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Die Bezirkshauptstadt Lienz rechnet 2019 mit Ausgaben und Einnahmen von jeweils 44 Millionen Euro. Foto: Expa/JFK

Die Bezirkshauptstadt Lienz rechnet 2019 mit Ausgaben und Einnahmen von jeweils 44 Millionen Euro. Foto: Expa/JFK

Lienz rechnet mit 44 Millionen Euro Budgetvolumen

Ein Viertel der Ausgaben für Personal – Schulden steigen auf 14 Millionen Euro.

Trotz der alljährlich wiederkehrenden Grundsatzdiskussion über Förderung für den Weltcup, „Geisterbusse“ und Sanierung der Nordschule blieb der Ton bei der Präsentation des Haushaltsvoranschlags für 2019 im Lienzer Gemeinderat vor Weihnachten fair und teilweise über die Parteigrenzen hinweg sogar amikal. Die Präsentation der budgetierten Zahlen war unspektakulär, geprägt von sachlich dargebotenen Zahlenkolonnen und einem Ceterum Censeo von Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, die fast jede längere Ausführung mit dem Vermerk schloss, dass das Land Tirol immer mehr Transferleistungen von den Gemeinden einfordere und so deren Spielraum Zug um Zug einenge. Nur bei der Kofinanzierung des Mobilitätszentrums, dessen Bau im Frühjahr beginnen soll, rang sich Blanik ein Lob für den zuständigen Landesrat Johannes Tratter ab, weil sich das Land hier mit Millionen und über die Erwartungen hinaus engagiere.

Und hier sind die wichtigsten Zahlen: Die Stadt Lienz wird 2019 rund 44,2 Millionen Euro ausgeben und einnehmen. Davon entfallen laut Voranschlag auf den Ordentlichen Haushalt 38.334.800 Euro, auf den Außerordentlichen Haushalt 5.861.200 Euro, jeweils an Einnahmen und Ausgaben. Ein Viertel des Gesamthaushalts wird für Personalkosten benötigt (10,8 Millionen Euro). Ausgabenseitig größter Budgetblock sind die Dienstleistungen mit rund zwölf Millionen Euro, hier schlagen sich zum Beispiel das Hallenbad und der Wirtschaftshof zu Buche.

Sieht man sich die Einnahmen an, dann erzielt die Stadt mehr als die Hälfte davon – 22,9 Millionen Euro – im Segment „Finanzwirtschaft“. Rund neun Millionen Euro nimmt die Stadt an eigenen Steuern ein, ein Wert, der permanent ansteigt und bester Indikator für eine insgesamt wachsende Wirtschaftsleistung der Lienzer Betriebe ist. 12,6 Millionen Euro verbucht Lienz aus Ertragsanteilen an gemeinschaftichen Bundesabgaben, also dem Finanzausgleich.

Spannend ist – wie jedes Jahr – natürlich auch der Blick auf den Schuldenstand und die Tilgungsvorhaben der Stadt. Die Stadt beginnt das Jahr jedenfalls mit einem Schuldenstand von rund 13,6 Millionen Euro. Eine Million Euro soll zurückgezahlt werden, 1,4 Millionen beträgt die geplante Neuverschuldung, ergibt nach Adam Riese eine steigende Verschuldung auf rund 14 Millionen Euro bis zum Ende des neuen Jahres. Vor allem das Hallenbad – bei dessen Sanierung Lienz allein zehn Millionen Euro zu stemmen hatte – aber auch die Breitbandverkabelung sind für die seit einigen Jahren steigenden Schulden verantwortlich.

Die Breitband-Schulden schlagen vor allem in der Bilanz des städtischen Wasserwerks durch, das für dieses Segment verantwortlich zeichnet. Alles in allem wird die Pro-Kopf-Verschuldung von Lienz im Jahr 2019 mit 1.314 Euro pro Bürger und Bürgerin angenommen. Der Verschuldungsgrad beträgt laut den Planwerten des Voranschlags 2019 knackige 63,18 Prozent und liegt damit „im unteren Bereich einer starken Verschuldung“. Hier merkte die Bürgermeisterin in ihrer Präsentation an, dass der Lienzer Voranschlag immer etwas pessimistischer angelegt sei als die Realität, die im März des Folgejahres dann bei der Abrechnung sichtbar werden wird.

Und hier für alle Zahlenfüchse die Auflistung der konkreten Ausgaben und Einnahmen des Voranschlags für den Ordentlichen Haushalt 2019:



Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

8 Postings

felix1960
vor 6 Jahren

25% der Ausgaben für Personalaufwand , ja gehts noch ? Hier wäre sehr sehr viel Sparpotenzial - aber warum sparen, ist ja nicht mein Geld, wird sich manche Person in der Stadtgemeinde denken. Jeder Unternehmer wäre schon in Konkurs bei 25% Personalkosten !!!!

 
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    F_Z
    vor 6 Jahren

    Ich zitiere mal aus Wikipedia: "Unternehmen mit Personalkostenquoten von mehr als 50 % der Gesamtleistung oder Umsatzerlöse nennt man personalkostenintensive Unternehmen."...

    Richtwerte im Handwerk reichen von 27% im Hochbau bis zu 45% bei Bäckern.

     
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    Senf
    vor 6 Jahren

    felix@: wie kannst du das behaupten, vor allem in dieser vehemenz?

    gemeinden/städte sind öffentl. körperschaften und finanzieren sich über steuer-ertragsanteile, eigene steuern, kommunalsteuer, grundsteuer, gebühren, abgaben und entgelte. sie sind dienstleister und auch unternehmerisch tätig und können daher verschiedene leistungen verrechnen (bauhof, sozialen wohnbau, kindergärten u.s w.)

    so stehts verkürzt im kinderlexikon!

    nach auffassung vieler bürger sind diese leistungen immer zu wenig und die forderungen aber hoch. man ist unzufrieden, möchte immer und alles rund um die uhr und das zudem noch gratis.

    F_Z und felix@ wie würdet ihr den einen straßenpfleger, den gärtner, eine kindergärtnerin, den amtsleiter oder die büchereileiterin in der ein- und ausgabenrechnung bewerten und welcher kostenanteil würde dann herauskommen? 25%?

    also bitte!

     
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Insider
vor 6 Jahren

Da schimpfen alle über Matrei - auch ik Lienz gibt es also eine „starke Verschuldung“. Nur mit einem Unterschied: Matrei hat sich eben Infrastruktur was kosten lassen (zB Tauernstadion) - in Lienz haben wir „Sparbudget-Hallenbad“, eine uralte und baufällige Volksschule Nord, keinen vernünftigen Veranstaltungssaal der Stadt Lienz, eine alte baufällige ukd längst renovierungsbedürftige Tennishalle / Squashhalle / Kletterhalle, und die Liste ließe sich noch lange fortsetzen... 😢

 
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    Kurgan
    vor 6 Jahren

    Sprichst du von dem Matrei in dem die Gemeindearbeiter ewig auf ihre Gehälter gewartet haben bzw. warten?

    Von dem Tauernstadion, in dem sich der Verein wegen der Größe kaum die Putzkosten leisten kann?

    Dem Tauerncenter, das bei fast jeder 2. Veranstaltung halbiert und in dem kaum sportliche Ereignisse stattfinden?

    Ja dann stimmt das. Erinnert mich aber an den Musiker aus den 1990er-Jahren der sich so viele Autos gekauft hat, dass er danach kein Geld mehr für den Sprit hatte. Und genau dafür steht in der Gemeinde eine Person.

     
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bergfex
vor 6 Jahren

Breitband-Schulden... Das viel gelobte Breitband wird wohl nur für die ausführenden Firmen gut sein. Vielleicht ist auch einmal zu erfahren wie-viele Anschlüsse getätigt werden. Zudem ist das ganze in ein paar Jahren schon überholt. Fazit : Nichts gewesen außer Spesen.

 
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    F_Z
    vor 6 Jahren

    wie komst du darauf das das in ein paar Jahren überholt sein wird?

     
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    boarium
    vor 6 Jahren

    Du glaubst nicht, wie zufrieden ich und alle anderen Hausparteien sind mit dem Anschluss. Volle Bandbreite zu jeder Uhrzeit, egal, wieviele gerade streamen im Haus oder gar im Viertel, ob Skype, Mediatheken, sonst was. Dicke Außenmauern sind keine Einschränkung, Glasfaser bis in die Wohnung und nicht irgendwo in der Gasse bei einem Providerknotenpunkt.

    Damit kann man arbeiten, große Datenpakete versenden, ohne zwischendurch Pause machen zu müssen. Das erste Mal.

    Ich bin zufrieden, mehr als.

     
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