Tiwag sieht Amlacher Kraftwerk als Musterprojekt
1988 eröffneter „Meilenstein für den Bezirk" – Speicher Tassenbach als naturnaher See.
Seit 30 Jahren produziert das Tiwag-Kraftwerk in Amlach Strom aus Wasserkraft. „Die Fertigstellung im Jahr 1988 war ein Meilenstein für den Bezirk: Erstmals konnte ein Großteil des Strombedarfes des Bezirks aus eigener Erzeugung gedeckt werden. Mit einer Jahreserzeugung von 219 GWh zählt Amlach zu den größten Anlagen in unserem Kraftwerkpark“, erklärte Tiwag-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser vor Osttiroler Medienvertretern, flankiert von TVB-Obmann Franz Theurl und Vogelliebhaber Alois Heinricher.
Das Wasser für die Stromerzeugung stammt aus dem Speicher Tassenbach in der Gemeinde Strassen. Dort werden die Wässer der Drau und des Gailbachs zusammengeführt und über einen rund 22 Kilometer langen Druckstollen zum Krafthaus in Amlach ausgeleitet. Man habe bereits bei der Planung in den siebziger Jahren das Ziel verfolgt, die Lebensräume zu erhalten, unterstreicht die Tiwag. So sei der Speicher als naturnaher See mit steilen und flachen Böschungen, Schilfgürtel und einer typischen Vegetation gebaut worden. Vorhandene Pflanzen wurden vor Beginn der Bauarbeiten ausgegraben, zwischengelagert und nach Fertigstellung mit einer Vielzahl an Bäumen und Sträuchern wieder eingesetzt.
Rund 150 verschiedene Vogelarten seien an diesem See beheimatet, der auch Stützpunkt für Zugvögel und Brutgebiet für Wasservögel sei, „ein enormer Mehrwert“ wie Alois Heinricher betont. Der ehemalige Lehrer und passionierte Vogelbeobachter ist ein Stammgast am See. Franz Theurl unterstrich die touristische Bedeutung des künstlichen Sees als beliebter Zwischenstopp „für die tausenden Radler entlang des Drauradwegs.“
Neben der größten Anlage in Amlach betreibt die Tiwag im Bezirk derzeit sieben weitere Kleinkraftwerke sowie das im Jahr 2000 errichtete Biomasseheizkraftwerk in Lienz. Das bestehende Kleinkraftwerk Schwarzach soll ausgebaut werden. Für das neue Projekt am Tauernbach ging Anfang Juni die mündliche UVP-Verhandlung über die Bühne. Im Falle eines positiven Bescheids würde frühestens 2021 der Baustart erfolgen, allerdings hat die Tiroler Umweltanwaltschaft eine negative Stellungnahme zu diesem Projekt abgegeben. Und auch die Tiroler Grünen sehen als Regierungspartei dieses Projekt mit Skepsis.
2 Postings
Ein Vorzeigeprojekt wie man öffentliche Meinungsbildung beinflussen möchte... Das Kraftwerk Amlach, ein Vorzeigeprojekt wie ein Landesunternehmen (TIWAG) über cross border leasing Geschäfte Steuern umgangen hat. Das Kleinkraftwerk Schwarzach wird nachdem die Laufzeit für die Ökostromförderung vorbei ist, wie schon von Anfang an geplant in ein größeres Kraftwerk umgebaut, was in der Form nicht förderbar gewesen wäre. irgendwie unaufrichtig, widerlich... und das nächste Projekt steht in den Startlöchern... Tauernbach wo nach 10 Jahren dann ein Pumpspeicher entstehen soll...
Daß die Crossborder-Geschäfte fragwürdig sind, ist eine Sache. Aber ständig gegen alle Kraftwerkspläne zu sein, wird uns nicht weiterbringen. Wenn die Betreiber gezwungen sind, das KW in die Natur zu integrieren, dann ergibt sich daraus meist ein Vorteil. Die Artenvielfalt hätte es ohne KW nicht gegeben. Und für den Ausbau der Solarenergie werden Pumpspeicher notwendig sein. Daß man die Tiwag zur Solarenergie noch motivieren müsste, ist eine andere Geschichte...
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