Elisabeth Blanik legt Tiroler SP-Parteivorsitz zurück
Die Lienzer Bürgermeisterin wirft das Handtuch, Georg Dornauer fängt es auf.
Es ist eher ungewöhnlich, wenn eine Partei – in dem Fall die Tiroler SPÖ – um 14.30 Uhr zu einem Medientermin um 19.00 Uhr einlädt, also äußerst kurzfristig, was immer ein Indiz für eine „große Meldung“ ist. Wenn dann auch noch die Parteichefin – also die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik – „eine persönliche Erklärung“ ankündigt, und das just nach einer Sitzung des Landesparteivorstandes, dann kann das eigentlich nur eine Rücktrittserklärung sein.
So wurde es den ganzen Montagnachmittag vermutet und so kam es dann bei der dramaturgisch gut aufgebauten Rücktrittsshow auch: Elisabeth Blanik legt ihr Amt als Vorsitzende der Tiroler SPÖ zurück, das Zepter übernimmt ihr bisheriger Stellvertreter, der 35-jährige Georg Dornauer, Bürgermeister von Sellrain und wie Blanik Landtagsabgeordneter der SPÖ. Blanik war vor fast genau zwei Jahren mit 92,78 Prozent der Stimmen bei einem Parteitag in Zirl zur Vorsitzenden der bis dahin politisch schwer gebeutelten Tiroler SPÖ gewählt worden und führte die Roten bei der Landtagswahl im Februar 2018 zu einem Achtungserfolg mit 17,25 Prozent der Stimmen und Platz zwei – noch vor der lautstark trommelnden FPÖ.
Doch kaum war der Szenenapplaus verklungen, brachen in der Tiroler SPÖ alte Gräben wieder auf und schnell wurde sichtbar, dass Blanik und ihr Stellvertreter nicht wirklich beste Freunde sind. Nun zieht die Osttirolerin Konsequenzen, wenngleich nicht explizit aus diesen Gründen, sondern mit dem Argument, die „Erneuerung der Tiroler SPÖ“ sei abgeschlossen, ihr Job also getan. Georg Dornauer wurde mit einer Gegenstimme vom Parteivorstand gewählt und wird Blanik auch als Klubchef im Landtag ablösen, Landtagsabgeordnete bleibt die Lienzer Bürgermeisterin aber natürlich weiterhin. Im Februar muss die Kür Dornauers dann noch vom SPÖ-Parteitag abgesegnet werden.
4 Postings
@Kilian1990: was genau meinen Sie mit "einziges Chaos"? Würden Sie mit dahingehend ein Beispiel(e) bringen? Danke!
So kann man es auch auslegen. Osttirol vs. Nordtirol...eh schon wissen. Weiters nach: Ausrede verlass mich nicht.
Lang hat Frau Blanik nicht durchgehalten. Knappe zwei Jahre und die Aussage, dass die "Erneuerung der Tiroler SPÖ jetzt abgeschlossen ist", das ich nicht lache. Bei den Roten fehlts halt an allen Ecken und Enden. Im Bund wie auf Landesebene. Einziger Lichtblick: Vielleicht geht jetzt in Lienz wieder etwas mehr weiter. In den letzten Jahres war diese Stadt unter Blaniks Führung nur mehr ein einziges Chaos.
Vieleicht hat sie jetzt mehr Zeit um sich um die Probleme und Aufgaben von Lienz zu kümmern!
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