Der Schnee schmilzt, die Sonne wärmt schon wieder und so beendet auch das Team von „Tatort Garten“ seinen Winterschlaf und steigt im Gartenblog gleich mit einem Thema in den Frühling ein, das auch manchen Forensiker schon beschäftigt hat: Würmer! Wer uns auf diese Spezies gebracht hat? David Witzeneder. Kennt ihr nicht? Hier ein TEDX-Video, in dem er seine grenzgeniale Erfindung vorstellt.
Vor acht Jahren zog David Witzeneder nach Wien, um dort Agrarwissenschaften zu studieren. Er hatte keinen Garten und sein gesamter Biomüll landete im Restmüll. Dort gehört der „Biomüll“ nach Meinung von David allerdings eigentlich nicht hin. Auf der Suche nach einer wohnungstauglichen Alternative zum Komposthaufen baute David sich seine erste Wurmkiste aus atmungsaktivem Holz, füllte sie mit Kompostwürmern und seinem rein vegetarischen Biomüll und war so zufrieden damit, dass er ein Unternehmen daraus entwickelte: Wormsystems GmbH. Inzwischen gibt es schon verschiedene Varianten dieses Produktes, von der einfachen Wurmkiste hin zur Wurmkiste als fahrbarem Hocker mit gepolstertem Sitz und parketttauglichen Möbelrollen.
Beim Workshop mit David am BG/BRG Lienz konnten wir unsere eigenen Wurmkisten bauen. Mit viel Eifer wurde von uns geschliffen, gebohrt und zusammengeschraubt. Gefüllt wurden unsere Kisten mit etwas Komposterde, 300 Regenwürmern und einer Hanfmatte als Deckschicht, die beim Füttern der Würmer angehoben wird. Hier die ganze Crew – assistiert von den Professoren Hansjörg Schönfelder und Renate Hölzl – beim Basteln:
Die Kompostwürmer sind perfekte Haustiere: Sie sind geruchlos, selbstständig, ruhig, arbeiten den ganzen Tag in der Wurmkiste und sind sehr anspruchslos. Was sie mögen ist eine 2-4 cm dicke Schicht an Obst- und Gemüseresten, Teesäckchen, Kaffeesatz, Karton und Bioplastik.
Milchprodukte, Zitrusfrüchte, Fleisch, Mariniertes und Gesalzenes mögen sie dagegen nicht. Fährt man auf Urlaub, ist das auch kein Problem. Bis zu drei Wochen können die Würmer auch gerne unbeaufsichtigt bleiben, falls gut befeuchtetes Futter und ausreichend Papierschnitzel in der Kiste sind. Der Wurmkompost kann einmal im Jahr aus der Kiste „geerntet“ werden. Außerdem gibt es eine Wurmteetasse, in der sich ein flüssiger, nährstoffreicher Pflanzendünger bildet – der Wurmkompost-Tee.
Und wer nun denkt, dass das eine stinkende Angelegenheit ist, hat sich getäuscht. Es treten keinerlei unangenehme Gerüche auf, da diese neuen Haustiere täglich 24 Stunden aktiv sind. Den Rest erledigt das Steinmehl, welches einmal im Monat beigefügt wird. Auch können die Würmer aus der fest verschlossenen Kiste nicht herauskriechen. Aus unserer Sicht eine perfekte Erfindung.
Glaubt ihr nicht? Wir werden den Beweis antreten und euch berichten, was sich in unseren Wurmkisten so tut!
Text: Lena Schrotter/Corina Ignac
Fotos: Christian Vogl
UNTER DER LUPE: DER REGENWURM
Wusstet ihr, dass der Regenwurm ein ganz schön kräftiger Kerl ist? Er gräbt sich durch die Erde und entwickelt dabei eine Kraft, als würde er das 60-fache seines Körpergewichts heben. Wenn Sie beispielsweise 60 kg Körpergewicht haben, müssten Sie 3.600 kg Erde vor sich herschieben, um im Boden wie ein Regenwurm zu wühlen.
Wusstet ihr, dass sein Kot siebenmal nährstoffreicher als sein Umgebungsboden ist? Dass er ein Zwitter ist und Eier legt, fünf Doppelherzen besitzt und, wenn er geteilt wird, jener Teil überlebt, in dem die Organe sind? Dass er Feuchtigkeit benötigt und bei Trockenheit in einen sogenannten Sommerschlaf fällt? Und vor allem, dass er für unsere Böden ungemein wichtig ist? Schon Charles Darwin, der britische Naturforscher und Begründer der Evolutionstheorie soll gesagt haben: "Es mag bezweifelt werden, ob es viele andere Tiere gegeben hat, die in der Geschichte der Welt eine so wichtige Rolle gespielt haben." Leider nimmt die Zahl der Regenwürmer in unseren Ackerböden stark ab. Könnt ihr euch vorstellen, was die Gründe sein könnten und was wir tun müssen, um Regenwürmer zu fördern?
Jana Rossmann/Clemens Troyer
Ein Posting
Der Beitrag ist ja schon älter, aber ich habe ihn erst jetzt gesehen. Die Leitung hier herauf in die Dolomiten braucht eben etwas länger.
Ich finde es unglaublich, dass ihr da unten in der Stadt Würmer sogar in Kisten züchtet, dass ihr sie für Euch arbeiten lasst und sie sogar für Euch Humus machen. Ich habe noch nie einen kennengelernt, aber es ist eine Katastrophe dass ihr auf meine Brüder, Eure Regenwürmer, nicht schaut und sie anscheinend vergiftet und platt macht.
Das wäre hier heroben bei uns, bei den Dolomitenwürmern, den Felsenwürmern und den Gipfelwürmern unmöglich. Wir würden uns wehren und EUCH fressen: Aber wer weiß. Vielleicht fangen die auf der Karlsbader Hütte auch mit dem Blödsinn an. Mit den Regenwürmern geht das vielleicht?
Wir Dolomitenwürmer, Felswenwürmer und Gipfelwürmer würden uns allerdings nie von Euch Flachlandmenschen im Talboden versklaven lassen! Wenn ihr das nächste Mal in die Berge heraufsteigt, passt auf, dass wir Euch nicht verdauen. Macht die Wurmkisten bei Euch unten. Bei mir am Spitzkofl sind Obst- und Gemüsereste, Teesäckchen, Kaffeesatz, Karton und Bioplastik eh grad rar.
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