Externe Experten sollen Krankenhäuser durchleuchten
Bis Mitte 2019 werden neue Grundlagen für den Tiroler „Strukturplan Gesundheit“ erarbeitet.
In ihrer letzten Sitzung vor dem Sommer beschloss die Tiroler Landesregierung die „Beauftragung der planerischen Begleitung der Überarbeitung des Regionalen Strukturplans Gesundheit (RSG) 2025 – stationärer Teil“. Hinter diesem etwas sperrigen Satz verbirgt sich eine Ist-Stand-Erhebung in den neun öffentlichen Krankenhäusern Tirols, zu denen auch das Bezirkskrankenhaus Lienz zählt.
Weil die Spitalsträger – im Fall der Bezirkskrankenhäuser die Gemeinden – zunehmend von der finanziellen Last aber auch von den Managementaufgaben überfordert sind, sollen externe Experten gemeinsam mit der Abteilung Gesundheitsrecht und Krankenanstalten des Landes die Leistungsangebote und Arbeitsweise der öffentlichen Spitäler durchleuchten und das Ergebnis in einen überarbeiteten Strukturplan einfließen lassen, der Mitte 2019 für ein Inkrafttreten im Jahr 2020 fertig sein soll.
Der RSG basiert auf dem Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG) und soll die integrative Versorgungsplanung landesweit im Detail sicherstellen. Auf Antrag von Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg erfolgt die planerische Begleitung der Ausarbeitung in Tirol anhand dreier Module. „Es ist wichtig, dass wir uns genau ansehen, welches Leistungsspektrum mit welcher Kapazität auf welcher Ebene optimal angeboten werden kann. Daher wird der jeweilige Ist-Stand ermittelt und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Sektoren und Ebenen – insbesondere das Land für die Krankenanstalten und die Sozialversicherungen – aufeinander abgestimmt und zusammenführend ausgearbeitet.“
Die Landesregierung spielt schon länger mit dem Gedanken einer Tiroler Spitalsholding, die auch die Führung der Bezirksspitäler von den Gemeinden übernehmen könnte. Unterstützt wird dieser Denkansatz von Teilen der Opposition, etwa den Neos, der Liste Fritz und einigen Vertretern der SPÖ. Erst im Mai war das Thema Spitalsholding auf der Tagesordnung des Landtages. Die Osttiroler Gemeinden – angeführt vom Matreier Bürgermeister Andreas Köll und der Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik – signalisieren bislang wenig Gegenliebe für diesen Vorschlag.
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