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Die Drau hat bei der Einmündung in die Isel eine neue Insel geschaffen. Fotos: Dolomitenstadt/Pirkner

Die Drau hat bei der Einmündung in die Isel eine neue Insel geschaffen. Fotos: Dolomitenstadt/Pirkner

Im Winter wird die Drau in Lienz ausgebaggert

Geschiebemassen nach Unwetter werden entfernt. Aufweitung verhinderte Schlimmeres.

200.000 Kubikmeter Geschiebe – Sand, Steine, Schotter – wälzten sich beim großen Unwetter Ende Oktober 2018 von Arnbach bis Lienz im Flussbett der Drau. Allein auf den 2,6 Kilometern vom Waldschenke-Steg bis zur Einmündung der Drau in die Isel lagerten sich 30.000 Kubikmeter im Flussbett ab. Kleinere Teilchen nimmt der Fluss auch bei Niedrigwasser mit, aber: „20.000 Kubikmeter sind noch drin“, erklärt Dipl. Ing. Walter Hopfgartner von der Abteilung für Wasserbau beim Baubezirksamt in Lienz. Deshalb fahren ab Montag, 10. Dezember, im Flussbett die Bagger auf, zum Beispiel im Bereich unterhalb der Kajakstrecke.

Nicht unspannend ist auch die Situation an der Einmündung der Drau in die Isel. Während der Gletscherfluss an den Starkregentagen nur mäßiges Hochwasser führte, schob die an sich kleinere Drau mit mächtigen Wellen und einem HQ 100 im Bereich Sillian/Arnbach massiv Geröll durch ihr Bett. Hopfgartner: „Im Mündungsbereich in Lienz war das Hochwasser zwar nur noch ein HQ 10, aber die Geschiebemenge ist ganz ungewöhnlich.“ Tatsächlich bildete sich am Zusammenfluss eine neue Insel, die jetzt bei Niedrigwasser die Drau in zwei Arme teilt, von denen der nördliche sogar gegen die Flussrichtung der Isel drückt. Auch hier wird im Winter ausgebaggert werden.

Auch dieses Bild zeigt gut, dass durch das Hochwasser tausende Tonnen Geschiebe abgelagert wurden.

Dass dieses gewaltige Unwetter nicht noch mehr Schaden anrichtete, liegt laut Hopfgartner an den Aufweitungen des Flusses in Sillian, Mittewald und Abfaltersbach. Das größte Unheil habe der Galitzenbach angerichtet. „An der Drau ist eigentlich nicht viel passiert, weil die Aufweitungen vor allem verhindert haben, dass noch mehr Treibholz in Richtung Lienz schwimmt.“ Dieses Holz, das sich in den Aufweitungsbecken im Oberland türmt und in den nächsten Monaten verräumt werden muss, hätte im Stadtbereich zu schweren Verklausungen und einer echten Katastrophe führen können.

Unmengen von Holz trieben während der Hochwassertage die Drau hinab. Die Aufweitungen am Oberlauf verhinderten jedoch gefährliche Verklausungen in Lienz. Jetzt wird bei Niedrigwasser aufgeräumt.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

3 Postings

anton2009
vor 6 Jahren

Gott sei Dank haben einige Verantwortungsbewusste erkannt, dass das Ausbaggern der Drau höchst notwendig ist. Im Draupark fehlten beim letzten Hochwasser nur ein paar Zentimeter zum Überlaufen. Ohne Ausbaggern geht die Drau nächstes Mal über!

 
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Klesch
vor 6 Jahren

Achtung Das man dabei keine "Deutsche Tamariske" entfernt

 
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AlterSchwede
vor 6 Jahren

Weil es meiner Meinung nach im Artikel fehlt und für das Verständnis nicht unwesentlich ist:

"Extremes Hochwasser“ / extrem selten: HQ100–RHHQ (100-jährliches bis rechnerisch höchstes Hochwasser) „Sehr großes Hochwasser“ / sehr selten: HQ30–HQ100 (30- bis 100-jährliches Hochwasser) „Großes Hochwasser“ / selten: HQ10–HQ30 (10- bis 30-jährliches Hochwasser) „Mittleres Hochwasser“ / selten-häufig: HQ5–HQ10 (5- bis 10-jährliches Hochwasser) „Kleines Hochwasser“ / häufig: HQ1–HQ5 (1- bis 5-jährliches Hochwasser) „Erhöhtes Mittelwasser“ (Erhöhte Wasserführung) / sehr häufig: MQ–HQ1 (Mittel- bis 1-jährliches Hochwasser)

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser#Österreich

 
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