Unwetter: Das Rote Kreuz Osttirol zieht Bilanz
Die Versorgung und Betreuung auch in gesperrten Gebieten klappte gut.
Ab dem Sonntag, 29. Oktober, waren im Bezirk Osttirol neben Polizei und Feuerwehr auch sämtliche Kräfte des Roten Kreuzes im Dauereinsatz: Rettungsdienst, Bezirksrettungskommando, First Responder, qualifizierte Ersthelfer, Ärzte und Sondereinsatzgruppen Sanität und Technik. Die Einsatzleitung zieht rückblickend eine positive Bilanz und gibt auch Einblick in Abläufe hinter den Kulissen.
Aufgrund der Totalsperren der Zufahrtsstraßen in den Ballungsräumen Matrei und Sillian standen beispielsweise Alternativkrankenhäuser in Südtirol und Mittersill bereit, um die medizinische Versorgung sicherzustellen. Alle Dialysepatienten aus den Hotspots wurden vorsorglich am Vorabend bereits im Bezirkskrankenhaus Lienz stationär untergebracht. Strahlenpatienten und sonstige nicht kritische Transporte ins LKH Klagenfurt wurden aufgrund der Sperren nach Kärnten auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. All diese Maßnahmen koordinierte das Bezirksrettungskommando in Zusammenarbeit mit dem Leiter Rettungsdienst, der BH Lienz und der Leitstelle Tirol.
Das Rote Kreuz kümmerte sich auch um die Bereitstellung von Notunterkünften in Gemeindesälen und anderen Quartieren. Für die Nacht von Montag auf Dienstag wurde im Kultursaal Sillian eine Notunterkunft mit 15 Schlafplätzen aufgebaut und die Verpflegung organisiert. Gegen 19:30 Uhr trafen bereits 15 Personen ein und im Laufe der Nacht füllte sich der Schlafsaal mit 65 Personen, von denen einige auf umliegende gewerbliche Unterkünfte verteilt wurden. In Matrei wurde eine Notschlafstelle für 14 Personen im Tauerncenter eingerichtet. Das Sporthotel Matrei sowie das Hotel Hinteregger sperrten spontan auf und stellten Zimmer zur Verfügung. Essen und Getränke für die Gestrandeten wurden von den Gemeinden gestellt.
Es gab auch Rettungseinsätze bei Murenabgängen und anderen Zwischenfällen während der Unwettertage. So übernahm eine Mannschaft des Roten Kreuzes den Shuttletransport einer Dialysepatientin bis zur Straßensperre in Huben. Dort übernahm ein aus Lienz kommendes Rettungsfahrzeug die Patientin. „Unsere Hauptaufgabe war es, die Versorgungssicherheit im Bezirk für die Bevölkerung sicherzustellen. Das ist auch in der besonders kritischen Phase gut gelungen“, resümiert Stephan Hofmann vom Roten Kreuz in Lienz.
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