Karo Baumgartner ist keine Unbekannte für eingefleischte Dolomitenstadtler. Wir haben die Gaimbergerin schon einmal auf eine Alm begleitet, das ist ein Weilchen her. Im nun zu Ende gehenden Sommer war Karo wieder an einem dieser magischen Orte in halber Höhe, die Menschen und Tieren schlicht gut tun. Die Rede ist von der „Ochsnerhütte“, die zur Leppner Alm oberhalb von Irschen gehört.
Die Ochsnerhütte oberhalb von Irschen. Ein Refugium, nicht nur für menschliche, sondern auch für tierische Sommerfrischler.
Dort genossen den Sommer neben Karo noch ihre Helferin Ramona, ein Hund, eine Herde Kühe und zwei Almschweine, die Karo nun verkaufen möchte. „Stinka“ und „Bell“ gibt die Sennerin nur gemeinsam ab und nur an einen guten Platz – bis zum Schlachten. Die beiden sind Schwäbisch-Hällische Landschweine, gekreuzt mit Mangaliza und circa sieben Monate alt.
„Anfang Juni gingen die beiden mit mir auf die Alm. Sie waren die ersten Tiere oben, nun sind die Kühe schon im Tal und die Schweine noch da. Auch die müssen jetzt hinunter. Ihr Schweineleben war hier sehr schön und glücklich, getrau‘ ich mich zu sagen, artgerecht und abwechslungsreich,“ erzählt uns Karo wehmütig. Dementsprechend wird auch das Fleisch der Tiere schmecken. Gefüttert wurden sie mit etwas Kraftfutter, Gras, Heublumen, Gemüse- und Obstresten und – natürlich – mit der Molke aus der eigenen Sennerei.
Stinka und Bell haben echt Schwein gehabt. Almwiesen umgraben, im Heu schlafen und kulinarisch verwöhnt werden, davon können Flachland-Schweine meist nur träumen. Fotos: Ramona Waldner
„Sie haben im Stroh geschlafen, den großen Auslauf mit Hingabe umgegraben und suhlten sich den ganzen Sommer im Schlamm. Einmal täglich hatten sie Auslauf und versuchten, aus der Kuhweide einen Acker zu machen“, schwelgt die Sennerin in liebevoller Erinnerung und hofft, dass schon in den nächsten Tagen jemand die zwei „Notscha“ kauft und auf der Ochsnerhütte abholen kommt. „Schweren Herzens, als langjährige Vegetarierin, aber mit genug Sinn für Landwirtschaft, den Lauf der Dinge und die Realität, verkaufe ich sie an Menschen, die Platz haben, sie eventuell noch weiterzufüttern oder sie gleich schlachten und gute, ehrliche Produkte lieben.“
Kontakt Karo Baumgartner:per E-Mail oder Tel.: 0676 6743773
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.
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