Kärnten: Innovative Pläne für Jahrhundertjubiläum
1920 entschied sich die Mehrheit der Südkärntner Bevölkerung für Österreich.
Das 100-Jahr-Jubiläum der Kärntner Volksabstimmung von 1920, in der sich die Mehrheit der Südkärntner Bevölkerung entschieden hat, bei Österreich bleiben zu wollen und nicht zu Jugoslawien zu gehören, soll im kommenden Jahr innovativ gefeiert werden. So wird es eine mobile Landesausstellung unter dem Motto "CarinthiJa." geben, die durch alle Bezirksstädte reisen soll.
Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und sein Koalitionspartner Martin Gruber (ÖVP) präsentierten am Dienstag das überarbeitete Konzept für die Jubiläumsfeierlichkeiten der Öffentlichkeit. Man wolle die Weichenstellungen aus der Vergangenheit würdigen und zugleich Zukunftsthemen in den Fokus stellen, sagte Kaiser. Neben der mobilen Landesausstellung ist eine Schlussveranstaltung am 10. Oktober in Klagenfurt geplant. Da soll es ein Fest der Regionen aus ganz Kärnten geben, die dann sternförmig zum Neuen Platz zusammenströmen und ein Ganzes ergeben, so Kaiser.
Dazu sind zahlreiche Projekte geplant. Im Bereich Kunst, Kultur und Brauchtum gab es bereits die Ausschreibung, 89 Projekte wurden eingereicht, diese werden von einer Jury bewertet. Insgesamt steht dafür ein Budget in der Höhe von 1,8 Millionen Euro zur Verfügung, die Ausschreibung ist auf jenes Gebiet beschränkt, über dessen Verbleib bei Österreich damals abgestimmt wurde.
Auch die Schulen werden eingebunden, sie können sich in Form von Theater, Malerei, Video und vielem mehr mit dem Thema auseinandersetzen. Die Projektförderung ist hier mit 5.000 Euro begrenzt, 100.000 Euro stehen insgesamt bereit. Dieser Bereich ist ebenso landesweit ausgeschrieben wie die wissenschaftlichen Forschungsstipendien für Arbeiten, die sich direkt oder indirekt mit dem Thema auseinandersetzen, hier wurden 200.000 Euro budgetiert. Dazu kommen Orts- und Regionalentwicklungsprojekte, bei denen laut Gruber explizit Zukunftsprojekte gefördert werden sollen: "Es ist eine Einladung an alle, sich mit der Identität und der Geschichte, aber auch der Zukunft Kärntens auseinanderzusetzen."
Der Kurator des Projekts, Peter Fritz, unterstrich, dass es ein derartiges Projekt "in der Form in Österreich noch nicht gegeben hat, das ist einmalig". Der Leiter der Kulturabteilung des Landes, Igor Pucker, erklärte, in die mobile Landesausstellung seien sowohl das Landesmuseum als auch das Landesarchiv eingebunden. Das Landesmuseum fungiere als Projektträger, die Inhalte der Ausstellung sollen nach deren Ende ins Museumskonzept einfließen. "Es ist also auch ein nachhaltiges Projekt", betonte Pucker.
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