Georg Dornauer mit Sexismus-Vorwurf konfrontiert
Ein Statement des designierten Tiroler SPÖ-Parteichefs sorgt für Aufregung.
Zwei Tage vor dem SPÖ-Bundesparteitag und nur drei Tage nach seiner Inthronisierung sorgt der designierte Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer für Gesprächsstoff – und zwar konkret ein Sager aus dem Landtag. In dem auf Twitter die Runde machenden Video meinte er in Richtung der krankheitsbedingt abwesenden Grünen-LR Gabriele Fischer: "Ich will mir die Landesrätin nicht in der Horizontalen vorstellen."
Der Sager ist in einem Video aus der Landtagssitzung der vergangenen Woche dokumentiert und sorgte im Plenum teils für Erheiterung und teils für ablehnende Reaktionen. Am Donnerstag machte er in Sozialen Medien die Runde. Dornauer selbst sagte der APA, dass er sich bereits während der Sitzung erklärt und entschuldigt habe. Der den Vorsitz führende ÖVP-Landtagsvizepräsident Anton Mattle habe ihm daraufhin attestiert, dass diese Entschuldigung "ausreichend" sei und akzeptiert werde. Der 35-Jährige betonte, dass er sich mit dem "Horizontalen"-Sager einzig und allein auf die Bettlägerigkeit wegen Krankheit von Grünen-Landesrätin Gabriele Fischer bezogen habe. Es sei ihm mitgeteilt worden, dass diese die Landtagssitzung gerade über Livestream verfolge.
Auch von ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf habe er sogleich quasi die Absolution erhalten. Dieser habe erklärt, dass er sich nach der Aussage "nichts dabei gedacht" und den Spruch ebenfalls auf die Bettlägerigkeit Fischers bezogen habe. Er habe gehört, dass die Landesrätin seine Entschuldigung angenommen habe.
ÖVP-Frauensprecherin Abg. Barbara Krenn sprach hingegen von einer "verbalen, sexistischen Entgleisung", die sie als "inakzeptabel und herabwürdigend" bezeichnete und forderte Konsequenzen. "Hier ist SPÖ-Chefin Rendi-Wagner gefordert. Immerhin ist sie ehemalige Frauenministerin und erste Frau an der Spitze der SPÖ", so Krenn. Es wäre "irritierend und beschämend", wenn Rendi-Wagner ein solches Verhalten in ihrer Partei duldete.
"Sexismus jeder Art darf in der österreichischen Politik keinen Platz haben", so die ÖVP-Mandatarin. Frauen aller Couleurs müssten vor derartigen "Angriffen und Machoattituden" geschützt werden. Es sei die Aufgabe der Politik, entschieden gegen derartige verbale Untergriffe vorzugehen. "Als die ÖVP vor kurzem einen ähnlichen Vorfall zu verantworten hatte, hat Bundeskanzler Sebastian Kurz sofort reagiert", argumentierte Krenn mit dem Fall des ehemaligen ÖVP-Nationalratsabgeordneten Efgani Dönmez, der Anfang September über einen sexistischen Tweet gestolpert war.
11 Postings
Der vorlaute Dornauer hat unseren Bgm. im Zuge der suppa organisierten Wienfahrt mit unseren 260 Schitzen, Trachten und Musikanten „als das schwärzeste Schaf unter den Tiroler Bürgermeistern“ bezeichnet, was unserer - so wie ich ihn kenne -wahrscheinlich sogar noch als Kompliment aufgefasst hat. Unser Bgm. hat aber schon damals prophezeit, dass es nicht lange dauern wird, bis diesen „Möchtegern-Macho“ eine „Mi too- oder sogar Mi-three-Debatte“ einholen wird und genauso ist es auch gekommen, nach nicht einmal drei Tagen für das höchste SPÖ-Amt in unserem Lande nominiert!
Wie könnte man denn ein derartiges Schaf nach dem Jargon Dornauer einstufen? Im politischen Matrei läuft schun ein Wettbewerb darüber. Beleidigt hat der Dornauer (nicht unser gleichnamiger, fleißiger Mottinger Fleischer Hons, sondern der selbsternannte „Frauenversteher Schorschi“ aus Sellrain) aber wohl viele Frauen in Tirol und ganz Österreich, was in der heutigen Zeit ganz einfach ein nicht tolerierbares No-Go ist und unsere Schitzen, die ungefähr fünf Mal so viele sind, wie die Kollegen aus Sellrain. Etwas wird der Dornauer in Zukunft sicher lernen, wenn er schon sonst keine Konsequenzen zieht, was für mich einfach nur eine Frage der Ehre und des Anstandes wäre: Mit den Mottinger Schitzen ( oder den Kleibeifen) sollte sich niemand anlegen, weder ein Schaf noch ein Wolf, ( hier ist natürlich der große Beutegreifer gemeint...), noch ein Bär ( wie sich schon in der Vergangenheit gezeigt hat...). Schöne Grüße aus Matrei, Herr Dornauer, Hochmut kommt vor dem Fall!
Efgani Dönmez wurde nach einer ähnlichen Endgleisung umgehend aus der ÖVP ausgeschlossen. Damals hatte im übrigen die SPÖ lautstark Konsequenzen eingefordert. Bei sich selbst tuts dann natürlich mehr weh. Man darf auf den morgen beginnenden Bundesparteitag gespannt sein.
Alles halb so schlimm, tönt es, nach der Entschuldigung, aus den Reihen der SPÖ. Der Auftritt des SPÖ-LH Nissl gestern Abend in der ZIB2 war an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Und was sagt Frau Blanik zum - in der Öffentlichkeit - publizierten Sager ihres - von ihr forcierten - Nachfolgers als SPÖ Landeschef? Nichts! Sie ist ja sonst nicht so schweigsam, wenn es gilt, sich medienwirksam zu präsentieren oder präsentieren zu lassen. Sie schweigt! Die Sache ist ganz einfach zu regeln: Wenn e r selber nicht geht, gibt es am Parteitag die Möglichkeit, ihn zum "Gehen" zu verhelfen. Ich bin gespannt, wie sich die Delegierten - vor allem die mit Recht aufgebrachten Frauen - verhalten werden. Alles eine Frage der Glaubürdigkeit.
Naja, das war wirklich "Humor" aus der uralten Kiste. Auch wenn ich die Reaktionen für überzogen halte, müsste Dornauer wissen, dass solche Sprüche gar nicht gut ankommen.
Bin überzeugt, dass ALLE , die sich jetzt aufregen, n i e "anzüglich" gesprochen haben. Da anonym, können sie das ja behaupten.
Völlig richtig. Doch muss man doch unterscheiden, ob solche Sager öffentlich und als Vertreter des Volkes gemacht werden, oder im privaten Kreis/einer Stammtischrunde etc. Aber wie bereit erwähnt: die Reaktionen sind überzogen. Er hat sich dafür entschuldigt, Entschuldigung wurde angenommen und die Sache soll erledigt sein. Weiter zu wichtigeren Themen...
Was ich auf dem Video gesehen habe, hat Blanik eh spontan reagiert und dem Dornauer "irgendwohin" geklopft. Ist ihr wohl gleich aufgefallen, dass das nicht ganz in Ordnung ist.
Soweit ich das Video in Erinnerung habe, hat Blanik zwar einen Stoß Richtung Dornauer gegeben. Aber von Entsetzen habe ich in ihrer Mimik nichts wahrgenommen, eher ein "oba ge"!
Frau Blanik, was sagen Sie dazu?
Nun bin ich aber gespannt auf die Reaktion von Blanik.
Rücktritt vor Antritt und hoffen, dass er in Zukunft möglichst wenig den Mund aufmacht!
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