Demnach bildeten sich in der langen, niederschlagsarmen Phase in den südlichen Bergregionen sogenannte Schmelzkrusten auf der Schneedecke. Sie entstehen durch Wärmeeinstrahlung, aber auch gefrierenden Regen, und überdecken eine darunterliegende Schicht von sehr kristallinem, lockerem Schwimmschnee. Während der Schneefälle der letzten Woche bildete sich über der Kruste – häufig unter Windeinfluss – das für Schneebrettlawinen notwendige "Brett". Wird diese Schicht gestört, begünstigt die darunterliegende Kruste eine großflächige Bruchfortpflanzung. Im Klartext: dann reißt ein großes Schneebrett ab.
Das bestätigen auch Experten des Lawinenwarndienstes, die am 20. Jänner, dem Tag nach dem Unglück, vor Ort Erhebungen durchführten, gemeinsam mit der Alpinpolizei und unterstützt von einem Hubschrauber des Landes. Das Ergebnis im Wortlaut: „Der Hang ist zwischen Nordost und Südost ausgerichtet und meist zwischen 35 und 40 Grad steil. Die Anrissmächtigkeit variiert zwischen etwa 30 cm und lokal (kammnah) bis etwa 100 cm. Die Lawinenlänge wird auf knapp 300 Meter geschätzt.“
Als die Lawine abbrach, waren zwei Tourengeher gerade im Aufstieg im etwas über 35 Grad steilen Gelände. Einer der beiden wurde mitgerissen und verstarb an den Folgen des Lawinenunfalls. Der zweite Alpinist fand hinter einem großen Stein etwas Schutz und blieb unverletzt.
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