„Frauen – Women“ im Kunstraum Café Mitterdorfer
Bilder von Erika Hubatschek aus der Arbeits- und Lebenswelt bäuerlicher Frauen.
Mädl, hör mir jetzt gut zu:
im Leben brauchst du drei Dinge – Arbeiten, Beten und Sparen.
Mehr brauchst du nicht!
War es wirklich so? Woraus war die Welt der Frauen am Lande in den Dreißiger- bis Fünfzigerjahren gestrickt? Diesen und anderen Fragen ging die österreichische Geografin, Fotografin und Volkskundlerin Erika Hubatschek (1917-2010) über ein halbes Jahrhundert lang mit ihrer Retina und Leica auf den Grund.
Die Ausstellung „Frauen – Women“ zeigt Bilder aus der Arbeits- und Lebenswelt der bäuerlichen Frauen von 1939 bis 1954. Erika Hubatschek und „ihre“ Bergbäuerinnen begegneten sich immer auf Augenhöhe: die „Gstudierte“ verstand es, direkt von Frau zu Frau den Kontakt zu knüpfen – und oft legte sie auch selbst Hand an bei den Arbeiten, die gerade anstanden. Immer war der Fotoapparat dabei, auch Notizblock und Bleistift, und mit offenen Augen, Ohren und Herz war Erika Hubatschek ganz bei der Sache. Nur so konnten diese berührenden, ungestellten Fotos gelingen, gleichsam aus dem Lebensfluss herausgehoben. Ein Schatz, der heute viel über die damalige Zeit, Frauenleben, Frauenarbeit und natürlich auch über die Fotografin selbst erzählt.
Ein Bauer über Erika Hubatschek: "Alles hat sie angegriffen, ob beim Heuen die Gabel oder den Rechen, überall hat sie zugegriffen – wo sie doch eine Frau Doktor ist! Das ist man nicht gewohnt gewesen! Und einen Umgang mit dem Bauernvolk hat sie gehabt wie kaum jemand …"
Die Vernissage der Ausstellung „Frauen – Women“ findet am Samstag, 16. Juni, um 19 Uhr im Kunstraum Café Mitterhofer, Rainerstraße 4, Innichen, statt. Einführung: Walter Merlin. Die Ausstellung läuft bis 21. September und kann Montag bis Samstag von 7 bis 23 Uhr besucht werden. Im Juli und August hat die Ausstellung auch sonntags geöffnet.
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