Der Carsharing-Test: Flugs durch Lienz
Nach dem Öffi-Test drehen Sarah Hatzer und Miriam Ressi eine Runde im E-Auto.
Quasi als Nachschlag zu unserem viel beachteten Öffi-Test wollten wir uns auch ein persönliches Bild von einer alternativen Variante der ökologisch sinnvollen Fortbewegung in Lienz machen. Den einen oder anderen Leser könnte es erstaunen: Seit 2015 hat Lienz ein Carsharing-System! Natürlich lassen wir uns die Chance nicht entgehen, einen weiteren Selbsttest zu machen. „Anmelden, reservieren, losfahren – Go!“ So einfach zumindest beschreibt es die Website von Flugs. Wir probieren es aus!
Nach kurzer Recherche steht auch schon der Termin für die erste Probefahrt fest. Zur Einschulung treffen wir uns mit Geschäftsführer Manfred Gaschnig bei der Ladestation in der Peggetz – praktisch für uns, die Dolomitenstadt-Redaktion ist nur drei Minuten entfernt. Busfahren bleibt uns diesmal erspart.
Zunächst werfen wir einen Blick auf die Kosten, schließlich möchten wir einschätzen, ob FLUGS eine Alternative zum eigenen Pkw oder zumindest zum Zweitauto ist. Angemeldete Nutzer können für 120 Euro pro Jahr über die Website je nach Bedarf ein Auto reservieren – der Fahrer kann sich dabei zwischen dem Renault Zoe oder dem BMW I3 entscheiden. Abhängig vom Modell zahlt man zusätzlich 2 oder 3 Euro pro Stunde sowie 20 Cent pro gefahrenem Kilometer. Klingt vernünftig. Um wirklich zu beurteilen, wie teuer das am Ende kommt, müsste man einen Langzeittest machen. Vielleicht eine Anregung für die Redaktion?
Ein Zuckerl für Langstreckenfahrer: Ab 50 Kilometer wird die Fahrstrecke nicht mehr verrechnet. Auch Wochenend-Trips können somit in Betracht gezogen werden. Vergessen werden darf allerdings nicht, dass die Stunden auch bei Nicht-Benutzung zu zahlen sind.
Für die Probefahrt stellt uns Manfred Gaschnig freundlicherweise seinen Account zu Verfügung, mit dem man sich auf der Buchungsplattform einen Überblick über die freien Fahrzeuge verschaffen kann. Als wir nach dem Schlüssel fragen, zückt er zu unserer Überraschung eine Key-Card, mit der das Elektroauto auf- und zugesperrt werden kann.
Also hinein ins Gefährt und die Einschulung kann beginnen. Anfangs noch etwas verwirrt über das Fehlen der Kupplung, sind wir von der leichten Handhabung des sportlichen Wagens gleich begeistert. Nach fünf Minuten Übungsfahrt, die uns an unsere Fahrschul-Zeit erinnert, cruisen wir auch schon selbstständig durch die Stadt.
Nach einem ereignisreichen Arbeitstag müssen wir uns leider von dem E-Car trennen und bringen es fristgerecht zur Ladestation zurück. Unser Fazit: Spannend war die Probefahrt auf jeden Fall. Als Autobesitzerinnen, die zudem nicht dauerhaft im Talboden wohnen, werden wir Carsharing mit Flugs wohl eher nicht in Anspruch nehmen. Aber schon der erste Kurztest gibt uns das Gefühl, dass die quirligen und bunten E-Cars eine gute Alternative für einen nur gelegentlich benötigten Zweitwagen sein könnten.
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