Tiroler Spitalsreform soll Kosten dämpfen
„Regionaler Strukturplan 2025“ wird demnächst in allen Häusern vorgestellt.
Mit dem "Regionalen Strukturplan Gesundheit 2025" will das Land Tirol die Spitalsstrukturen im Land reformieren. Ziel sei es, die Krankenhäuser zu entlasten und die Kosten zu dämpfen, erklärte ÖVP-Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg der APA. Unter anderem sollen die medizinischen Leistungen des Krankenhaus Natters nach Innsbruck und Hall (alle Teil der tirol kliniken, Anm.) verlegt werden.
Die Pulmologie in Natters soll in Zukunft am Landeskrankenhaus Innsbruck angesiedelt sein, die Nachversorgung soll nach Hall wandern, sagte Tilg. Die bisherige Sonderkrankenanstalt Natters könnte dann in eine Pflege- oder Rehaeinrichtung umgewandelt werden. Der Gesundheitslandesrat gab für alle Mitarbeiter eine Jobgarantie ab, sie sollen in Innsbruck und Hall eingesetzt werden.
Die Verlegung der Sonderkrankenanstalt Natters ist Teil eines Maßnahmenkatalogs für alle Tiroler Spitäler, der gemeinsam mit dem steirischen Gesundheits-Beratungsunternehmen EPIG ausgearbeitet wurde. In den kommenden zwei Wochen sollen die Vorschläge für den "Regionalen Strukturplan Gesundheit 2025" (RSG 2025) in allen Häusern vorgestellt und nach einer entsprechenden Rückmeldung noch einmal überarbeitet werden. Die Vorstellung in Natters fand am Montag statt. Ende Juni oder Anfang Juli soll das Konzept dann durch die Landes-Zielsteuerungskommission beschlossen werden.
Der RSG 2025 sieht unter anderem eine Anpassung der stationären Bettenstrukturen vor. So könnten Betten auf nicht ausgelasteten Stationen gestrichen und in Tages- bzw. Wochenklinik-Betten umgewandelt werden, erklärte Tilg. Nach der Reform könnte es tirolweit nach einer groben Schätzung rund 200 stationäre Spitalsbetten weniger geben. Dafür sollen die Strukturen beispielsweise in der Übergangspflege ausgebaut werden. Zudem soll an allen Spitälern ein ambulantes Erstversorgungszentrum, wie es am Landeskrankenhaus Innsbruck eingerichtet wurde, aufgebaut werden. Auch die Etablierung von Primärversorgungseinheiten sei geplant, meinte Tilg.
Zwischen den einzelnen Krankenhäusern soll es zu einer besseren Aufgaben- und Angebotsabstimmung kommen. So wird es bei den beiden sehr nahe gelegenen Krankenhäusern in Innsbruck und Hall nur in Innsbruck eine onkologische Gynäkologie geben, führte der Gesundheitslandesrat ein Beispiel an. Die Gynäkologische Abteilung in Hall soll aber jedenfalls bestehen bleiben, fügte er hinzu. Auch an den Bezirksspitälern sollen die Leistungen abgestimmt werden. Reutte und Lienz gelten wegen ihrer geografischen Lage zwar als Sonderfälle, auch hier soll es laut Tiroler Tageszeitung aber zu „Leistungsoptimierungen“ kommen.
"Eine gute medizinische Versorgung steht weiterhin im Mittelpunkt. Die geplante Reform soll einer Reform aber auch gerecht werden", betonte Tilg. Obwohl die Reform auch eine Kostendeckung im Spitalssektor mit sich bringen soll, könne nicht von einem Sparprogramm die Rede sein, so der Gesundheitslandesrat. Er wollte die Umstrukturierungen eher als einen "Schub der Modernisierung" verstanden wissen.
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