„Lichtbilder“ von Maria Vill in der Kunstwerkstatt Lienz
In den Bildern der Künstlerin bestimmt der Buchstabe A die Struktur. Vernissage 19. Oktober.
Seit Anfang der 1990er Jahre bestimmt der Buchstabe A, schnörkellos und auf seine grundlegenden Gestaltmerkmale reduziert, die Struktur in den Bildern von Maria Vill. Buchstaben sind die kleinsten selbstständigen Einheiten des Schriftsystems, in der Regel aber nicht Träger einer selbstständigen Bedeutung. Sie unterscheiden Bedeutungen und sollten sich daher auch voneinander und, um überhaupt lesbar zu sein, von ihrer Umgebung hinreichend unterscheiden.
Die gebürtige Matreierin hat sich konsequent einer Malerei verschrieben, die nicht danach fragt, was eine Form als Zeichen bedeutet und aussagt, sondern wie ein Zeichen zur Form wird, die über sich selbst offenbar unendlich viele Aussagen machen und trotzdem immer nur sich selber bedeuten kann. Sie stellt sich damit in die inzwischen hundertjährige Tradition der „konkreten Kunst“, deren Motto „der reine Ausdruck von harmonischem Maß und Gesetz ist“ (Max Bill). Vills Bildproduktion ist ein Spiel mit Motiv und Umgebung, das sie mit Farbe und Form und in den neueren Arbeiten auch mit den Mitteln der Fotografie, Licht und Schatten, austrägt.
Allerdings kalkuliert die Künstlerin auch ganz bewusst mit der praktisch universellen Übereinkunft, die mit der Form A zwangsläufig auch den entsprechenden Laut in Verbindung bringt. Die Rückbesinnung und Selbstbeschränkung der bildenden Kunst auf ihre eigenen Mittel und Grenzen werden so zur ständigen Grenzüberschreitung auf das Gebiet der Sprache und der Poesie.
Die Ausstellung in der Kunstwerkstatt Lienz wird am Freitag, 19. Oktober um 19.00 eröffnet und läuft von 22. Oktober bis 22. November.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10.00 bis 12.00 und 13.30 bis 17.00 Uhr.
Abendöffnung am Donnerstag von 18.00 bis 20.00 Uhr.
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