St. Jakob: Asylwerber helfen beim Wegebau
Männer aus Afghanistan, Iran, Irak und Nigeria leisten gemeinnützige Arbeit im Nationalpark.
Im Oberhauser Zirbenwald auf dem Gemeindegebiet von St. Jakob in Defereggen wird ein Wildtierbeobachtungsturm aufgestellt. Damit dieser Turm auch gut erreichbar ist, errichtet der Nationalpark Hohe Tauern einen Steig. Dabei packen unter fachmännischer Aufsicht von Edi Unterweger vom Maschinenring auch in Osttirol lebende Asylwerber im Zuge gemeinnütziger Arbeit mit an: Über drei, vier Wochen lang helfen die Männer aus Afghanistan, Iran, Irak und Nigeria bei Erd- und Steinbewegungen sowie beim Bau von Befestigungen aus Holz. Der Wegebau ist harte körperliche Arbeit, fast alles muss händisch erledigt werden. „Die Asylwerber arbeiten sehr engagiert mit. Auf der Baustelle herrscht ein sehr harmonisches, kollegiales Klima“, beschreibt Unterweger.
Sozial- und Integrationslandesrätin Gabriele Fischer besuchte die Arbeiter. „In der Grundversorgung – also während des laufenden Asylverfahrens – ist es den Asylwerberinnen und -werbern nicht erlaubt, einer regulären Arbeit nachzugehen. Aus unzähligen Gesprächen weiß ich, dass viele gerne arbeiten würden und nicht tatenlos auf das Ergebnis ihres Asylverfahrens warten wollen, doch per Erlass des Bundes ist ihnen der ‚normale‘ Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt. Sie dürfen kein ordentliches Beschäftigungsverhältnis eingehen und können nur Saisonnierstätigkeiten und gemeinnützige Hilfstätigkeiten verrichten“, erläutert Fischer.
Also wird dort angepackt, wo helfende Hände gebraucht werden: Etwa in Bauhöfen, in SeniorInnenheimen, auf Forstwegen, auf Sportplätzen und vielem mehr. Welche Arbeit gemacht werden darf, ist genau festgelegt: So dürfen lediglich vorübergehende und anlassbezogene, dem Gemeinwohl dienende Tätigkeiten verrichtet werden, die nicht mit gewerblichen Unternehmungen in Konkurrenz stehen. „Diese Form der gemeinnützigen Arbeit ist nicht nur eine sinnstiftende Tätigkeit – damit werden auch wertvolle Integrationsschritte gesetzt, sie trägt zum Zusammenhalt bei und macht die Asylwerberinnen und Asylwerber zu einem Teil der Gemeinschaft“, ist Gabriele Fischer überzeugt. Gleichzeitig helfe ein solches Engagement oftmals dabei, nach Abschluss des Asylverfahrens rascher eine Arbeit zu finden.
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