Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Bischof Alois Schwarz
Die „Vertraute“ des Kirchenmanns erhielt 91.000 Euro im Jahr plus Auto und Wohnung.
Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt wegen Untreueverdachts gegen den ehemaligen Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz. Hansjörg Bacher, der Sprecher der Staatsanwaltschaft, bestätigte am Freitag auf APA-Anfrage einen entsprechenden Bericht der "Kronen Zeitung". Bereits seit Oktober wird gegen die Vertraute des nunmehrigen St. Pöltner Bischofs, Andrea Enzinger, ermittelt. Details zu den Verdachtsmomenten wurden am Freitag von der Staatsanwaltschaft keine genannt: "Zu den Inhalten kann keine Stellungnahme abgegeben werden. Wir stehen im Ermittlungsverfahren ganz am Anfang", sagte Bacher.
Enzinger war als Leiterin des Bildungshauses St. Georgen am Längsee angestellt – mit einem Jahresgehalt von 91.000 Euro plus Dienstauto und Dienstwohnung. Nach dem Dienstantritt von Schwarz in Niederösterreich war Enzinger im Juli beurlaubt worden, Ende August wurde das Dienstverhältnis beendet. Sie bekämpfte ihre Kündigung vor Gericht mit dem Argument, dass sie vom Diözesanadministrator gar nicht gekündigt werden hätte dürfen, da dieser nach dem Kirchenrecht dazu gar nicht befugt gewesen sei. Die Diözese hatte hingegen die Rechtsgültigkeit des Dienstvertrages mit Enzinger bezweifelt.
Während dieser Arbeitsgerichtsprozess Anfang November mit einem Vergleich beendet wurde, war aber schon bald klar, dass die Causa auch die Staatsanwaltschaft beschäftigen würde. Richter Helfried Kandutsch hatte nämlich gleich am ersten Verhandlungstag bekanntgegeben, dass er die Unterlagen wegen des Verdachts der Untreue an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet hatte. Diese ermittelte schon bald gegen Enzinger – wegen möglicher Befangenheit in Klagenfurt übernahm die Staatsanwaltschaft Graz die Causa.
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