Jubiläumsjahr: Hand in Hand wird zwanzig Jahre alt
Bei der Jahreshauptversammlung in Lienz gab es einen Rückblick auf das bunte Vereinsleben.
Am 26. Jänner fand die bereits zwanzigste Jahreshauptversammlung des Vereins Hand in Hand in der LLA Lienz statt. 1999 wurde der Verein aus dem Elternverein der Sonderschule Lienz heraus gegründet – eine Grippewelle hatte die akute Frage aufgeworfen, wer die Kinder mit hohem Pflegebedarf betreut, wenn die Eltern krankheitsbedingt ausfallen. Aus der so entstandenen Interessengemeinschaft entwickelte sich Hand in Hand – heute ein aktiver Verein für Familien, die mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen leben. Zur Zeit gibt es 68 Mitgliedsfamilien aus ganz Osttirol und Kärnten.
Ein Schwerpunkt liegt auf dem Austausch unter den Mitgliedern. Viele Aktivitäten werden mit den Kindern unternommen – im vergangenen Jahr gab es etwa einen Rodeltag, einen Ausflug zum Weißensee, gemeinsames Grillen und regelmäßige Familientreffen, aber auch Gesprächsabende nur für Eltern.
"Ein wichtiger Punkt ist auch die Interessenvertretung. Viele Familien haben ähnliche Probleme und wir sind tatsächlich gemeinsam stärker als allein", weiß Obfrau Pia Schlichenmaier. Über die Jahre kommen immer neue Themen dazu. "Inklusion und selbstbestimmtes Leben sind heute im Trend und eine positive Entwicklung. Allerdings ist ein verantwortungsvoller Umgang damit gefragt und für einige Mitgliedsfamilien zum Beispiel in Bezug auf das Wohnen ihrer jungen erwachsenen Angehörigen, die eine Vollzeit-Begleitung benötigen, ein großes Problem", erklärt Pia Schlichenmaier.
Was hat sich verändert in den zwei Jahrzehnten des Vereinsbestehens? Die Kinder von damals sind inzwischen junge Erwachsene, dadurch ergeben sich neue Aspekte. Auch junge Familien sind dazugekommen, so bleibt der Verein bunt und vielfältig. Mit einer Bilderschau führte die Obfrau die Anwesenden durch zwanzig Jahre Hand in Hand – viele Ausflüge, ein Interreg-Projekt, eine Gesprächsrunde zum Thema Pränataldiagnostik, eine Ausstellung in der Liebburg, Schulworkshops, ein Flashmob, das Familienfest, ein Ball für Alle und der Adventmarkt flatterten über die große Leinwand. 2019 ist das Jubiläumsjahr: Fixpunkte sind die regelmäßigen Familientreffen, ein Komödientheater zum Welt-Down Syndrom-Tag am 21. März und ein dreitägiger Vereinsausflug an den Klopeiner See.
Was also hat der Verein nun bewirkt, was erreicht? "Durch viele verschiedene Aktivitäten hat Hand in Hand zur Bewusstseinsbildung und zum Abbau von Berührungsängsten beigetragen. Familien mit frischen Diagnosen werden früher erreicht, bald nach der Geburt oder manchmal sogar schon davor. Viele Menschen fühlen sich verstanden und nicht mehr so allein mit ihren besonderen Kindern, die anders und doch gleich wie alle anderen Kinder sind, aber auf jeden Fall mittendrin in unserer Gesellschaft, liebenswert und lebensfroh", schließt Pia Schlichenmair.
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