärzte nicht mehr einwandfrei (verständlich!!!!) funktioniert. Nun sucht man nach einer besseren Lösung. Was ist bitte daran schlecht?

 
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Leonhard
vor 6 Jahren

Die Menschen brauchen medizinische Versorgung. Egal, welches System oder von wem sichergestellt. Streit kann hier niemand gebrauchen. Aber ist laut Interview mit dem zuständigen Koordinator (endlich!!!!) eh nicht der Fall und man ist bemüht, die Versorgung sicherzustellen. Für das Iseltal hat Mayr seine Sorge geäußert, dass die Versorgung in naher Zukunft eventuell nicht mehr funktioniert. Also wozu die Aufregung? Alles ganz normale Vorgänge.

 
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genaugenommen
vor 6 Jahren

bring nur dieser BGM unruhe ins ganze system! beeinfluss Matreier und Krankenhaus Ärzte weil er da seinen einfluss geltend machen kann!

 
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