Hochkarätige Tagung über Zukunft des Holzbaus
Bei Theurl in Thal diskutierten Experten über Bautrends und das Haus der Zukunft.
Bereits zum vierten Mal trafen sich am 15. und 16. März Professionisten aus unterschiedlichen Bereichen der Baubranche zu einer Holzverbindet-Tagung in der Werkshalle der Firma Theurl im Asslinger Ortsteil Thal-Wilfern. Fast 200 Interessierte aus dem In- und Ausland hörten an beiden Tagen hochkarätige ReferentInnen und sahen eine ganze Reihe von teilweise herausragenden Praxisbeispielen für die Möglichkeiten, die moderner Holzbau bietet. Geografisch stand diesmal Bayern im Fokus, technisch das Bauen mit Holz und Glas.
So beschäftigte sich etwa Architekt Frank Lattke mit der optimalen Kommunikation an der Schnittstelle zwischen Planung und Ausführung im Holzbau. Glasfachmann Hanspeter Petschenig zeigte auf, wie neu entwickelte Isolierglaselemente, die auch statisch tragende Funktionen übernehmen, den Fassadenbau verändern. Tom Kaden, Designer und Professor für Architektur und Holzbau an der TU Graz sieht die Zukunft des urbanen Holzbaus im verdichteten Bauen. Primärkonstruktionen aus Holz verbinden dabei die Individualität mit der Möglichkeit der Vergemeinschaftung. So entstehen Wohnungen, die sich über Balkone, Terrassen und Loggien mit dem Raum der Stadt verweben. Und das zu erschwinglichen Baukosten.
Am zweiten Veranstaltungstag war ein Blick in die generelle Zukunft des Wohnens angesagt. Wolfgang Streicher von der Technischen Universität Innsbruck sieht nicht Hightech, sondern integrale Planung auf Lowtech-Basis als technisches Konzept des wirklich „intelligenten Hauses“. Zudem plädiert Streicher für Kostenwahrheit. Für die Förderung von Bauobjekten sollten neben den Entstehungs- auch die Folgekosten einkalkuliert werden.
Im letzten Referat äußerte sich die Trendforscherin Oona Horx-Strathern über das Zukunftshaus. Wie werden wir in Zukunft wohnen? Es gibt darauf offenbar keine eindeutige Antwort, aber doch einige Aspekte, die das Future Living ausmachen werden. Grundbedürfnisse werden sich nicht ändern, aber die soziale Interaktion. Darauf muss die Architektur reagieren. Das Bad wird zum individuellen Wohnzimmer, die Küche zum Gemeinschafts- und Kommunikationsraum usw. Dadurch verändern sich räumliche Größenordnungen unmittelbar im Grundriss. Im Trend zu Ritualen und zu neuer Achtsamkeit spielt für die Zukunftsforscherin auch der Baustoff Holz zunehmend eine Hauptrolle.
Slideshow: Brunner Images (2), Martin Lugger (7)
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