Acht Jahre später hat Hofstätter einiges geschafft und viel gelernt. Er kann nicht nur einen Umsatzrekord vorweisen, sondern auch einen positiven Cashflow von immerhin 1,3 Millionen Euro. In anderen Worten: Die laufenden Ausgaben der Bergbahnen sind deutlich niedriger als die laufenden Einnahmen. In der vergangenen Saison gelang schließlich – einem Traumwinter geschuldet – auch die Trendumkehr bei den permanent sinkenden Auslastungszahlen, wie unsere Tabelle zeigt. Bis Dreikönig war die Auslastung auch in diesem Winter gut, aktuellere Zahlen gibt es noch nicht.
Hofstätter: „Wir haben in den letzten Jahren mehr als fünf Millionen Euro Schulden und Leasingverpflichtungen zurückgezahlt. Und wir mussten nicht betteln gehen.“ Und die 300.000 Euro, die Stadt und TVBO aktuell zuschießen? Das ist kein Almosen? „Das ist ein reiner Cashflow-Ausgleich für den Hochstein. Der müsste im Winter laut einem Aufsichtsratsbeschluss eigentlich zugesperrt werden. Die Bedingung für eine Aufhebung dieses Beschlusses war, dass die Eigentümer den negativen Cashflow ausgleichen,“ erklärt der Bergbahnmanager und bleibt bei seinem Credo: „Wir sind liquid, uns geht es nicht so schlecht.“ Also alles eitel Wonne? Warum dann die ständigen Unkenrufe? „Weil wir einen enormen Modernisierungsbedarf aufgrund des Alters der Anlagen haben.“
Das Unternehmen sammelt Kraft für schwere Zeiten, denn die liegen nicht nur hinter der Liftgesellschaft, sondern auch vor ihr. Obwohl die Öffentlichkeit eher in Richtung Hochstein blickt, wo sich Lienzer Stadtmarketing und TVBO einen Wiederbelebungswettlauf liefern, liegt Klaus Hofstätters Fokus auf der anderen Seite des Talbodens. Das von ihm geführte Unternehmen kann mittlerweile ein zwar karges, aber immerhin selbst finanziertes Dasein fristen, ist aber noch lange nicht fit für den Tag X. Das ist jener Tag, an dem die Seilbahn auf das Zettersfeld ausgedient hat.
2025 läuft ihre Lebensperiode ab, man geht aber von einer Galgenfrist bis 2030 aus. Dann muss die alte Bahn gegen eine neue getauscht werden, im Idealfall samt neuer, attraktiverer Bergstation. Kostenpunkt vorsichtig gerechnet: 25 Millionen Euro. Nicht nur die vielzitierte „Zegg-Studie“ geht davon aus, dass die Bergbahn allein mit diesem Brocken überfordert ist. Nur eine generelle Trendwende in der touristischen Entwicklung des Lienzer Beckens würde Investitionen dieser Größenordnung rechtfertigen. Vorschläge gibt es, wir skizzieren einige davon – nach der TVBO-Wahl!
14 Postings
...ist natürlich ein Grund stolz darauf zu sein den Umsatz zu erhöhen indem man die Leistung bei gleichbleibenden Kartenpreisen stark senkt. Oder warum war es trotz kalten Nächten erst möglich Mitte Jänner die Famileinabfahrt der 1. Sektion zu beschneien, oder das Schoberköpfl aufzusperren. Was sagt Herr Hofstätter dazu wenn in Skigebieten der Osttiroler Konkurenz bereits im Dezember alle Pisten perfekt beschneit sind? Wenn Lienzer lieber lange Autofahrten in Kauf nehmen, als zu Hause Ski zu fahren. Kartenpreise im Vergleich zu Top Skigebieten, Preis- Leistung.... da gäbe es einiges zu berichten. Warum schreibt man nicht mal darüber? Fehlinvestitionen bei Liften wie z.B. dem Biedner Sessellift....eine Katastrophe...welches Skigebiet (ausser irgendein Skigebiet im tiefen Russland) hätte zu dieser Zeit einen solchen Lift angeschafft?
Wie schauts mit zukünftigen Investionen beim Fuhrpark aus? Pistengeräre usw? Wie gesagt Fass ohne Boden...
Schön rechnen kann man viel, nur irgendwann wird es dann immer enger, und dann? Will man den Tourismus in Lienz mit Gewalt zerstören? Hoffe dass die zuständigen Herren das endlich einmal kapieren und die nötigen Schritte einleiten.
bei senkender berförderunszahlen bedeutet das ernorme preiserhöhungen, ob dass eine besonere leistung darstellt? sollte man nicht versuchen die besucherzahlen bei moderaten preisen zu erhöhen?
Den Hochstein für den Winterbetrieb sterben zu lassen, wäre das Aus für Lienz als Wintersportort! Wegen dem Zettersfeld kommt niemand nach Lienz! Sobald man den Kinderschikursen entwachsen ist, ist das Zettersfeld kein Angebot mehr. Der Hochstein hingegen ist einzigartig! Man hätte damals die neue Seilbahn zumindest bis zur Sternalm machen müssen mit einer Mittelstation bei der Moosalm, und dafür den Osttirodler weglassen, der ohnehin nur den schönen Schlusshang zerstört hat. Und dazu eine Möglichkeit schaffen, die oberste Sektion zu beschneien, denn die ist das Herzstück des Hochstein!
Das stimmt so nicht. Ich fahre gerne auf dem Zettersfeld. Ich kenne viele Leute, die nur dort fahren. Ich mag die sonnigen Pisten. Auf dem Hochstein ist es kalt, schattig, eisig. Wer das mag, kann gerne dort fahren. Ich fahre dann im Sommer mit dem Osttirodler.
Interessant wäre eine Gegenüberstellung der Ersteintritte Zettersfeld und Hochstein.
Tatsache ist....für eine gewinnbringende Zukunft (Neubau) der Bergbahnen brauchen wir mehr Frequenz, bedeutet mehr Betten und mehr Verkehr, bedeutet auch im Gegenzug zu wenig Parkplätze am Zettersfeld.....also Tiefgarage....bedeutet ....wieder zu wenig Geld... Tatsache ist aber auch....jeder Unternehmer muß zuerst Investieren um später Erfolg zu haben...
Soweit ich mich errinnern kann, war immer schon das Zettersfeld der Herzensberg der Lienzer und seiner Nachbargemeinden. Im Sommer so wie im Winter ist dieser Berg mit einer der ersten Gondelbahn weitum beliebt und ist es heute noch!
Allerdings hat man sich dort mit der Mautstraße und damit Öffnung des Berges für den allgemeinen Verkehr ein großes Eigentor geschossen. Die vielen kleinen Berghüttenbesitzer können ebenfalls günstigst zufahren und lassen sich die Straßenkosten von den anderen Straßenbenutzern durch Mautgebühren gütigst zahlen, der Eigenanteil für diesen Freizeitspass hält sich daher in Grenzen. Dafür der Fluch über den Lärm und Gestank, wie man dort oben ja ofters hört.
Falls man sich für den Fortbestand des Zettersfeldes eine moderne USB leisten will, wird man auch über diese Umstände nachdenken müssen.
Wann fährt man als Tages- oder Saisonkartenbesitzer wohl hinauf?
Wenn es unten keinen Parkplatz mehr gibt, oder wenn ich erst später wieder runter will.
vorwiegend im sommer, und das dürften ja nicht wenige sein, meinte ich.
Bravo! Das ist eine gute Nachricht. Und was macht man, wenn eine Investition erforderlich wird? Richtig - Sparen!
Wenn ich mir ein neues Auto kaufen will, dann lasse ich das Kapital anwachsen, und wenn der Preis meines Traums auf dem Konto liegt, wird zugeschlagen.
So eine große Investition ist natürlich etwas aufwendiger in der Planung, aber das Prinzip ist das gleiche. Mit 1 Mio pro Jahr ist es noch nicht zu schaffen. Daher muß verhindert werden, daß das Kapital in fremde Taschen wandert und der Fluß muß noch gesteigert werden. Aber das sollte sich ausgehen.
Viel Erfolg bei der Planung und der Kapitalbeschaffung.
dein optimismus in allen ehren, aber die rede ist von einem modernisierungsbedarf mehrerer anlagen ( mehrzahl), da wirds ohne neuen investor nicht gehen. zum leben zuwenig, zum sterben zuviel.
diesen investor wird es nicht geben wenn nicht vorher die modernisierung oder zumindest das geld dafür locker gemacht wird.
glaube immer noch, dass es auch ein Vorteil sein kann wenn die Bergbahnen der Öffentlichkeit gehören und nicht rein gewinnorientiert/-maximierend arbeiten müssen. Nur so kann man sich eine gewisse Liebhaberei wie den Hochstein leisten.
Was macht ein Investor? Er steckt Kapital hinein, um später um so mehr heraus zu bekommen. Oder um das Unternehmen komplett zu übernehmen und dann noch mehr herausziehen zu können. Dabei ist für ihn jede Schweinerei legitim. Auch öffentliche Förderungen sind da herzlich willkommen.
Nur um den Lienzern eine schöne Gondelbahn zu gönnen, macht das niemand.
„Weil wir einen enormen Modernisierungsbedarf aufgrund des Alters der Anlagen haben.“
Wie machen das andere?? Machen die was besser?? Lukrieren sie irgendwo Kapital?? Was ist mit Förderungen die andere erhalten (oder auch nicht)??
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