Über zwanzig Jahre waren sich Henze und Bachmann tief verbunden, eine Künstlerfreundschaft, die auf einer Tagung der Gruppe 47 im Jahr 1952 ihren Anfang nahm und mit dem Tod Bachmanns im Jahr 1973 zwangsläufig endete. Der Briefwechsel, den Anja Kofler und Peter Paul Wurzer als szenische Lesung in Auszügen vortragen, ist leidenschaftlich und von tiefem Vertrauen geprägt, zugleich aber auch ein Zeitdokument des Lebensgefühls der Intellektuellen in den fünfziger und sechziger Jahren.
Peter Hamm, Rezensent der „Zeit“ sieht in den Briefen das Dokument einer "merkwürdigen Liebe" zwischen der Dichterin Ingeborg Bachmann und dem homosexuellen Komponisten Hans Werner Henze, das auch die "Verzweiflung und die schlimmen Abstürze" zeige, in die insbesondere die Lyrikerin immer wieder geriet.
Als die Beziehung zu Max Frisch auseinandergeht, gesteht Ingeborg Bachmann ihrem Freund: "Du bist mir der kostbarste Mensch", und Henze lädt sie in schwärmerischen, tröstenden und ernsten Briefen zu sich nach Rom und Neapel ein, um bei ihr sein zu können und das Eigentliche zu tun: schreiben, komponieren und Ruhe finden in einem Leben, "für das man vielleicht nicht stark genug ist".
„Ingeborg Bachmanns ‚Dritter‘“ Szenische Lesung aus „Ingeborg Bachmann - Hans Werner Henze: Briefe einer Freundschaft“ Donnerstag, 4. April 19:00 Uhr Stadtbücherei Lienz, Veranstaltungsraum Eintritt frei
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