Das gab und gibt es schon in Lienz: Schulen, die Internatscharakter haben und deshalb auch von Mädchen und Burschen aus entfernteren Regionen besucht werden können. Berühmt und berüchtigt war das Konvikt, dem wir zum Abriss eine ausführliche Reportage widmeten. Heute ist dieser Ort eine grüne Wiese, die dem Bund gehört und Bürgermeisterin Elisabeth Blanik lediglich ein Achselzucken entlockt: „Eine schöne Grünfläche.“ Pläne, hier vielleicht ein neues Schüler- und Studentenheim zu bauen, gibt es nicht. Wohl aber den Plan, über ein Projekt dieser Art fundiert nachzudenken.
Um rund 30.000 Euro will das Stadtmarketing eine Studie in Auftrag geben, die nicht nur Standorte sondern vor allem Bedarf, Struktur, Trägerschaft, Kosten und pädagogisches Konzept auf einen Nenner bringen soll. Zahlen soll das Ganze hauptsächlich die EU. Unter den Bewerbern für die Umsetzung des Konzepts sei auch die Innos, ließ Blanik wissen.
Ein jahrzehntelang erfolgreiches und noch immer florierendes Internatsmodell kann man im Lienzer Stadtteil Peggetz besichtigen: die Landwirtschaftliche Lehranstalt. Dort sind Schüler und Schülerinnen aus den Tälern über die Woche einquartiert und müssen so nicht täglich pendeln. Da es insgesamt mehr als 2000 – vorwiegend junge – Bildungspendler in der Dolomitenstadt gibt und mit der Ausweitung der Pflegeausbildung, aber auch mit der Außenstelle der Uni Innsbruck und der UMIT am Campus Technik Lienz, zusätzlicher Quartierbedarf entstehen könnte, will man das Thema jetzt zügig in Angriff nehmen. Flexible Wohnmodelle, die über den klassischen Internatscharakter hinausreichen und vor allem leistbar sind, sollen den Bildungsstandort Lienz nicht nur für Auszubildende, sondern auch für Lehrende noch attraktiver machen.
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