Einen Blitzbesuch bei der Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik absolvierte am 10. Juli der ukrainische Botschafter in Österreich, Oleksander Scherba. Er habe Blanik zufällig während ihres Landtagswahlkampfes in Innsbruck kennengelernt, erklärte der Diplomat vor Osttiroler Medien und damals vereinbart, Lienz einen Besuch abzustatten. Es wurde ein recht kurzer Aufenthalt, der mit einem Abstecher zum Kosakenfriedhof begann, ohne besonderen historischen Background, wie Scherba betonte. Es war ihm lediglich zu Ohren gekommen, dass die Kosakenkapelle von ukrainischen Zimmerleuten gefertigt worden war. Ein wenig verwundert stellte er dann fest, dass alle Inschriften auf russisch verfasst sind.
Seit dreieinhalb Jahren ist Oleksander Scherba Botschafter der Ukraine in Österreich. Lienz besucht er zum ersten Mal. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner
Einen historischen Bezug zu Tirol hat der Diplomat aber doch. Der Bruder seiner Großmutter war Rotarmist, fiel im Krieg und liegt in Innsbruck begraben. Das ist einer der Gründe für Scherba, der Tiroler Landeshauptstadt ab und zu einen Besuch abzustatten, neben „der Schönheit des Landes“. In einem „sehr guten Gespräch“ mit Landeshauptmann Günther Platter sei bei der aktuellen Reise auch der Besuch einer Tiroler Wirtschaftsdelegation in der Ukraine vereinbart worden. Besonders spannend sei für sein Land das Thema Energie, nicht nur in der Gewinnung, sondern auch in Sachen Einsparungspotenzial. Die Ukraine will ihre Abhängigkeit von russischem Gas verringern. An Lienz und Osttirol interessiert den Botschafter die Thematik der Entwicklung peripherer Regionen. „Auch in der Ukraine ist das ein großes Thema. Das Geld soll nicht nur in Kiew verteilt werden.“
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.
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