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Zangerl: „Die Steuerreform ist eine Mogelpackung“

Tirols schwarzer AK-Chef lässt kein gutes Haar an den Plänen der Bundesregierung.

Wer glaube, die am Donnerstag mit viel Wind präsentierte Steuerreform der türkisblauen Bundesregierung werde zu mehr Gerechtigkeit führen und den Arbeitnehmern zu Gute kommen, "wird enttäuscht werden", meint der Tiroler AK-Chef Erwin Zangerl (ÖVP), der auch Vizepräsident der Bundesarbeiterkammer ist. Anstelle wirklicher Entlastungen rechnete der Tiroler Arbeiterkammerpräsident in einer Aussendung mit "weiteren Mogelpackungen auf Kosten der Beschäftigten". Ein wesentlicher Schritt zu mehr Steuergerechtigkeit wäre die Abschaffung der Kalten Progression, die Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache im Nationalratswahlkampf versprochen hätten. Diese fresse die Steuerreform aus 2016 und die Lohnerhöhungen völlig auf. Die Kalte Progression belaste die Arbeitnehmer als "versteckte Steuer" enorm und bringe dem Finanzminister allein 2019 und 2020 über 2,8 Milliarden Euro. Dieses Geld stehe eigentlich den Beschäftigten zu, argumentierte Zangerl: "Da können dann schon Geschenke verteilt werden, wie der Familienbonus Plus, den sich die Arbeitnehmer in Wirklichkeit selbst zahlen." Zangerl ortete das Prinzip "Tarnen und Täuschen" dahinter. Geld werde lediglich von einer Tasche in die andere verschoben. Der Bundesregierung gehe es nicht um die Gruppe der Steuerzahler und deren Zukunft, sondern um ein Nulldefizit auf Kosten der Beschäftigten, attestierte Zangerl, der sich gerade im Wahlkampf für die vom 28. Jänner bis 7. Februar in Tirol stattfindende AK-Wahl befindet. "Bisher hat die Regierung Wirtschaft und Industrie hofiert, das wird sich auch bei der kommenden Steuerreform durchsetzen", so Zangerl.

4 Postings

soomanides
vor 6 Jahren

Die AK-Bosse, sowie Pensions-, Lohn- und Gehaltsbezieher, wettern - mit Recht - gegen die sg. "kalte Progression" bei der Lohnsteuer. Es gibt zuerst, wie man gestern in der Pressestunde hörte, andere Steuererleichterungen. Was dem steuerzahlenden Volk sofort m e h r bringt, kann ich nicht nachrechnen. Die AK selbst könnte mit gutem Beispiel vorangehen und den AK- Beitrag für die nächsten drei Jahre "einfrieren", sprich: nicht von den automatischen Erhöhungen mitkassieren. So manche AK-Aktivität, die aus meiner Sicht nicht unbedingt zu deren Aufgabengebieten (z.B Bücherei - dem privaten Buchhandel geht es nicht besonders gut) und die teuren "Ehrungen" zählen, wäre zu hinterfragen. Aber: es ist ja genug Geld vorhanden. U.a. auch für die reißerisch aufgemachte "A r b e i t e r zeitung" (sind nicht Arbeiter und Angestellte gleichgestellt (?) Wenn der Wahlkampf vorbei ist, wird sich die dzt. aufgeheizte Situation hoffentlich wieder beruhigen. Insgesamt ist für mich die AK eine unverzichtbare Vertretung der Arbeitnehmerinteressen. Nur : in manchen Bereichen a bissl (zu) teuer!

 
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    steuerzahler
    vor 6 Jahren

    Wenn Arbeiter und Angestellte tatsächlich gleichgestellt sind, dann kann man ja den unterscheidenden Begriff Arbeiter gesetzlich entfallen lassen. Damit wäre eine Möglichkeit der Diskriminierung ausgeschaltet.

    Die Zeitung kenn sich ja dann auf Angestelltenzeitung umbenennen.

    Ich persönlich brauche diese Zeitung nicht. Dieses Geld kann man in die Betreuung der Mitglieder stecken.

     
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steuerzahler
vor 6 Jahren

Diese Tatsachen sind längst bekannt und gängige Praxis aller vergangenen Regierungen. Das muß uns niemand mehr erzählen.

Jede Regierung hatte bei jeder sogenannten Steuerreform die Chance, ein besseres System einzuführen und hat es nicht gemacht.

Die kalte Progression läßt sich leicht anhand der Lohnerhöhungen fließend anpassen. Es muß lediglich der Sockel mit jeder Erhöhung mit erhöht werden.

Genauso wäre es möglich, die Steuerstufen abzuschaffen und statt dessen eine Kurvenfunktion zur Berechnung zu verwenden.

Die Rechner des Finanzamtes schaffen das mit links.

Nur wäre dann das immer wiederkehrende Verwirrspiel der Politiker überflüssig. Sie könnten sich dann nicht mehr als die Guten darstellen, die die Steuerzahler mit Steuerreformen beglücken.

Die Reformen sind ja auch keine, denn das Grundübel wird nicht behoben, sondern nur die zusätzliche Belastung kompensiert. Daß zwischen den Reformen zuviel kassiert wurde, wird verschwiegen.

 
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Senf
vor 6 Jahren

herr zangerl, sie und die bundesräte sagen uns im nachhinein nichts neues, das volk ist längst mündig und weiss, dass der kuchen nicht grösser wurde sondern nur die rosinen spielerisch hin und her geschoben werden.

auch die letzte kleine steuerreform musste gegenfinanziert werden. vielen arbeitnehmer wurde noch mehr über die kalte progression abgenommen, zudem wurde bei der arbeitnehmerveranlagung für alle sämtliche begünstigungen gestrichen. was haben sie damals im nachhinein bewirkt? mir ist nichts bekannt!

sie leben von pflichtbeiträgen und könnens sichs richten - wie ihr ehemaliger direktor-stellvertreter.

 
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