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Alia, Safia, Salia (nicht im Bild) und Nasibat werden Osttirol verlassen und gehen zurück nach Dagestan, ein Land, das die Mädchen gar nicht oder kaum kennen. Foto: Dolomitenstadt/Werlberger

Alia, Safia, Salia (nicht im Bild) und Nasibat werden Osttirol verlassen und gehen zurück nach Dagestan, ein Land, das die Mädchen gar nicht oder kaum kennen. Foto: Dolomitenstadt/Werlberger

Fall Magomedov: Nasibat und ihre Töchter reisen aus

Mutter will sich nicht mehr verstecken und geht zurück nach Dagestan. Letzter Akt der Tragödie.

Sie habe keine Kraft mehr, weiterhin in Österreich versteckt zu leben und auf eine positive Entscheidung zu warten. Und die Kinder vermissen den Vater. So begründet Nasibat Kamalova, die Ehefrau von Magomed Magomedov ihre Entscheidung, nach Dagestan zurückzukehren. Dazu komme, dass es nach wie vor keine Garantie gibt, in Österreich ein humanitäres Aufenthaltsrecht zu erhalten. Sie habe daher die Rückkehrberatung der Caritas in Anspruch genommen und mit deren Hilfe einen Antrag auf freiwillige Ausreise gestellt. Das teilt Josef Brugger, der die Familie Magomedov in den letzten Monaten beriet, heute per Aussendung mit. Eine Pressekonferenz soll noch folgen. Heute Mittwoch, 5. Dezember, wurde dieser Antrag vom BFA genehmigt und eine Rückkehrhilfe zugesichert. Wie berichtet wurde Magomed Magomedov am 17. September in der Nähe des Kindergartens seiner Tochter verhaftet und am 25. September abgeschoben. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Entscheidung über den Antrag auf ein humanitäres Aufenthaltsrecht für die Familie Magomedov. Nasibat und die drei Kinder sollten am 25. ebenfalls abgeschoben werden. Ende November wurde auch vom Bundesverwaltungsgericht der Antrag auf ein humanitäres Bleiberecht für die Familie abgelehnt. Es gibt die Möglichkeit, dagegen eine außerordentliche Revision bzw. eine Beschwerde an den Verfassungsgerichtshof einzubringen.
Bald ist die Familie Magomedov wieder vereint – nicht in Osttirol, wie auf diesem Bild. In Österreich war für die fünf Menschen, die hier sehr gerne gelebt hätten, kein Platz. Foto: Brugger
Nasibat hat Kontakt zu ihrem Mann in Dagestan: „Es geht ihm nicht gut. Er sehnt sich nach seiner Familie.“ Die Mutter und ihre minderjährigen Töchter Salia, Alia und Safia sind seit dem 17. September untergetaucht, um einer Abschiebung zu entgehen. Die Kinder können seit diesem Zeitpunkt keine Schule mehr besuchen und ihre Freundinnen nicht mehr treffen. Sepp Brugger: „Nach der negativen Entscheidung des BVwG fehlt Nasibat die Energie, weiter auf eine positive Entscheidung über ein humanitäres Bleiberecht zu hoffen. Die belastende Situation für sie und die Kinder aber auch ihren Mann ist zu groß. Gemeinsam mit den Töchtern wird sie in den nächsten Tagen nach Osttirol kommen, um sich zu verabschieden und die Ausreise vorzubereiten.“ Im Namen ihrer Familie möchte sich Nasibat kurz vor der Abreise in einem Pressegespräch für die breite Unterstützung bedanken: „Vor allem möchte ich ‚Danke‘ sagen bei allen Menschen, die uns geholfen haben. Es war eine schwierige Zeit, aber auch eine Zeit voller schöner Begegnungen!“
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

22 Postings

Nickname
vor 6 Jahren

"Es geht ihm nicht gut. Er sehnt sich nach seiner Familie" also, kein Lebensgefahr mehr oder doch nie gewesen? was ich weiss, auf Wirtschaftsflüchtlinge freuen sich nicht viele. Was sind das dann für doppelte Standards? allerdings bin ich gar nicht dagegen irgendwas mit Einreisepolitik zu machen, Österreich ist für nicht reiche Menschen ziemlich gut geschlossen und dann müssen die Menschen lügen, das es Lebensgefahr gibt wenn es nie gegeben hat, oder sonst noch etwas erfinden. was noch dazu zu sagen ist - in Osttirol wollen wirklich nicht alle bleiben, braucht man nicht naiv sein, einige sind hier nur solange sie sich etwas erspart haben für größere Städte

 
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    nikolaus
    vor 6 Jahren

    Ich kann an dieser Stelle nur einen Gedanken eines früheren Postings wiederholen, nämlich die mittelalterliche "Hexenprobe": Verdächtige ins Wasser werfen - schwimmt sie, ist es ein Hexenbeweis (es folgt der Scheiterhaufen) - schwimmt sie nicht, ist sie vom Vorwurf befreit - aber tot ist sie auf jeden Fall. Muss Magomed erst umkommen, um zu beweisen, dass die drohende Lebensgefahr real ist/war???

     
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finstertoljogge
vor 6 Jahren

Bei den Zustimmungen gewisser Kommentare spiegelt sich die Seele der Österreicher bzw. Osttiroler wieder, die noch immer Angst oder Ablehnung gegenüber jedem Fremden haben, der kein Tourist ist. Leider sind in den letzten Jahren viele gekommen die straffällig wurden, aber diese Familie hätte unserer Gesellschaft nicht geschadet. Ach ja- das Christkind, auch wenn es in einer Tiroler Krippe liegt, kam aus dem Nahen Osten. Frohe Weihnachten!

 
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    Beatrix Herzog
    vor 6 Jahren

    Diesem Posting ist nichts mehr hinzuzufügen, ich bin auch sehr enttäuscht von so manchem Posting hier, vor allem dann immer hinter einem "versteckten" Namen.... Das Christkind werden wir wohl heuer nicht mehr abschieben, hat ja positiven Bescheid oder? Jeder von uns hat es zu Hause in seiner Krippe liegen, tut ja was Gutes, bringt Geschenke und Freude. Auch die Familie Magomedov wäre eine Bereicherung für unsere Stadt Lienz gewesen und ich hätte mir nichts mehr zu Weihnachten gewünscht, als das sie bleiben können. Ich freue mich auf alle Fälle darauf, das ich sie noch in die Arme schließen kann und fest drücken kann. Das ist alles was ich heuer zu Weihnachten brauche, einer Familie das Gefühl zu geben, das es schön war, sie ein Stück auf ihrem Lebensweg begleitet zu haben. Ganz egal wo man auf unserer Erde lebt, wenn die Familie zusammen ist, welch ein größeres Glück als dieses gibt es. Es wird bestimmt auf seine Art und Weise alles gut für die so liebenswerte Familie Magomedov.

     
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      Sonnenstrahl
      vor 6 Jahren

      Danke für diese berührenden Worte Beatrix. Ja, ich bin ganz deiner Meinung... Bethlehem vor 2000 Jahren ist aktueller denn je. Wie es aussieht haben wir wohl noch immer nicht viel dazu gelernt in Sachen "Inklusion" (die wird immer mehr an den Hochschulen gelehrt, weniger gelebt), Empathie, Selbst- und Menschenfreundlichkeit... Also bitte in Zukunft... nicht mehr "anklopfen" an unseren reichen Hütten und an unserer übersättigten Gesellschaft... wir haben sowieso nichts zu vergeben! Nasiba, Magomed, Salichat, Alia und Safia... bitte verzeiht die Hartherzigkeit unserer Leistungs- und Genussgesellschaft... ihr dürft darin keinen Platz haben, so sagen es die, die wissen wer wo existieren darf! ... und mein Herz weint, weil ich eure Wegweisung als Verlust empfinde!😢

       
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      Beatrix Herzog
      vor 6 Jahren

      Danke "Sonnenstrahl" - mein Herz ist auch traurig darüber.

       
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Churchill
vor 6 Jahren

Nach der Ausreise steht einem Antrag auf Einbürgerung auf legalem Wege ja nichts mehr im Wege, oder?

 
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    spitzeFeder
    vor 6 Jahren

    Mir fehlen die Worte für diesen Post. Gemeiner gehts wohl nimmer... 😭

     
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      Churchill
      vor 6 Jahren

      Was? Wieso? Ich meinte das vollkommen aufrichtig! Offenbar lag der Staatsgewalt ja so viel daran, die etliche Jahre zurückliegende illegale Einwanderung der Familie Magomedov nicht hinzunehmen. Das schien der springende Punkt dieser ganzen Causa zu sein; zumindest aus juristischer Sicht. Soweit ich das mitbekommen hab.

      Jetzt, wo dieser vermeintliche Rechtsbruch gelegt scheint, wage ich die naive Hoffnung zu äußern, diese schicksalsgeprüfte Fsmilie könne auf legalem Wege wieder nach Österreich einreisen.

       
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natur1A
vor 6 Jahren

Schade, schade und traurig zugleich! Diese Familie hätte Osttirol sicher bereichert! Die Einwohnerzahl in unserem Bezirk nimmt konstant ab und wir können uns das ja "leisten"..….

 
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alex
vor 6 Jahren

Es tut mir echt leid für diese Familie, was sie alles mitgemacht haben! Die haben sicher schwierige Zeiten gehabt, aber schwierige Zeiten und viel Leid ertragen müssen auch genug österreichische Familien, die an der Armutsgrenze leben! Irgendwann muss man mal einen Punkt machen und STOP sagen! Und genau das passiert endlich! Das Volk hat gewählt! Christen hin oder her, es muss eine klare Linie gefahren werden, sonst...

 
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    le corbusier
    vor 6 Jahren

    sonst? bitte weiterschreiben, das würde mich sehr interessieren.

     
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Thomas28
vor 6 Jahren

Wozu die Aufregung? Alle Anträge bzw. Ansuchen der Familie Magomedov wurden seit 2013 abgelehnt.

 
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    red_mit
    vor 6 Jahren

    Na endlich sagt es mal wer...

     
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      sonnenstadtlienz
      vor 6 Jahren

      Jawohl!

       
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    le corbusier
    vor 6 Jahren

    Ja genau, sprechen wir bitte nur von Anträgen, Bescheiden und Fallnummern. Das tut im Bauch drin nicht so weh, wie wenn man an die Familie dahinter denkt. Diese lästige Empathie ghört ja sowieso abgschafft.

     
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Gertrude
vor 6 Jahren

Aber wir stehen an den Christkindlmärkten und trinken auf unseren Wohlstand und freuen uns auf das Christkind. Worauf sich diese Familie wohl freut? Wo bleibt der Aufschrei der Christen? Ich höre ihn nicht!

 
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    PdL
    vor 6 Jahren

    Es gibt offensichtlich keine Christen mehr, nur mehr sehr viele Antichristen oder sollte ich sagen boshafte Teufel, die sich feige hinter einem Gesetz verstecken und sich so ihrer Boshaftigkeit ungestraft erfreuen.

     
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      Senf
      vor 6 Jahren

      ist man nur dann christ, wenn man keine, oder nur deine meinung hat?

       
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PdL
vor 6 Jahren

Einfach nur traurig, wie unmenschlich dieses Österreich geworden ist.

 
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    Nickname
    vor 6 Jahren

    Und das nur weil ein türkiser Politiker unbedingt Bundeskanzler werden wollte - und sich mit den blauen ins Boot gesetzt hat!

     
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      PdL
      vor 6 Jahren

      Ja, leider macht man heutzutage mit viel, viel Unmenschlichkeit auf Kosten von kleinen Kindern Karriere - wohlwissend, dass das "gemeine" Volk - hier im wahrsten Sinn des Wortes - allzugerne nach unten tritt und nach oben buckelt - ganz in der Manier des "Herrn Karl".

      Satan hätte seine Freude, an dieser von Grausamkeiten gezeichneten "Kultur".

      Niemanden hätten die drei kleinen Mädchen geschadet, viel Freude hätten sie vielen gebracht.

      Aber mit hinterhältiger Boshaftigkeit erfreuen sich jene Tiroler an der Abschiebung, die sich nun hinter Vurschriften verstecken, nur damit sie ihre eigene unmenschliche Erbärmlichkeit nicht bemerken.

       
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