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Die Großbaustellen von Nordschule und Krankenhaus grenzen aneinander. Wird auch gemeinsam geplant? Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Die Großbaustellen von Nordschule und Krankenhaus grenzen aneinander. Wird auch gemeinsam geplant? Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

BKH und Nordschule: Verkehr und Parken als Thema

An zwei benachbarten Großbaustellen in Lienz arbeiten unterschiedliche Gruppen.

Für keinen anderen Ort in Osttirol ist Erreichbarkeit ein so zentrales Kriterium wie für das Bezirkskrankenhaus Lienz. Von Einsatzkräften bis zu Patienten, von Besuchern bis zum Personal herrscht hier an sieben Tagen der Woche ein Kommen und Gehen. Gleich daneben liegt die Nordschule, die ursprünglich abgesiedelt werden sollte, jetzt aber mit Volksschule, Neuer Mittelschule und Polytechnikum am Standort bleibt und generalsaniert wird. Hier ist das Bringen und Holen der Kinder ein Thema. In der Gemeinderatssitzung vom 12. Februar erklärte die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik das künftige Schulgelände zur „absolut autofreien Zone“ und gab die Ausschreibung eines „wettbewerblichen Dialoges“ bekannt.

Das Verfahren ist kein Architektenwettbewerb, sondern – wie der Namen signalisiert – eine Art offener, moderierter Dialog zwischen mehreren Architekten, deren Lösungsansätze diskutiert werden. Am 1. März soll feststehen, wer daran teilnimmt. Auf der Nachbarbaustelle des Bezirkskrankenhauses Lienz ist ein ähnlicher Prozess im Gang. Die erste Baustufe, eine Tiefgarage mit rund 400 Stellplätzen, wurde an die Lienzer Architektengemeinschaft vergeben. Der Hochbau wird ebenfalls über einen wettbewerblichen Dialog entwickelt, der allerdings schon viel weiter fortgeschritten ist als jener des benachbarten Schulprojekts. Hier soll die Planung im Sommer schon abgeschlossen sein.

Angesichts der Nachbarschaft der Großprojekte und der sensiblen Verkehrssituation von Krankenhaus und Schulzentrum stellt sich die Frage, wie die Koordination zwischen den unterschiedlichen Projektteams stattfindet. Tatsächlich werken an beiden Baustellen vor allem Talbodenbürgermeister. Die Großbaustelle des Krankenhauses wird seitens des Hauses vom interimistischen Verwalter Josef Gumpitsch gemanagt, der Gemeindeverband des Bezirkskrankenhauses hat zudem einen eigenen Bauausschuss gebildet, den der Debanter Bürgermeister Andreas Pfurner leitet. Auch er sieht Koordinationsbedarf zwischen beiden Großbaustellen: „Eine Vernetzung gibt es, vor allem bei den Verkehrsgeschichten“.

Andreas Pfurner: „Eine Vernetzung gibt es, vor allem bei den Verkehrsgeschichten“. Foto: Expa/Groder

Das bestätigt auch die Lienzer Bürgermeisterin. Die Schulbaustelle managt ein sechsköpfiges Gremium, in dem neben Blanik und den Gemeinderäten Alexander Kröll (VP) und Willi Lackner (SP) auch die Bürgermeister Reinhold Kollnig (Thurn), Bernhard Zanon (Leisach) und Markus Einhauer (Tristach) sitzen. In der neuen Tiefgarage und auf der Parkplatz-Freifläche des Krankenhauses seien mindestens 15 und maximal 30 Stellplätze für das Lehrpersonal der Nordschule reserviert, erklärt Blanik. Genauer sei das noch nicht definiert. Eltern werden vor der Schule jedenfalls künftig nicht mehr parken können. Wo steigen die Kinder ein und aus? Auch das ist noch offen. Mit dem Verkehrsplaner des Krankenhauses sei man in Kontakt.

Bürgermeisterin Elisabeth Blanik erklärt das künftige Nordschul-Gelände zur „absolut autofreien Zone“. Foto: Expa/Feichter

Sowohl Blanik als auch Pfurner deuten eine Kreisverkehrslösung an, wollen aber noch nicht konkreter werden. Pfurner spricht von einem Rondell. Die Ambulanz des BKH werde nämlich komplett neu organisiert und zwar nach dem sogenannten „Manchester-Triage-System“. Dabei wird der Patient anhand von Beschwerdebildern und Leitsymptomen innerhalb kurzer Zeit klassifiziert und bekommt entsprechend dieser Einschätzung eine von fünf Stufen der Dringlichkeit zugewiesen. Damit das funktioniert, müssen alle Ambulanzen räumlich gekoppelt werden. Mehr will Pfurner nicht verraten.

Trotz all dieser Variablen und einer nur teilweise koordinierten Vorgangsweise auf den beiden benachbarten Großbaustellen macht sich die Lienzer Bürgermeisterin keine Sorgen über die Effizienz der Planung. Schließlich sei die Stadt als Standortgemeinde für beide Projekte ja auch Baubehörde und über das Bauamt deshalb sowieso auf allen relevanten Ebenen involviert. Blanik: „Der Klaus Seirer sitzt überall drin.“

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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Wieder Debatte um Sanierung der Nordschule

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12 Postings

wolf_C
vor 6 Jahren

. . . Verkehr und Parken als Thema . . . ja wie denn auch nicht, wenn das Autofahren erlaubt ist aber keine Auto-Parkplätze zum deponieren des Autos da sind . . . es wird Auto-Verkehr und Parken immer das Thema sein, solange der öffentliche Raum bevorzugt dem Auto gewidmet ist . . .

 
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soomanides
vor 6 Jahren

Meinen Vorschlag, das Gebäude neben der Einfahrt zum Schulzentrum Nord zu schleifen, muss ich revidieren. Es handelt sich hier um die große Trafostation zur elektrischen Versorgung des Krankenhauses mit Neben- und Schulgebäuden. Sorry! Hinsichtlich des geplanten Parkplatzes mitten im Siedlungsgebiet "Moarfeld" ist ergänzend anzumerken, dass der Zugang für Fussgänger teilweise nur über privaten (!) Grund möglich ist, dessen öffentliche Benützung jederzeit widerrufen werden kann.

 
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bb
vor 6 Jahren

Der Frühling naht - was ist mit Park and Bike? Wo könnte man am Stadtrand legal ein Rad deponieren und dann das Auto dort untertags stehen lassen. Am Rückweg kann man dann in der Stadt allfällige Besorgungen machen. Wäre sicher eine Option für einzelne Krankenhaus-Bedienstete mit weiterer Anreise... Kreativität ist gefragt...

 
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    bb
    vor 6 Jahren

    An der Isel beim Schloss zu Beispiel gäbe es einen großen schönen Parkplatz, der sich anbieten würde . Wird allerdings um 17:00 gesperrt, soweit ich mich erinnere - zumind. letzten Sommer. Warum das?

     
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      chiller336
      vor 6 Jahren

      gesperrt nur für die einfahrt - ausfahren zu jeder zeit möglich. das ganze vermutlich um wohnmobilen und sonstigen parkern die möglichkeit zur verschmutzung des areals zu verwehren

       
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soomanides
vor 6 Jahren

Warum wird das Gebäude (ehemaliges Geschäft von Obernosterer und Nachfolger) nicht geschliffen? Dieser Platz böte sich als Parkplatz für Mitarbeiter an. Statt dessen sucht man verzweifelt Ersatz im Wohngebiet Moarfeld. Fragt sich, ob sich die Bewohner den Lärm und Gestank gefallen lassen. Wie man hört, sind Proteste in Planung. Recht so! Warum sollen Bürger für zu-spät-Planungen (das Parkplatzproblem während des Garagenbaus war vorhersehbar) büßen? Die Stadtpolitiker Lackner und Hanser, die im Wohnblock neben (!) dem geplanten Parkplatz wohnen, müssen tätig werden und die Misere verhindern! Übrigens: Die im Herbst errichtete "Einengung" der Fahrbahn entlang der Gaimbergstraße ist nicht als Gehweg sondern als Grünstreifen konzipiert, was Parken, wg. Enge der Straße, nicht mehr ermöglicht. Frag nach beim, an die Gaimbergstraße angrenzenden, Grundeigentümer. Er bekam laufend Probleme mit den Gratis(!)-Parkern, sagen Insider.

 
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schnuffi
vor 6 Jahren

Liebe Stadtpolitiker und Anrainerin der Gaimbergstrasse! In der Gaimbergstrasse (Strasse vom Moarfeldweg Richtung Gaimberg) musste unbedingt ein Gehsteig errichtet werden wo ja sowieso niemand geht. Alles bewegt sich nämlich auf der anderen Seite Richtung Gaimberg.... Konnte das nicht warten? Nur um die bis dahin parkenden Autos der Besucher und Krankenpflegeschüler loszuwerden??

 
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bb
vor 6 Jahren

Es wäre echt schlauer gewesen, die Nordschule zu verlagern und den Platz für das Krankenhaus zu nützen - langfristig weniger Verkehr in dieser Quasi-Sackgasse...

 
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ilk48
vor 6 Jahren

Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis die Renovierung der Nordschule abgeschlossen ist. Bis 2030? Es ist sehr viel zu tun.

 
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    chiller336
    vor 6 Jahren

    ach ca 50.000 euro sind schnell verbaut

     
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beobachter52
vor 6 Jahren

2 Großprojekte auf engstem Raum, auf dem es schon vorher Verkehrsprobleme gab: Eigentlich müsste man zuerst detailliert planen, beide Projekte koordinieren, Ersatzlösungen für die Bauzeit anbieten - und dann mit dem Bau beginnen. In Lienz wurde einmal mit dem Bau des ersten Projektes begonnen, alle Parkplätze beseitigt - und für den Rest gibt es einen "wettbewerblichen Dialog" .... So nennt man es anscheinend heute, wenn man keinen (oder nur weing) Plan hat! Die Auswirkungen sieht man ja zB. beim Moarhof!

 
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    rebuh
    vor 6 Jahren

    2 großprojekte auf engstem raum, wo? beim tempo das bei der sanierung der nordschule seit jahren angeschlagen wird sind beim neubau schon die ersten sanierungen fällig, wen beim schulbau der "erste nagel" geschlagen wird. parkplätze, ich bin ja nicht vom fach, aber weshalb sind die tiefgaragen erst ende 2020 benutzbar. in "wenigen wochen" dürften diese betoniert sein, wo liegt das problem wenigstens einen teil davon mit zufahrt über die bestehende garage provisorisch für das krankenhauspersonal benützbar zu machen?

     
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